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2012-10-07 Johannes Ehrenbrink Zehn Jahre Pfarrer in Sankt Ludgerus Aurich

Und wenn ich den Schlüssel nicht nehme?

Beate Eggers | Zehn Jahre Pfarrer in St. Ludgerus Aurich

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Zehn Jahre Pfarrer in Aurich: PGR-Vorsitzende Beate Eggers dankte Pfarrer Johannes Ehrenbrink für seinen Einsatz. Rechts: Pastor Carl B. Hack.
Foto: Delia Evers

In der Heiligen Messe am Sonntag, 7. Oktober 2012, wurde des zehnjährigen Ortsjubiläums von Pfarrer Johannes Ehrenbrink gedacht. Anschließend traf sich die Gemeinde mit ihrem Pfarrer und dem Kirchenchor von St. Ludgerus, der gleichzeitig sein 35-jähriges Bestehen feierte, im Bonihaus zu einem kleinen, aber stimmungsvollen Fest. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Beate Eggers, hatte zum Schluss des Gottesdienstes eine Laudatio auf den Geistlichen gehalten. Sie sagte:

Sehr geehrter Herr Pfarrer Ehrenbrink, lieber Johannes!

Ein besonderes Jubiläum in einer schnelllebigen Zeit: Du tust seit zehn Jahren Dienst in unserer Gemeinde St. Ludgerus, Aurich, damals 2002, im Gemeindeverbund mit „Maria – Hilfe der Christen“, Wiesmoor.

Wir sind dankbar für diese Zeit, in der Du den Gottesdienst an sich und das aktive Gemeindeleben in den Mittelpunkt Deines Dienstes gestellt hast.

Nach einer schwierigen Zeit für die Gemeinde und einer mehrmonatigen Vakanz hast Du die Gemeinde übernommen. Du ahnst nicht, wie gespannt wir auf Dich waren: Ein Pfarrer, der vor Dienstantritt schon einmal da war um sich vorzustellen und andere kennen zu lernen, der am Telefon schon fröhliche Scherze gemacht hatte.

Wie würde das werden?
Gut wurde es – sehr gut wurde es!

Wir sind Gott dankbar für die Gaben, die er Dir mitgegeben hat: Du findest in jedem ein Talent – und hast auch gleich eine Idee, wo dieses Talent eingebracht werden kann. Du hast die Nerven, vier Gemeinden mit Unterstützung von Pastor Carl B. Hack zu leiten, zu koordinieren, zu unterstützen, mit vier KVs und vier PGRs bzw. Leitungsteams zusammenzuarbeiten, bist frohen Mutes und ansteckend zuversichtlich in diesem Tun. Du hast einen klaren Blick auf die Menschen, die Dir anvertraut sind, hast ihr Vertrauen und weißt um ihre Probleme, oftmals ohne viele Worte, Du scheinst die Not zu spüren. Eben echte Seelsorge! Und Du stellst gern mal was in Frage: Muss das so sein, weil es immer so war? Brauchen wir neue Wege? Können wir das gemeinsam mit anderen viel besser, vielleicht mit NeuAuWieWitt?

Stichwort NeuAuWieWitt:
Was sich in den letzten Jahren in unserer Gemeinde und in der Kirchenlandschaft Ostfrieslands getan hat, ist fast nicht zu glauben. Hier nur eine Auswahl:

Von einer selbständigen Gemeinde über den Gemeindeverbund sind wir nun in der Pfarreiengemeinschaft NeuAuWieWitt – viele beneiden und um dieses schöne Wort, – viele Aufgaben werden gemeinsam bewältigt, Feste gemeinsam begangen. Aus einer Not geboren, allerdings längst als echte Bereicherung empfunden!

Die Kirche wurde renoviert.
Das Pfarrhaus wurde renoviert.
Das Bonihaus wurde neu ausgestattet.
Der Kindergarten wurde um eine Kinderkrippe erweitert.

In unserem Schwesternkonvent der hl. Elisabeth gab es Veränderungen: Über unsere Schwestern Sr. Magdalena, Sr. Franziska und Sr. Claudia ist die Gemeinde glücklich, der Bestand des Konventes ist vorerst gestärkt.

Besondere Gottesdienste wurden eingeführt, Glaubensbildung angeboten.
Die Maltesergruppe wurde gegründet, der Litauenunterstützerkreis ist aktiv.
Die Ökumene in Aurich wird weiter ausgestaltet.
Eine Vielzahl von Gruppen und Kreisen ist gegründet, in denen die Gemeindemitglieder, egal ob jung oder alt, alleinstehend oder mit Familienanhang, ihren Glauben leben, Interessen Ausdruck verleihen und mit Anderen Freude haben.

Stichwort Freude:
Die Freude am Tun, die Dankbarkeit über kleines, Gott sei Dank auch manchmal großes Gelungenes, entspringt ganz sicher Deinem festen Glauben, dem Glauben, dass Gott uns Menschen liebt, gleich, wer wir sind, was wir können oder haben und dass jeder mit der Gabe der Liebe, der Nächstenliebe ausgestattet ist.

Und hier, da bin ich sicher, siehst Du Gottes Wirken, seinen guten Geist. Dabei darf auch ein Scherz nicht fehlen, eine zünftige Feier, ein gekühltes „Getränk“!

Seit einigen Jahren hast Du zusätzlich das Amt des Dechanten übernommen.

Stichwort Dechant und Scherz:
(Mir wurde aufgetragen, unbedingt eine Anekdote einzubauen!) Du erinnerst Dich an den Moment vor dem Einführungsgottesdienst. Dechant Gels, Anna Backa als Vertreterin des KV, ich als Vertreterin des PGR, die Messdiener und Du stehen  vor der Kirche. Es soll sofort losgehen, Anni soll Dir die Kirchenschlüssel übergeben und der große Einzug soll folgen.

Dechant Gels informiert nochmal über den Ablauf, damit alle Bescheid wissen, da hören wir plötzlich leise, aber unüberhörbar von Dir: „Und was machst Du, wenn ich den Schlüssel nicht nehme?“

schwestern-magdalena-claudia [2]Eine kleine Schockwelle durchflutete die Umstehenden, aber schon löste ein fröhliches Lachen, verbunden mit einem Augenzwinkern von Dir, diese Schrecksekunde auf.

Die Schwestern Magdalena und Claudia tragen die Geschenke für Johannes Ehrenbrink ins Pfarrhaus. Die Orchidee hatte übrigens Pastor Carl B. Hack überreicht.

Bis heute hältst Du den Schlüssel fest in Deiner Hand. Von ganzem Herzen „Danke“ dafür!

Als Christen sind wir aufgefordert, immer wieder den Neuanfang zu wagen nicht nur fair und gerecht gegenüber den Mitmenschen zu sein, sondern durch die geschwisterliche Liebe zu unseren Nächsten die Bedingungen in der Welt zu verbessern.

Daran erinnerst Du uns immer wieder und unterstützt uns in unseren Diensten.

Wir danken Dir von Herzen, dass Du für Deine Gemeinde da sein willst, ich danke Dir für Deine Freundschaft und Unterstützung.

Für eine lange gemeinsame Zukunft wünschen wir Dir Mut. Kreativität, Gesundheit und alles Gute, die Kraft des christlichen Glaubens und Gottes vielfältigen Segen!