2014-10-15 Erntedank und die Maus Frederick

Von Hildegard Lüken | Familiengottesdienst in St. Ludgerus Aurich

Am Sonntag war wieder „volles Haus“: Zum Familiengottesdienst kamen viele große und kleine Besucher, um für alle guten Gaben zu danken und auch, wie Kyra Watermann in ihrer Einführung sagte, darüber nachzudenken, dass wir Menschen nicht nur vom Brot allein leben und dass das Teilen wichtig ist.

„Guter Gott, wir danken dir für deine wunderbare Schöpfung, für unser tägliches Brot und für alles Gute, das wir erfahren dürfen. Diesen Dank wollen wir heute besonders zum Ausdruck bringen“, betonte Pfarrer Johannes Ehrenbrink.

Zur Lesung trug Sandra de Groot die Geschichte von Frederick, einer ganz besonderen Maus, vor. Auch bei den Feldmäusen geht es ums Ernten und Speichern von Vorräten für den Winter. Nur Frederick beteiligt sich nicht am Sammeln von Körnern, Nüssen, Weizen und Stroh. Er sammelt Sonnenstrahlen, Farben und Wörter für die langen grauen Wintertage. Und als im Winter fast keine Vorräte mehr da sind, teilt Frederick seine Vorräte mit ihnen. Er erinnert sie an die wärmenden Sonnenstrahlen, an die bunten Blumen und erzählt Geschichten über Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Vier Jahreszeiten, keine weniger und keine mehr, vier verschiedene Fröhlichkeiten.

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Ein wunderschöner Gabentisch war vor dem Altar aufgebaut von Sr. Magdalena.

In ihrer Textauslegung ging Kyra Watermann auf diese Geschichte ein: Frederick wusste, dass er und seine Mäuse-Freunde die Sonnenstrahlen, Farben und Wörter genauso zum Leben brauchen wie das Essen, das sie gesammelt hatten. Auch wir Menschen brauchen nicht nur Lebensmittel sondern auch andere wichtige Dinge. Bei uns sind es zum Beispiel nette und liebe Worte, Freude, Glück, Gesundheit, Spaß am Leben, Zeit für Freunde und Familie, Musik, Sport und vieles mehr. Und an allen Dingen, die wir zum Leben brauchen, die uns glücklich machen, sollten wir auch andere teilhaben lassen, ihnen etwas davon abgeben und es nicht nur für uns behalten.

Es war wieder ein schöner und dank der vielen Kinder lebhafter Gottesdienst. Und geteilt wurde dann auch in der Kirche: Nach der Hl. Messe waren alle eingeladen, sich von den vielen Gaben etwas auszusuchen und mitzunehmen.

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Die Kinderschola begleitete den Gottesdienst mit schönen Liedern.

Erntedank – Meditation

Es ist nicht schlecht, wenn ich Geld und Besitz habe.
Es ist ein Segen, wenn ich andere daran teilhaben lasse.

Es ist gut, wenn ich Fähigkeiten und Talente besitze.
Sie werden zum Segen, wenn ich durch sie anderen weiter helfe.

Es ist gut, wenn ich eine gute Schul- oder Ausbildung habe.
Sie wird zum Segen, wenn ich sie zum Wohle der Gesellschaft einsetze.

Es ist gut, wenn ich in einer Familie groß werden darf, die mich trägt und fördert.
Es ist ein Segen, wenn diese Urzelle der Gemeinschaft gesund und stark bleibt.

Es ist nicht schlecht, wenn ich mich gut ausdrücken kann.
Es ist ein Segen, wenn ich durch ein mutiges Wort Menschen unterstütze.

Es ist gut, wenn ich gesellig bin.
Das wird zum Segen, wenn ich dabei Menschen, die abseits stehen, einbeziehe.

Ich finde meine Mitte, wenn ich lieben kann.
Es ist ein Segen, wenn ich diese Liebe weitergebe und dadurch Gottes große Liebe durchscheinen lasse.