2014-07-27 Pfarreiengemeinschaftsfest in Harlesiel

Jetzt ist das Meer weg!

Von Delia Evers | Pfarreiengemeinschaftsfest mit Radtour und Strandtag

Schön war’s, bunt, fröhlich – und mancher musste mächtig in die Pedale treten, um in den vollen Genuss des Pfarreiengemeinschaftsfestes zu kommen: 28 Radler hatten sich von Wittmund aus auf den Weg nach Harlesiel gemacht, wo der Rest der Bagage, appetitlich in Autos angereist, am Quallenzelt auf die Strampler wartete. Die Sehnsucht war nicht frei von Eigeninteresse: Alle schoben Kohldampf und hatten gute Sicht auf ein tolles Büffet, das von den Teilnehmern reichhaltig bestückt worden war; doch gebührte den Radsportlern natürlich das Erst-Ess-Recht.

Zwischendurch zog am Strand eine Gewitterfront durch, die für die Fietser das Schlimmste befürchten ließ. Hatten sie bei einem Bauern Unterschlupf gefunden? Oder würden sie in einem Zustand ankommen, der vermuten ließ, dass der Jan-Schüpp-Radweg sie geradewegs durch die Nordseefluten geführt hatte.

Weit gefehlt: Alle kamen ziemlich trocken an. Bis auf Markus H., der auf der gut 20 Kilometer langen Strecke seine Jacke mangels Regen kurzerhand von innen her mit körpereigener Feuchtigkeit durchtränkt hatte.

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Vor der Abfahrt an der Kirche in Wittmund gab Andreas Fahl im leuchtend orangefarbenen Vormann-Shirt letzte Anweisungen. Im „Beiwagen“: Enkelsohn Silas (4).

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… und auch die letzte Frage vor der Abfahrt war anhand der Fahrradkarte schnell geklärt.

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Fröhlich ging’s auf die gut 20 Kilometer lange Strecke Richtung Harlesiel.

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Die ersten haben’s geschafft und erklimmen den Deich – und jetzt nix wie runter vom Rad.

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Ein herzliches Willkommen für die Radfahrer mit Applaus von Pastor Carl B. Hack.

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Andreas Fahl meldet Pfarrer Johannes Ehrenbrink, dass alle wohlbehalten angekommen sind.

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Büffet mit tollen Sachen für hungrige Mägen.

Schnell war das Büffet umrundet und in die Mägen verteilt. Die einen spielten Volleyball, die anderen bildeten eine Zuschauerkulisse, dritte wanderten zum Strand und steckten die dicken Zehen ins Wasser. Die Flut hatte ihren höchsten Stand.
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Volleyball der Unseren am Nordseestrand.

Begeistert war Schwester Adelinde aus Halle an der Saale, die bei den Elisabethschwestern in Aurich ihren Urlaub verbringt und noch nie die Nordsee gesehen hatte. Sie raffte kurzerhand ihre Kluft und schob nach den dicken Zehen die ganzen Füße ins Meer. Schwester Franziska wagte sich weiter vor und wurde mit einer beherzten Welle beschenkt, die den Rock bis zu den Knien mit Salzwasser tränkte. Franziska winkte fröhlich.

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Nordseewasserballett mit den Schwestern Franziska (l.) und Adelinde. Kyra Watermann schaut beeindruckt zu.

Überall saßen, plauderten, rannten, wateten, aßen und tranken die Kurzurlauber und freuten sich ihres Lebens. Überraschend schnell war die Zeit um, und Schwester Adelinde aus Halle stellte verblüfft fest: „Jetzt ist das Meer weg!“

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Pastor Carl B. Hack verabschiedete die Gäste nach Hause.

Da hatte das Fest seinen Segen schon verbreitet, den Pastor Carl B. Hack bereits beim Eröffnungsgottesdienst am Morgen in der Wittmunter St.-Bonifatius-Kirche allen gespendet hatte. Er hatte ausgehend vom Evangelium über den Schatz gepredigt, den wir alle haben, vielleicht unseren Partner oder unsere Kinder oder irgendwelche Gegenstände. Vor allem aber hätten wir Jesus als unseren Schatz; dies zu erkennen werde nicht vom Verstand, sondern vom Herzen bestimmt.

Carl B. Hack gab den Gläubigen einen „Gedanken mit auf den Weg, der uns heute begleiten kann.“ Er bat darum, sich um die Menschen zu kümmern, die zu uns kommen, und sie fühlen zu lassen, dass sie angenommen sind; Offenheit für alle sei wichtig; gerade die Vielfalt der Menschen mache einen großen Schatz aus.

Um dies umzusetzen, brauche es Verantwortung und Engagement in den Gemeinden. Er schloss ausdrücklich die Ministranten ein und begrüßte fünf Neue, bat sie nach vorn und waltete gerade seines Amtes, als von hinten ein Kleinkindermund krähte: „Was macht der da?“ Der hängte den vier Mädchen und dem einen Jungen als Zeichen ihrer ehrenvollen Aufgabe die Ministrantenplakette um. Nach einem kräftigen Applaus ging’s in einen rundum schönen Tag (siehe oben).

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Die fünf Neuen: v.l. Julian Frings, Victoria Bujara, Leonie Damer, Keerthani Kirthisingam und Anna Lebold.

Und noch ein paar Informationen am Rande:

► Die weiteste Anreise mit dem Rad hatte Ralf Ruhnau aus Stapel bei Remels.
► Der älteste Teilnehmer war Hans Pohl mit 77 Jahren.
► Die jüngste Teilnehmerin hieß Judith Hinrichs mit zwei Jahren.
► Ein herzliches Dankeschön galt Andreas Fahl, der einen wichtigen Teil der Organisation übernommen und den Fahrradkorso angeführt hatte.