2015-06-30 Großer Baufortschritt am „Haus für Flüchtlinge“

Von Alfred Dellwisch | Viele Helfer mit guter Laune im Einsatz

Am letzten Samstag kamen viele Helfer zur Kirchdorfer Str. 6. Hier renoviert die Kirchengemeinde St. Ludgerus Aurich seit einiger Zeit ein geerbtes Haus. Seit etwa zwei Wochen zeichnet sich ab, dass Familie Hamo aus Syrien, die ihr bisheriges Obdach aus Feuerschutzgründen verloren hat, mit behördlicher Unterstützung dort einziehen kann.

Die Familie Hamo wohnt mit ihren fünf Kindern zur Zeit übergangsweise im Dekanatsjugendbüro oberhalb des Kindergartens, welches Dekanatsjugendreferent Dennis Pahl in Absprache mit Pfarrer Johannes Ehrenbrink zur Verfügung gestellt hat.

Bereits Mitte Mai fanden sich jugendliche Helfer zu einer Aktion ein, bei der die Tapeten im Obergeschoss entfernt wurden. Zwischenzeitlich sind eine neue Heizungsanlage und die Warmwasserbereitung installiert worden.

Außerdem wurde die Elektroinstallation auf den aktuellen Stand gebracht; hier erfolgten der Einbau eines neuen Verteilerkastens und die Absicherung. Außerdem wurden alle Verteilerdosen durch die beauftragte Fachfirma neu verdrahtet. Dies sind einige der Anforderungen des Gebäudeversicherers des Bistums Osnabrück.

Außerdem wurden die Bäder neu verfliest und abgedichtet. Zur Zeit werden die Bäder fertig installiert.

Ehrenamtlich wurden die Kabelschlitze und Kabel für die erforderliche neue Verkabelung durch „Strippenzieher“ Horst Stamm gezogen, die Fenster im Obergeschoss gestrichen, alte Fliesen von den Wänden gestemmt, Risse in den Wänden und Decken ausgebessert, Aufräumarbeiten und Abfallentsorgung erledigt.

Malerarbeiten und die erforderlichen Vorarbeiten werden ebenfalls ehrenamtlich durchgeführt. Zwischendurch wurden und werden auch noch Möbel abgeholt, die hier Verwendung finden können.

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Was nicht passt, wird passend gemacht – von Klaus.

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Isburga und Maria messen und machen ebenfalls passend.

Und was macht man bei Problemfällen, die sich irgendwann fast zwangsläufig auftun?
Man fragt einen, der einen kennt und vielleicht kennt der dann noch einen…

In einem Fall fällt die Farbe von der Decke, im anderen Fall bleibt der Putz nicht an der Wand.

Heinrich, Nachbar eines Helfers, war auf Nachfrage („Wofür wird das Gebäude denn gebraucht?“) sofort bereit zu helfen. „Mache ich!“, war die kurze Antwort, und obwohl er selbst genug zu tun hat, war die Küchenwand am Freitagnachmittag ohne irgendein Aufhebens fertig geputzt.

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Heinrich, der hilfsbereite Nachbar.

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Chahin Hamo und Gerd packen ebenfalls tatkräftig zu.

Rita überredete ihren Mann Christian, die Decke zu tapezieren; er entpuppte sich als Künstler an der Decke und erledigte das Gewerk mit Hilfe von Liesa und Markus an einem Samstagvormittag. Probleme gelöst.

Nach dem Aufruf zum Helfen beim Tapezieren, Streichen und Grobreinigen waren am vergangenen Samstag mehr als zehn Helfer aus dem Anpackerkreis, von den Maltesern und Jugendliche im Einsatz.

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Christian, der künstlerische Deckentapezierer, und Liesa.

Isburga brachte Kaffee und Brötchen mit. Woher Christian den Sekt organisiert hat, verriet er nicht.

Bei guter Laune wurden im Obergeschoss alle Räume fertig tapeziert und teilweise schon gestrichen. Ein enormer sichtbarer und für alle Beteiligten befriedigender Fortschritt. Hierfür Danke an alle Helfer.

Auch Familie Hamo hilft seit zwei Wochen tatkräftig mit. Herr Chahin Hamo ist täglich auf der Baustelle. Die älteren Kinder waren am Samstag nicht dabei, sie halfen in der Kaserne anderen Flüchtlingen. Frau Amira Hamo lud am Samstag zum Mittagessen ein und hat die Helfer mit einem arabischen Essen „belohnt“, Genuss pur für alle.

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Familie Hamo lud die Helferinnen und Helfer zu einem arabischen Mittagessen ein: Hmmm, lecker!

In den nächsten Wochen müssen nun im Obergeschoss noch die restlichen Wände und Decken gestrichen, Fenster, Türen und Fußböden gereinigt werden. Ehrenamtliche Helfer, welche ihre Fähigkeiten einbringen können, wenden sich gerne an Horst Stamm oder Alfred Dellwisch.

Im Erdgeschoss werden in der Zwischenzeit die übrigen Räume vorbereitet, damit diese von Tapeten befreit und mit Elektrik versorgt werden können, wobei die Installationen für die Küche und das Bad nahezu abgeschlossen sind.

Eine größere Maßnahme wird der Rückbau des abgängigen Schornsteins. Dies erfordert auch die Neueindeckung der dann entstehenden Lücke im Dach.
Hierzu werden bei schönem Samstagswetter wieder viele Helfer mit guter Laune benötigt.

Gute Laune kommt vielleicht auch vom Sekt am Morgen, aber öfter durch praktische Hilfeleistung.

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Juliana, Rita, Ulrike, Nina, Liesa, Christian mit Sektflasche, Markus, Klaus, Horst.
Fotos: Alfred Dellwisch und Ulrike Schär (Mittagessen)