KJO | 25-jähriges Jubiläum 2019

25 Jahre sind es her, dass sich im Dekanat Ostfriesland aus dem Nebeneinander vieler einzelner Jugendgruppen in den Gemeinden quasi als „Kopf“ die KJO gründete. Nicht einfach… Weiterlesen

Kötting, Ulrich | Malteser im Kirchenvorstand

Er sollte Pastor oder Anwalt werden, denn von Kindesbeinen an redete er viel. Mutter Agnes Kötting wäre für ihr Söhnchen Ulrich mit beiden Wegen einverstanden gewesen. – Das ist freilich nicht abzusehen… Weiterlesen

Krömer, Doris | Küsterin in Wiesmoor

Am Pfingstsonntag 2018 verabschiedete die Wiesmoorer Gemeinde Maria – Hilfe der Christen in der Hl. Messe um 9.00 Uhr ihre langjährige treue Küsterin Doris Krömer in den mehr als wohlverdienten Ruhestand. Weiterlesen

Kirchenchor St. Ludgerus | Über 40 Jahre Sangeskunst

Samstag, 11. November 2017, feierte der Kirchenchor von St. Ludgerus Aurich in der Vorabendmesse 40 Jahre Sangeskunst. Gern durfte er sich auch ein bisschen selbst feiern: Denn er ist eine „tolle Gruppe“… Weiterlesen

Kurth Christa † | Rendantin von St. Ludgerus

Am 8. August 2017 starb Christa Kurth. Über Jahrzehnte hat sie mit Einsatzfreude in der katholischen Kirchengemeinde St. Ludgerus Aurich u.a. als Rendantin gearbeitet. Immer war sie den Menschen nah und zugewandt.

Von 1972 bis 1995 war sie als Pfarrsekretärin Dreh- und Angelpunkt im Pfarrbüro. Von 1984 bis 1997 arbeitete sie zusätzlich als Rendantin. Von Hand malte sie gewissenhaft jeden Buchungsposten auf Karteikärtchen und addierte die Zahlen oft noch im Kopf.

Gern saß sie in Gottesdiensten an der Orgel. Als Ostermontag 1996 die alte Orgel zum letzten Mal vor dem Einbau des heutigen Instruments gespielt wurde, war es Christa Kurth, die die Pfeifen zur Ehre Gottes noch einmal ertönen ließ.

Aus innerer Überzeugung wirkte sie zudem in Gremien bzw. Ausschüssen der Gemeinde mit.

Zur Welt gekommen war sie am 20. September 1920 in Dresden als Christa Johanna Börnig. Die Mutter eines Sohnes starb am 8. August 2017 daheim in Aurich und wurde auf einem Urnengemeinschaftsfeld anonym bestattet.

Die Gemeinde bleibt Christa Kurth in großer Dankbarkeit verbunden.

Krankensalbung | Sakrament des Lebens

Im Jakobusbrief heißt es: „Ist einer von euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich. Sie sollen Gebete über ihn sprechen und Ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird dem Kranken gut tun und der Herr wird ihn aufrichten. Wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“

Die Krankensalbung ist Stärkung und Ermutigung in Krankheit, Altersgebrechlichkeit und im Sterben. Sie ist ein Sakrament des Lebens und nicht des Todes. Deshalb sollte sie nicht nur – wie früher üblich – im Angesicht des Todes empfangen werden.

Krankenhausseelsorge

In der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich

„Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht.“ (Mt 25,36)

„Auf dieser Aussage Jesu basiert die Arbeit der Krankenhausseelsorge, so auch die der Seelsorge in der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich“, schreibt der ev.-luth. Kirchenkreis Aurich auf seiner Webseite. Diese ökumenische Arbeit werde beruflich durch die evangelische-lutherische Pastorin Silke Kotterba und den reformierten Pastor Jörg Schmid durchgeführt. Früher stand auch die katholische Gemeindereferentin Monika Freericks für diese Aufgabe zur Verfügung. Auf der Webseite des ev.-luth.. Kirchenkreises Aurich heißt es weiter:

Zu den Aufgaben der Krankenseelsorge gehören Besuche auf den Stationen mit Gesprächen mit Patienten und Angehörigen sowie Mitarbeitenden, akute Krisenintervention z.B. nach Unfällen, Sterbebegleitung, Gestaltung von Andachten und Gottesdiensten zu besonderen Anlässen, Arbeitsgemeinschaften mit Mitarbeitenden und Fortbildungen sowie Unterricht in der Krankenpflegeschule in Norden. Die geistliche Begleitung erfolgt neben Gesprächen auch in Form von Gebet, Segnung, Abendmahl oder Kommunion, Taufe oder Namensgebungsritual, auf Wunsch Krankensalbung durch einen katholischen Pastor der umliegenden Kirchengemeinden. Doch wenn sich auch die Seelsorgenden ihrer Konfession bewusst sind, ist ein seelsorgerliches Gespräch unabhängig von religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen möglich.

Der Seelsorgedienst wird unterstützt von fünf ausgebildeten ehrenamtlichen Seelsorger/-innen auf jeweils einer Station. Sowohl die haupt- als auch die ehrenamtlichen Seelsorgenden sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Für akute Situationen gewährleistet die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Aurich Unterstützung bzw. Vertretung. Das Seelsorge-Angebot im Krankenhaus will Besuche aus der Heimatgemeinde nicht ersetzen, sondern ergänzen. Auf Wunsch wird der Kontakt zu den Seelsorgern aus dem Heimatort vermittelt.

Ein Mitarbeiter der Krankenhausseelsorge ist in der Regel montags bis freitags im Seelsorge-Büro im Erdgeschoss des Krankenhauses oder per Telefon: 04941/941090 oder über die Zentrale 94-0 zu erreichen.

Zur Andacht im Andachtsraum Mittwochs um 16.30 Uhr ist jede/r herzlich willkommen.

Für Krankenbesuche und Krankenhausseelsorge kann auch der katholische Pfarrer angesprochen werden. Seine Kontaktdaten und die des Konvents der Schwestern von der Heiligen Elisabeth, der sich dieser Aufgabe ebenfalls widmet, finden Sie hier.

Kolpingfamilie Wiesmoor

Gemeinschaft seit 1990 in Wiesmoor aktiv

Nicht mehr wegzudenken aus dem Leben der Wiesmoorer katholischen Kirchengemeinde „Maria – Hilfe der Christen“ ist die Kolpingfamilie. Seit rund 25 Jahren (Stand 2015) beeinflusst und gestaltet sie tragende Teile des Gemeindelebens mit ihren monatlichen Aktivitäten. Wie kam es zur Gründung einer Kolpingfamilie in Wiesmoor?

Die ersten Überlegungen, eine Kolpingfamilie zu gründen, gehen in das Jahr 1989 zurück, als der damalige Pastor versetzt wurde und kein Nachfolger in Sicht war. Die ohnehin schwierige Situation in der Diaspora mit nur wenigen Katholiken wurde dadurch erheblich verschlimmert. Der zuständige Pfarrer saß im entfernten Leer. Eine Kolpingfamilie könnte das entstandene Vakuum überbrücken und einige Aktivitäten in der Gemeinde erhalten und weiterführen.

1-Heinz HoltstegerHeinz Holtsteger (Foto) aus Hinrichsfehn, in früheren Jahren schon Kolpinger in Bremen, wurde nun aktiv. Zur Vorbereitung kamen innerhalb eines Jahres mehrere Kolpingbrüder aus dem Bezirk und dem Verband und halfen mit Vorträgen. Am 28. Juni 1990 fand dann die Gründungsversammlung statt, und die neue Familie um Heinz Holtsteger hatte bereits zwölf Mitglieder: Anne und Heinz Holtsteger, Klaus Blum, Peter Corbach, Hermann Josef Evers, Ursula Florian, Renata und Andreas Hoffmann, Franz Holtsteger, Gisela und Siegfried Schmidt und Präses Paul Durschlag aus Leer. Heinz Holtsteger wurde Vize-Präses als Vertreter des zuständigen Pfarrers, erster Vorsitzender wurde Franz Holtsteger.

Die Gründung wurde am 9. Dezember 1990 mit einem feierlichen Festgottesdienst besiegelt, und da war die Familie schon auf 20 Mitglieder angewachsen. Im Gemeindehaus der evangelischen Friedenskirche wurde das Ereignis anschließend zünftig gefeiert.

Die Zahl der Mitglieder stieg in der Folgezeit stetig an. In den ersten Jahren gab es zur Kontaktpflege und zum Kennenlernen gegenseitige Besuche bei den umliegenden Kolpingfamilien in Ostfriesland. Vorträge zu religiösen, politischen und auch weltlichen Themen wechselten sich ab. Für Kinder gab es Märchentage, wo Märchen nachgespielt wurden, kleine Ausflüge und Schatzsuchen im Wald. Alle Veranstaltungen waren generationenübergreifend, es waren immer fast alle dabei.

Beim zehnten Geburtstag waren es schon rund 30 Mitglieder, und das große Fest wurde zusammen mit Vertretern aus dem ganzen Kolpingbezirk mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Festessen im Gemeindehaus der evangelischen Friedenskirche wieder zünftig gefeiert.

In der Folgezeit entwickelten sich verschiedene Veranstaltungen, die teilweise heute noch gepflegt werden wie das Paschamahl – heute Exodusfeier, und religiöse Vorträge der Pfarrer. Zur gemeinsamen Kontaktpflege kam dazu die Winterwanderung mit anschließendem Grünkohlessen, das Matjesessen, das Herbstfest und seit neun Jahren das Johannesfeuer mit einer Meditation und anschließendem Sommerfest.

Nach 15 Jahren im Amt gab Franz Holtsteger den Vorsitz ab an Edelgard Stoike, und seit 2005 ist Siegfried Fuchs erster Vorsitzender. Das Jubiläum wird mit über 60 Mitgliedern im Laufe des Jahres bei verschiedenen Veranstaltungen zusammen mit Gästen aus der ganzen Pfarreiengemeinschaft und Nachbarkolpingfamilien gefeiert.

Voll besetzt war die Kirche „Maria – Hilfe der Christen“ in Wiesmoor am 7. Februar 2015 während des Familiengottesdienst zum 25. Geburtstag der Kolpingfamilie. Gedanken zum Leben und Wirken von Adolph Kolping zogen sich durch alle Stationen der Messe, gestaltet von Pfarrer Johannes Ehrenbrink und Gemeindeassistent Markus Husen. Die Predigt erinnerte an den 150. Todestag Kolpings und zog Parallelen seiner Tätigkeit als Gesellenvater zur heutigen Zeit.

1-Kolping-Jub3Gäste im Gemeindesaal.

Nach dem Gottesdienst füllte sich in kurzer Zeit der festlich dekorierte Gemeindesaal. Ganz im Zeichen des Jubiläums der Kolpingfamilie erinnerte Siegfried Fuchs, seit 2005 Vorsitzender, an die Vorgeschichte und die Bemühungen, die zur Gründung der Kolpingfamilie geführt hatten – von der Zeit, als kein Pfarrer mehr in Wiesmoor war, bis hin zu den Überlegungen, das Gemeindeleben weiter aktiv zu gestalten.

Den Initiatoren – die Eheleute Heinz und Marianne Holtsteger – schlossen sich das Küsterehepaar Gisela und Siegfried Schmidt, Renata und Andreas Hoffmann, Peter Corbach, Klaus Blum, Ursula Florian, Herrmann- Josef Evers, Franz Holtsteger als der allererste unter den Vorsitzenden und Präses Pfarrer Paul Durschlag aus Leer an.

Die frisch gegründete Kolpingfamilie, die ein Wort des Gesellenvaters, „Eine Notwendigkeit erkennen und dann zur Tat schreiten“, ernst nahm, hatte in der Gemeinde eine unerwartet starke Resonanz. Bereits ein Jahr nach ihrer Gründung hatte sich die Mitgliederzahl nahezu verdoppelt. Das zeigte, wie gut sich die Idee des Vereins bewährt hatte und wie gut es doch war, sich zusammenzuschließen.

Die Kolpingfamilien von heute sind nicht mehr die katholischen Gesellenvereine von einst, bei denen die Milderung des sozialen Elends der Handwerksgesellen die große Herausforderung war. Durch den Wandel in der Gesellschaft müssen auch die Kolpingfamilien ihre Schwerpunkte und Aufgabenfelder stets neu definieren.

In Wiesmoor stehen weniger Beruf, Arbeit und Soziales, wie es oft sonst in Kolpingfamilien der Fall ist, als Thema im Mittelpunkt des Vereins, sondern die Gemeinde. Siegfried Fuchs sagte: „So möchten wir mit unserer Kolpingfamilie dazu beitragen, Gemeinschaft zu fördern und das Gemeindeleben aktiv mitzugestalten – was uns, wie ich denke, in den meisten Fällen bislang auch gut gelungen ist“. Er bedankte sich ganz besonders bei seiner Frau Doris und bei allen, die ihn bei seinen Aufgaben unterstützen und so zu einem aktiven Gemeindeleben beitragen.

1-Kolping-Jub6Siegfried Fuchs dankte seiner Frau Doris Ruhnau und allen Aktiven in der Kolpingfamilie.

Siegfried Fuchs sagte weiter:

„Zum Schluss würde ich Euch gerne noch meinen Traum, was die Zukunft unserer Kolpingfamilie angeht, offenlegen. Ich träume von einer Kolpingfamilie, in der einer dem anderen hilft, in der jeder weiß, dass er gebraucht wird, dass er helfen kann.

Ich träume von einer Kolpingfamilie, in der Platz ist für alle, für die Gesunden und für die Kranken, für die Starken und die Schwachen, für Kinder, Jugendliche und für die Alten, und auch für die, die nichts leisten, die müde sind und resignieren, die nicht so leben, wie wir uns das vorstellen.

Ich träume von einer Kolpingfamilie, in der jeder mit jedem redet, in der Konflikte fair ausgetragen werden, in der Mutlose ein offenes Ohr finden, in der Traurige getröstet werden und Einsame Freunde finden, in der es keinen gibt, der nicht verstanden wird, in der sich jeder freut, dazuzugehören.

Ich träume von einer Kolpingfamilie, in der Menschen an das Evangelium glauben, dass es Menschen hilft zu leben, in der Menschen von Jesu Botschaft so begeistert sind, dass sie anderen davon erzählen, in der Menschen an das Evangelium glauben, weil sie eine Antwort finden auf ihr Suchen und Fragen.

Ich träume von einer Kolpingfamilie, in der die Gottesdienste Feste sind, bei denen sich alle wohl fühlen, bei denen sie Kraft bekommen für ihren Alltag, bei denen eine richtige Gemeinschaft entsteht, bei denen jeder mitmachen kann.“

Text und Farbfotos: Bernhard Ritter

Seit der Vorstandswahl 2015 amtiert dieser beinahe unveränderte Vorstand:

1-KolpingvorstandDer überwiegend „alte“ und neue Kolping-Vorstand: Melanie Holtsteger, Pfarrer und Präses Johannes Ehrenbrink, Schriftführerin Rita Meyer-Brunken, zweiter Vorsitzender Franz Holtsteger, Beisitzerin Anne Holtsteger, Vorsitzender Siegfried Fuchs, Kassiererin Doris Ruhnau, Gemeindeassistent Markus Husen, Beisitzer Bernhard Ritter, Michael Fuchs und Monja Harms (auf dem Foto fehlt Ralf Ruhnau).

Kindertagesstätte | Kita St. Ludgerus Aurich

kita-aurich-logo_1In der Pfarrgemeinde St. Ludgerus Aurich wird in modernen Räumen eine katholische Kindertagesstätte unterhalten, die einen erstklassigen Ruf genießt. Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, die sich ständig fort- und weiterbilden, betreuen die Kleinen und Kleinsten der Gesellschaft.

Im Leitbild der Kita, Haus für Kinder und Familien, heißt es: „’Qualität‘ bedeutet für die katholische Kirchengemeinde Aurich als Trägerin der Einrichtung und für das gesamte Team der Kindertagesstätte ‚ein starkes Stück Zukunft’“.

Finanzen | Der Haushalt des Bistums Osnabrück

Kirchensteuer und Dotationen – Finanzen der Kirche

kirchensteuer-4„Das Bistum Osnabrück finanziert seine Arbeit in den verschiedenen Bereichen zu einem wesentlichen Anteil mit den Mitteln aus der Kirchensteuer“, informiert Generalvikar Theo Paul (Bild) in einem Flyer, der in den Schriftenständen der Kirchen Ende 2013 ausgelegt war. Knapp 140 Millionen Euro standen für das Haushaltsjahr 2013 zur Verfügung. Rund 80 Prozent dieser Stumme stammen aus Kirchensteuern.

Im Grundgesetz ist das Recht zur Erhebung der Kirchensteuer verankert. Sie wird in Niedersachsen und Bremen von den Finanzämtern eingezogen, ist dem Bistums-Flyer zu entnehmen. Dafür erhält der Staat als Aufwandsentschädigung vier Prozent des Kirchensteueraufkommens.

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Die Einnahmen des Bistums Osnabrück.
Grafik: Bistum Osnabrück

Die Kirchensteuer beträgt neun Prozent der Lohn- oder Einkommenssteuer. Niemand muss allerdings mehr als 3,5 Prozent seines Einkommens als Kirchensteuer zahlen. „Die Kappung geschieht automatisch durch die Finanzämter. In bestimmten Lebenssituationen – etwa bei Verlust des Arbeitsplatzes, oder wenn einem Unternehmer besondere Steuerpflichten entstehen – kann ein Teil der Kirchensteuer erlassen werden. Dafür ist ein formloser Antrag beim Bistum notwendig.“

Wofür die Einnahmen im Bistum Osnabrück eingesetzt werden, zeigt die untenstehende Grafik für das Haushaltsjahr 2013.

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Die Ausgaben. Grafik: Bistum Osnabrück

Die grundgesetzliche Verankerung des Rechts, Kirchensteuer einzuziehen, scheint inzwischen nur noch bedingt „sattelfest“ zu sein. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 wurde die Sonderstellung der Kirchen in Wahlprogrammen einiger Parteien infrage gestellt – ausgelöst durch fortschreitende Säkularisierung sowie stärkere Präsenz des Islam. Gravierende Veränderungen, so war in den Programmen für 2013 festgehalten, streben die Grünen, Sozialdemokraten, Freien Demokraten und Linken an. Die Partei Die Linke ging dabei am weitesten: Sie will die Zusammenarbeit von Kirche und Staat beenden sowie die Kirchensteuer, soweit vom Staat eingezogen, und außerdem die Militärseelsorge ersatzlos streichen.

Das deutsche System der Kirchenfinanzierung wurde Ende 2012 auf einer europäischen Experten-Tagung in Graz/Österreich erörtert und daraufhin überprüft, ob es als Erfolgsmodell in anderen Ländern zu übernehmen sei. In einigen Ländern müsse die Kirchenfinanzierung dringend verbessert werden. Das deutsche System, bei dem die Mitglieder der betreffenden Kirchen über Steuern ihre Kirche selbst finanzierten und nicht der Staat, sei eine beispielhafte, bewährte Lösung.

kirchensteuer-3Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., unterzeichnet mit Franz von Papen (l.) am 20.7.1933 das Reichskonkradt zwischen Vatikan und Nazi-Deutschland.
Bildquelle: Vatikanisches Bundesarchiv

Die Selbstfinanzierung durch Kirchensteuer deckt den mit Abstand größten Teil der Aufwendungen ab. Ein geringerer Teil der Einnahmen stammt aus sogenannten Dotationen des Staates. Zuletzt wurden solche Zuwendungen des deutschen Staates an die katholische Kirche am 20. Juli 1933 völkerrechtlich vereinbart. Der Staatskirchenvertrag mit dem Vatikan ist bis heute gültig.

Solche Zuwendungen des Staates an die Kirche waren bereits 1919 in die Weimarer Reichsverfassung eingearbeitet worden, freilich mit dem Verfassungsauftrag, diese Staatsleistungen auslaufen zu lassen und schließlich abzuschaffen. Dieser Auftrag, die Zahlungen einzustellen, wurde 1948 auch im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert. Aber weder zur Zeiten der Weimarer Republik, noch in den Jahrzehnten seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland haben sich Politik oder Kirche dieser Aufgabe zugewendet.

Um was geht es eigentlich bei diesen Dotationen des Staates?

Im Kern sind das Entschädigungszahlungen für Enteignungen aus der Zeit der großen Säkularisation in der napoleonischen Ära – also aus der Franzosenzeit, in der – etwa von 1800 bis 1810 – Kirchen und Klöster enteignet wurden. Der damals nach französischem Vorbild geformte deutsche Staat ließ die Pfarreien und auch die jeweiligen Pfarrerwohnungen (Pastorate) unangetastet. Außerdem wurden nun die Pfarrämter und Gehälter der Pfarrer sowie die Besoldungen der Bischöfe aus allgemeinen Steuern des Staates – den Dotationen an die Kirche – finanziert.

Daran hat sich im Prinzip bis heute nichts geändert, heißt es. Belastbare Informationen über die Verwendung der Staatsleistungen sind allerdings aus den veröffentlichten Quellen kaum zu gewinnen. Speziell darüber, wie die Pfarrämter heute finanziert werden, kursieren Informationen, die sich widersprechen.

Obwohl die Finanzierungsform durch allgemeine Steuern seit über zwei Jahrhunderten Praxis in Deutschland ist, kennt sie kaum jemand. Eine Aufrechnung der Verluste, die die Kirchen durch die Enteignungen in der Franzosenzeit erlitten haben, mit den Ausgleichszahlungen über nunmehr zwei Jahrhunderte durch den Staat gilt als überaus kompliziert. Die einen Fachleute sagen, die Verluste seien längst – vielfach überbezahlt – ausgeglichen worden; die anderen warnen davor, „das Fass zu öffnen“: Die Kirche könnte ohne diese Zahlungen in die Situation geraten, viele ihre Aufgaben in der Gesellschaft nicht mehr finanzieren und leisten zu können.

Dem steht im deutschen Grundgesetz die Verpflichtung gegenüber, die Ausgleichszahlungen zu einem befriedigenden Ende zu führen – eine nunmehr hundertjährige Aufgabe, für die eine Lösung immer noch nicht gefunden ist.

Etwa beim Symbolthema Staatsleistungen: Für viele Bundesbürger sind die Zahlungen von 460 Millionen Euro jährlich, die die Kirchen vom Staat als Ausgleich für Enteignungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts erhalten, nicht mehr vermittelbar. Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) appellierte daher als ZdK-Mitglied an die Kirchen, sie müssten von sich aus Vorschläge zur Umwandlung dieser Zahlungen vorlegen. „Wir dürfen nicht warten, bis den Kirchen eine Lösung abgetrotzt wird.“

Der wiedergewählte ZdK-Präsident Glück zeigte sich November 2013 grundsätzlich aufgeschlossen für den Vorschlag, auf die Dotationen zu verzichten, forderte jedoch ein Gesamtkonzept für die Kirchenfinanzen. Ein schneller Verzicht auf Staatsleistungen bringe zwar kurzfristig ein gutes Image. Die Wirkung würde jedoch verpuffen, wenn sich nicht insgesamt etwas am Finanzgebaren ändere.

Beim Abschluss des Vertrags zur Bildung einer Großen Koalition (November 2013) stellte sich allerdings heraus, dass weder die CDU, noch die SPD gewillt sind, die Frage nach den Staatsleistungen grundsätzlich neu zu beantworten. Das Internetportal domradio.de berichtete: „Grüne und Linke sowie die Sozialdemokraten hatten in ihren Wahlprogrammen teilweise deutliche Reformen verlangt. Hiervon ist keine Rede mehr. Im Gegenteil. Am Ende warnten selbst SPD-Obere, das schwierige Thema der Staatsleistungen anzutasten.“

 

Erstkommunion | Einladung und Vorbereitung

Für die Kinder der dritten Schulklassen

Zur Vorbereitung auf die Erstkommunion werden, soweit sie in der Datei erfasst sind, alle Kinder der dritten Schulklassen eingeladen.

Die Vorbereitung beginnt nach den Herbstferien. Die Kinder treffen sich wöchentlich mit dem Gemeindereferenten und/oder mit der Kommunionmutter und gehen dann im Frühsommer des darauf folgenden Jahres zur ersten Heiligen Kommunion.