Ab Freitag wieder Heilige Messen – mit Einschränkungen

Am kommenden Freitag finden seit Wochen die ersten Heiligen Messen in St. Ludgerus Aurich und in St. Bonifatius Wittmund statt. Natürlich unter strengen Auflagen! „Wir wollen das Beste daraus machen“, verspricht Pfarrer Johannes Ehrenbrink.

Ab dem kommenden Wochenende gilt dann für alle Neuauwiewittgemeinden der normale Gottesdienstplan. Na ja, normal ist ein bisschen übertrieben. Gläubige können nur in kleiner Zahl in die Messen kommen. Für Aurich ist eine Höchstzahl von 30 festgelegt. Ordnerinnen und Ordner achten darauf, dass Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

Im Vorfeld ist – auch im kirchlichen Bereich – Kritik laut geworden. „So viel Einschränkung? Dann sollte man lieber warten, bis sich alles normalisiert hat.“ Andere warten sehnsüchtig darauf, endlich wieder Eucharistie feiern zu können. Die neue Regelung hat diesen Vorteil: Wer die Einschränkungen nicht mag, bleibt zu Hause. Hausgottesdienste werden weiterhin angeboten. Wer gut mit den strikten Regeln leben kann, hat die Chance auf eine Mitfeier.

Hat die Chance… Das ist die entscheidende Einschränkung. Wer in Aurich eine Heilige Messe besuchen möchte, muss sich im Pfarrbüro unter Tel. 3031 telefonisch anmelden (bitte keine Mails, keine Post und keine „Anmeldebesuche“). Die Öffnungszeiten: montags, dienstags und freitags 8.30 bis 12.30 Uhr, donnerstags 15.00 bis 18.00 Uhr.

Anmeldungen für die Sonntagsmesse in Wittmund sind im Pfarrbüro telefonisch möglich unter 04462 – 5374, dienstags von 15 bis 17 Uhr sowie mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr.

Das Anmeldeverfahren beginnt am Montag, 11. Mai. Die Plätze werden nach Reihenfolge der Anmeldung vergeben. Wer früh anruft, hat somit größere Chancen auf einen der 30 Plätze, den er für einen bestimmten Gottesdienst reserviert bekommt. „Buchungen“ gleich für mehrere Messen oder Gruppenbuchungen sind nicht möglich.

So wie die Türen des Tabernakels von St. Ludgerus öffnen sich auch wieder die Türen unserer vier Kirchen für Heilige Messen.

Die strengen Hygieneregeln schreiben vor, dass die Gottesdienstbesucher namentlich erfasst werden. So könnten, falls es zu einer Ansteckung kommt, Kontaktpersonen schnell aufgespürt und getestet bzw. unter Quarantäne gestellt werden. Die Daten werden 21 Tage lang aufgehoben und dann vernichtet.

Ordnerinnen und Ordner prüfen vor Gottesdienstbeginn anhand der Namensliste, ob alle, die kommen, angemeldet sind. Sie achten auf die Händedesinfektion, bitten gegebenenfalls um Mundschutz und begleiten die Gläubigen zu den Sitzplätzen. In den beiden vordersten Bankreihen dürfen mit Sicherheitsabstand je zwei Personen Platz nehmen, die zweiten Reihen bleiben frei, in den dritten sitzen wieder je zwei Personen und so weiter.

Auch die Heiligen Messen selbst lernen die Schmalspur kennen. So werden höchstens zwei Lieder gesungen. Es liegen keine Gotteslob-Bücher aus. Messdienerinnen und Messdiener sind nicht vorgesehen. Am Altar gelten besondere Hygienemaßnahmen. Die Zelebranten desinfizieren vor der Kommunionspende noch einmal ihre Hände. Die Hostien bleiben bis zur Ausgabe abgedeckt. Die Gläubigen kommunizieren schweigend, antworten also nicht mit „Amen“ auf die priesterliche Zusage „Der Leib Christi“. Das „Amen“ sprechen sie vorher gemeinsam mit dem Zelebranten.

Ganz wichtige Menschen im Kirchenrund sind die Küsterinnen und Küster, die Ordnerinnen und Ordner und die Reinigungskräfte. Alle arbeiten daran, dass der Betrieb reibungslos – und nach einem intensiv ausgetüftelten Konzept vor allem coronavirenlos – vonstatten gehen kann. Die überwiegend ehrenamtlichen Kräfte gehen gut unterrichtet ans Werk und stehen vor Ort auch für alle Fragen zur Verfügung.

Vermutlich wird es zwei, drei Kirchgänge brauchen, bis alle Maßnahmen zu einer guten Übung geworden sind. Geduld und ein bisschen Nachsicht sind wie immer wertvolle Begleiter.

Der Katalog der Maßnahmen im einzelnen ist hier nachzulesen.

Text: Delia Evers