09.02.16 | Menschen gingen in Sack und Asche

Lang, lang ist‘s her: Die Menschen hüllten sich in sackähnliche Gewänder, besuchten die Kirche und empfingen das Aschekreuz. Übrig geblieben ist das geflügelte Wort „in Sack und Asche gehen“. Das sagt man, wenn jemand für etwas „büßen“ muss.

Auch das Aschekreuz als Symbol für die Vergänglichkeit allen Lebens ist geblieben: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staube zurückkehrst.“ In Aurich, Wiesmoor und Wittmund wird das Aschekreuz Mittwoch ausgeteilt, in Neustadtgödens am Samstag (siehe Gottesdienstplan).

Mit Aschermittwoch beginnt die Fastzeit, die – ohne die Sonntage – 40 Tage währt, Ostern endet und somit zum Osterfestkreis zählt.

Seit dem 4. Jahrhundert ist die 40-tägige Fastenzeit festgelegt – früher sehr streng auf Essen und Trinken ausgerichtet: drei Bissen Brot, drei Schluck Bier – mehr war am Tag nicht drin. Fisch war von den rigiden Fastenregeln ausgenommen. Einige findige Büßer erklärten daraufhin alles Getier, das rund ums Wasser lebte, zu Fischen, darunter Enten, die dann in der Pfanne schwammen…

Viele aber nahmen das leibliche Fasten so ernst, dass die Gesundheit Schaden nahm. Deshalb wurden im 15. Jahrhundert die Regeln gelockert. Milchprodukte wurden vom Fasten ausgenommen – besonders wegen der Kinder.

Heute wird das Fasten in den Tagen vor Ostern eher im übertragenen Sinn verstanden. In der Fastenzeit geht es darum, den Lebensstil mit Blick auf die eigene Vergänglichkeit zu überdenken.

Dabei können die Spätschicht-Gottesdienste helfen, die ab dem 17. Februar in der Fastenzeit an jedem Mittwochabend, 18.30 Uhr, in Wittmund gefeiert werden.

Herzlich eure
Turmflüsterin