2014-05-10-Turmgeflüster

Von Delia Evers | Gesundheit und Frohsinn sei’n auch mit dabei (Montag)

1-Johannes-Geburtstag

Was macht der Mann da mit dem großen Paket? Vermutlich sucht er den Nippel, den er durch die Lasche ziehen kann, um beim Auspacken die Tausend Röschen auf dem Geschenkpapier nicht zu zerpflücken. Was drin war, im Paket? Ich weiß es nicht – nur so viel: Pfarrer Johannes Ehrenbrink feierte Geburtstag, und aus allen vier Gemeinden waren viele Gäste gekommen, um ihn hochleben zu lassen und ihm – auch mittels Geschenk – zu signalisieren, er möge den Neuauwiewittern lange erhalten bleiben. Hildegard Lüken, die das schöne Foto beisteuerte, berichtete, es wurde gegessen, getrunken, viel geredet, gelacht und gesungen; auch das Ständchen fehlte nicht. Es enthielt den wichtigen Wunsch: „… Gesundheit und Frohsinn sei’n auch mit dabei!“

Herzlich
Eure Turmflüsterin


So, jetzt übergebe ich (Sonntag)

Wir beiden Turmflüsterer haben uns vor langem angewöhnt, jeden Abend gemeinsam zu beten. Wir beginnen mit zwei „Standardgebeten“. Dann hat Martin das Wort. Er besinnt sich einen Augenblick, ehe er Dank sagt: für den erlebten Tag, einen lieben Anruf, eine Karte oder einen guten Gedanken. Dann folgen seine Bitten: fast immer für seine 98-jährige Mutter, die sich um ihn sorgt, für Menschen, die Hilfe brauchen, oder für eine ruhige Nacht.

Er schließt mit dem Satz: „So, jetzt übergebe ich an Delia.“ Ich erzähle meinen Tag und staune, wie viel Dankenswertes uns begegnet ist. Dann fühlen wir uns ganz verbunden, miteinander und mit dem Höchsten dort oben.


,Eine Schnitte für den Nachbarn (Samstag)

Gestern morgen war ich in Verlegenheit. Keine „Schnitte trocken Brot“ mehr im Haus, keine Butter, kein Scheibchen Käse, keine Kartoffeln, kein Kohlkopf – und keine Luft im Zeitplan, um ins Dorf zu düsen. Ich prüfte meine Vorräte: Selbst das Brotbackmehl war „alle“. Ich blickte an mir runter. Abnehmen? Ne, lieber nicht. Im Schnuppschrank lag Schokolade. Als Mittagessen? Auch kein Hit!

Da schob mein Hirn eine Telefonnummer nach vorn – drei Ziffern lang; dann einen Namen. Der gehörte unserm Nachbarn. Ich gehorchte meinem Hirn und rief an. Ich hatte die Einkaufsliste kaum fertig, da stand der Mann vor der Tür. Eine Dreiviertelstunde später war er mit gefüllter Klappkiste zurück und freute sich mächtig. „Schön, dass ich Ihnen helfen konnte.“

Nur das Backmehl hatte er nicht bekommen. Am Nachmittag klingelte es noch einmal. Vorm Bauch trug der Nachbar stolz sechs Pakete. Die reichen für zwölf Brote. Davon kriegt er garantiert eine Schnitte ab.,


Über Kranke und Woody Allen (Freitag)

Heute macht die „Zeit“ mit einer Geschichte über „eingebildete Kranke“ auf – ein wichtiges Thema, denn mancher, der eingebildet krank ist, muss tatsächlich behandelt werden. Zugleich lehrt uns der Beitrag, wie wir allein durch die Angst vor Krankheiten Krankheitssymptome heraufbeschwören können.

Schmunzeln musste ich über Aussagen berühmter Persönlichkeiten, die sich selbst als Hypochonder entdeckt haben.

Woody Allen berichtete über ein nächtliches Erlebnis: „Wir saßen zu unchristlicher Zeit in der Notaufnahme, als ein Assistenzarzt erklärte: ‚Ihr Knutschfleck ist gutartig.'“

Die Information löste bei Woody vermutlich gleich neue Symptome aus: Schmetterlingsgefühle im Bauch.

Herzlicher Gruß –  heute garniert mit umfassender Umarmung für Johannes!
Eure Turmflüsterin


Kleine Nachlese (Donnerstag)

1-Schwester-CIMG6310Heute präsentiere ich eine kleine Nachlese. Hildegard Lüken hat noch ein Foto von unserer Goldjubilarin Schwester M. Magdalena gesendet. Es ist zu schön, um nicht veröffentlicht zu werden. Die Oberin – zum Zeitpunkt der Aufnahme aller offiziellen Aufgaben dieses Tages ledig – strahlt wie ihr Goldkrönchen. Wir freuen uns mit ihr und an ihr.

Herzlich
Eure Turmflüsterin


Komm herab, o Heilger Geist (Mittwoch)

Vor über 800 Jahren, um das Jahr 1200, machte sich der Erzbischof von
Canterbury, Stephan Langton, daran, in lateinischer Sprache den pfingstlichen Geist zu besingen. Ein bisschen müssen wir uns bis zu diesem Fest noch gedulden. Wir lesen die Sequenz, die oft am Pfingstsonntag vor dem Evangelium angestimmt wird, in einer Übertragung von Maria Luise Thurmair und Markus Jenny schon heute. Denn herabrufen dürfen wir den Heiligen Geist jederzeit.

Komm herab, o Heil’ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not,

in der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
(Amen. Halleluja.)


Meine Hoffnung und meine Freude (Dienstag)

Was für ein tiefes Erlebnis: Vier unserer Freunde besuchten uns gestern und sangen für Martin vierstimmig Lieblingslieder. Martin lag selig in seinen Kissen, die Augen geschlossen und lauschte einem alten Marienhymnus, dem „Ubi Caritas“ und anderen christlichen Gesängen. Darunter war auch „Meine Hoffnung und meine Freude…“  Weiter heißt es in dem Lied: „… meine Stärke, mein Licht. Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“


Froh müssen wir Menschen machen (Montag)

Gestern hat die Gemeinde zusammen mit vielen Gästen das Ordensjubiläum von Schwester M. Magdalena gefeiert. Beate Eggers, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, hielt eine Festrede, skizzierte das Leben der Jubilarin zunächst in der DDR und später in Aurich, wo sie bis heute segensreich wirkt.

Natürlich folgt ein ausführlicher Bericht mit Fotos. Hier sei vorab ein Ausspruch getan, mit dem Beate Eggers die Heilige Elisabeth zitierte und an den Schwester M. Magdalena sich gehalten habe: „Froh müssen wir Menschen machen.“

Eine gute Aufgabe auch für diesen Tag!


Ein Glückwunsch für Schwester M. Magdalena (Sonntag)

sr-magdalenaHeute ist ein besonderer Tag: An diesem 4. Mai, dem 3. Sonntag der Osterzeit, feiert unsere hochgeschätzte Schwester M. Magdalena ihre Goldene Ordensprofess – und die ganze Gemeinde feiert mit. Der schönste Dank für sie ist eine proppenvolle Kirche beim Gottesdienst um 11 Uhr.

Alle Gemeindemitglieder sind im Anschluss ins Bonihaus eingeladen. Dort wird es in bewährter Manier familiär und warmherzig zugehen – zudem locker und lecker: Denn gut und genug Essbares wird aufgetischt.

Schwester M. Magdalena, die den kleinen Konvent der Elisabethschwestern am Georgswall leitet, ist eines der Gesichter der Gemeinde in der Stadt. Viel leistet die Schwester zudem, ohne dass ihre Hilfe öffentlich bekannt wird – auch im Gebet.

Unser Dank gilt ihr für 50 Jahre vorbildliches Wirken.

Herzlichen Glückwunsch, Sr. Magdalena!

2014-05-03-Turmgeflüster

Ein Tag im Garten (Samstag)

Im Metzgergeschäft heißt es oft: Darf es etwas mehr sein? Ich frage heute: Darf es etwas weniger sein? Etwas weniger Turmgeflüster? Mein lieber Bruder Stephan ist aus Berlin angereist. Er hilft mir, unseren riesengroßen Garten auf Vordermann zu bringen; also bleibt ausnahmsweise nicht viel Zeit zum Turmflüstern, aber sie reicht allemal, um allen Leserinnen und Lesern einen sonnenschönen Tag im Grünen zu wünschen.


Wäre er 100.000 Mal in Betlehem geboren (Freitag)

Am 1. Mai 1954, also vor 60 Jahren, wurde die Marienfigur in St. Ludgerus Aurich in der ersten Maiandacht feierlich gesegnet. Die Figur stammt von einem Künstler aus Kevelaer.

In diesem niederrheinischen Gadenort sagte gestern – zur Eröffnung der Wallfahrtzeit am 1. Mai – der Berliner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, die vornehmste Aufgabe des Christen sei, in die Welt hineinzuwirken. „Gott hat keine anderen Hände, Augen und Münder als unsere.“

Und weiter: „Wir sollten Gott wie Maria in unser Leben hineinholen und bereit sein, uns von ihm in unser Leben hineinreden zu lassen. Nur so kann er in uns und durch uns wirken.“ Dann beginne Gott in den Menschen zu leben. Und: Wäre er 100.000 Mal in Betlehem geboren, aber nicht in uns, wäre er vergeblich geboren.

Das hätte Paulus in seinem Lied kaum treffender sagen können.


Brüder, zur Sonne, zur Freiheit (Donnerstag)

Seit 1889 gilt der 1. Mai weltweit als „Tag der Arbeit“, ursprünglich ausgerufen als „Kampftag der Arbeiterbewegung“. So kam es, dass ich als blutjunge Journalistin zu einer Maikundgebung geschickt wurde – Eindrücke sammeln und Bericht schreiben. Wie eine angehende Redakteurin habe ich wohl nicht gewirkt, eher wie eine, die den Jusos nahe stehen könnte, dabei war ich nie in einer Partei gewesen.

Plötzlich sah ich mich umzingelt von anderen jungen Leuten, die sich alle an den Händen fassten, mich ebenso, und in diesem Kreis lauthals sangen: „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“. Ich war so unbedarft, dass ich nicht einmal wusste, ob man das Lied als gute Demokratin singen durfte oder ob das am Ende kommunistisches Kulturgut war.

Später lernte ich: Jawohl, das Lied durfte man singen. Es ist die Parteihymne der Sozialdemokraten, und sie singen sie bei jedem Parteitag. Das Lied verfügt sogar über freiheitsfördernde Kraft. Am 17. Juni 1953 sangen Arbeiter und Regimegegner es bei ihren Straßendemonstrationen in der DDR; zudem erscholl es bei den Montagsdemonstrationen 1989 in Leipzig. Kurz danach fiel die Mauer.

Die Kirche denkt an den „Tag der Arbeit“ auf eigene Weise. 1955 widmete Papst Pius XII. den 1. Mai dem Heiligen Josef als dem Schutzpatron der Arbeiter und würdigte so den Wert menschlicher Arbeit.

Allen einen schönen 1. Mai!


Eine innige Verbindung (Mittwoch)

Neulich diskutierten wir übers Beten. Nützt es? „Quatsch!“, sagte ein junger Mann. „Dann würde Gott den bevorzugen, der die meisten Beter rekrutieren kann. Ein schöner Gott: der schiere Opportunist.“ Ein anderer: „Du verwechselst beten mit der Sendung ‚Wünsch dir was‘ .“ Gottes Tun bleibe immer eine Gnade. Darauf der Erste: „Und warum betet ihr dann? Wartet doch einfach auf seine Gnade.“ Und der Zweite: „Beten ist mein Gespräch mit Gott. Und es ist mehr. Wenn ich für einen Menschen bete, habe ich mich innig mit ihm verbunden.“

Diesen Gedanken fand ich schön: „Wenn ich für einen Menschen bete, habe ich mich innig mit ihm verbunden.“ Da steckt schon ein Stückchen Gnade drin.


Eine junge Frau kritisierte den Papst (Dienstag)

Heute feiern wir den Namenstag von Katharina von Siena. Sie sorgte im 14. Jahrhundert dafür, dass Papst Gregor XI. aus Avignon nach Rom zurückkehrte. So haben am jüngsten Sonntag knapp eine Million Menschen die Heiligsprechung zweier Päpste in der Ewigen Stadt und nicht in Frankreich erlebt. Einer der neuen Heiligen, Papst Johannes Paul II., hatte Katharina 1999 zur Mitpatronin Europas erklärt.

Katharina war am 25. März 1347 als 24. von 25 Kindern einer Färberfamilie in Siena zur Welt gekommen. Sie erlebte mehrere Visionen, sprach schon als sehr junge Frau gegen jede Regel öffentlich über kirchliche, politische und gesellschaftliche Fragen und war so beseelt, dass selbst die, die sie teils heftig kritisierte – z.B. den Papst und die Bischöfe – immer wieder ihren weisen Rat erfragten.  Sie starb mit 33 Jahren am 29. April 1380.

381 Briefe sind von ihr erhalten. Immer wieder hatte sie in solchen Schreiben dazu aufgerufen, Frieden zu halten. Eine Aufgabe, die nach über 600 Jahren aktuell geblieben ist.


Als sich ein Wassertropfen selbstständig machte (Montag)

Der Strom kommt aus der Steckdose. Es sei denn, der Hauptschalter im Sicherungskasten ist, wie bei uns gestern Abend, nach unten geschlagen und hat das ganze Haus umnachtet. Ich tappte mit einer Baumarktfunzel zum Kasten und drückte den Hauptschalter hoch; sofort hüpfte er wieder runter. Nach dem dritten Versuch sah ich ein, dass irgendwo im Haus ein Umstand eingetreten sein musste, der der hartnäckigen Unfolgsamkeit des Schalters zu Grunde lag.

Zurzeit laufen bei uns elektrische Geräte, die unverzichtbar sind. Da sich in meinem Inneren leichte Panik meldete, rief ich bei unserem Elektriker an. Im Dienst war nur sein Anrufbeantworter. Wochenende!

Also hieß es: hinsetzen, durchatmen, sammeln und alle elektrischen Einrichtungen unseres Hauses im Geiste durchgehen! Schon hatte ich eine kleine Erleuchtung. Kurz vor dem Stromausfall hatte ich auf dem Küchentisch ein Glas umgestoßen. Drinnen war ein Pfützchen Wasser gewesen, ganz ehrlich: ein Minipfützchen Wasser. „Trocknet von allein“, hatte ich gedacht. Ja, denkste! Das Minipfützchen hatte sich in einen Tropfen ergossen, und der hatte sich ganz nach Art der Tropfen vom Tisch fallen lassen. Mitten hinein in die darunter liegende Mehrfachsteckdose. Kurzschluss!

Schnell war die wasserscheue Leiste ausgetauscht. Der Schalter im Sicherungskasten gab umgehend seinen Widerstand auf. Wir hatten wieder Strom, und ich konnte in Ruhe turmflüstern.


Der gute Papst und der eilige Papst (Sonntag)

Heute feiern wir den Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit. Sie hat der Kirche in den letzten 60 Jahren zwei Päpste beschert, die heute in Rom heiliggesprochen werden. Johannes XXIII. führte die Kirche mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1962 bis 1965 in die Neuzeit und wurde von den Menschen wegen seiner Bescheidenheit und Demut „der gute Papst“ genannt. Auch Johannes Paul II. steht für einen Aufbruch in die Neuzeit – nicht gerade wegen fortschrittlicher Reformen in der Kirche, sondern wegen seines Anteils am Zusammenbruch kommunistischer Regimes im Osten. Der vielreisende Pontifex bekam den Beinamen der eilige Papst.

Um 10 Uhr beginnt in Rom auf dem Petersplatz die Heilige Messe mit den Heiligsprechungen. Auf der vatikanischen Webseite erhalten Interessenten viele Informationen, darunter ein 78-seitiges Büchlein zum Ablauf der Zeremonie, Biografien und Würdigungen der Päpste, Videobotschaften und den Predigttext von Papst Franziskus (freigeschaltet nach der Messe). Zudem gibt es einen Video-Button, um die Ereignisse live zu erleben. In Deutschland erscheint allerdings ein schwarzer Bildschirm mit dem Hinweis: „Live-Streaming ist wegen Rechteproblemen in Deutschland leider nicht möglich.“

Auf dem Petersplatz werden hunderttausende Gläubige erwartet, darunter der emeritierte Papst Benedikt XVI. So werden in Anwesenheit von zwei Päpsten zwei Päpste heiliggesprochen.

2014-02-05-Turmgeflüster-2014-01-21-bis-2014-02-05

Von Delia Evers | Im Dienst Gottes (Sonntag)

Heute feiern wir die „Darstellung des Herrn“. Maria und Josef bringen Jesus in den Tempel von Jerusalem. Sie möchten ihren Erstgeborenen nach jüdischem Gesetz Gott weihen. Da begegnet ihnen der hochbetagte Simeon, danach die nicht minder betagte Hanna. Beide – Vertraute des alten Testaments – schauen in das neue Testament: Sie erkennen in Jesus den Messias, rühmen und preisen ihn. Beide Testamente fallen in eins.

Simeon und Hanna sehen Jesu Zukunft – auch Marias. Zu ihr sagt Simeon: „Dir wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ Und Jesus „soll ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden.“

Der 2. Februar wird seit 1997 – in Anlehung an die Darstellung und die Weihe Jesu – zugleich als „Tag des geweihten Lebens“ gefeiert. Wir danken für alle Menschen, die ihr Leben ganz in den Dienst Gottes stellen.

Herzlich
eure Turmflüsterin


Es war beängstigend und gefährlich (Freitag)

Die „Zeit“ veröffentlichte in ihrem Magazin eine Geschichte über Efraim Zuroff. Seit Jahrzehnten verfolgt er auf der ganzen Welt im Auftrag des Simon-Wiesenthal-Centers Nazi-Schwerverbrecher, die bis heute unbehelligt unter uns leben. Zuroff schilderte einen Aufenthalt im litauischen Kaunas – einer Stadt, die vielen von uns durch unsere Partnerschaft ans Herz gewachsen ist.

Zuroff – er argumentierte in Versammlungen in Kaunas mit Freunden gegen die Holocaust-Leugnung – sah sich plötzlich mit Hunderten von Ultranationalisten und Neonazis konfrontiert. Zuroff: „Es war beängstigend und gefährlich.“ Traumatische Bilder der Judenverfolgung im „Dritten Reich“ kamen ihnen vor Augen. Zuroff weiter: „Wenn Blicke hätten töten können, ich wäre über hundert Mal gestorben.“ Zuroff konnte – scheinbar unbeschadet – nach Israel zurückreisen. Eine Woche nach der schrecklichen Erfahrung erlitt er einen Herzinfarkt, den er knapp überlebte.

Möge niemand tatenlos zusehen, wenn sich – aus welchen Gründen und wo auf der Welt auch immer – Menschen gegen andere Menschen zusammenrotten.


Sie und ich (Donnerstag)

Mutter-TeresaGestern las ich in einem Buch über Papst Franziskus einen Satz von Mutter Teresa. Sie hatte ihn gesagt, als der kleine Jorge Mario quasi noch in den Windeln lag. In dem Buch ging es um Reformen in der Kirche heute und die Frage, was sich in der Kirche ändern solle. Für die programmatische Antwort auf diese immerwährende Frage hatte Mutter Teresa damals drei Worte gebraucht: „Sie und ich.“

Das Foto zeigt Mutter Teresa 1987 in Kevelaer.


Über das Satteltäschchen (Mittwoch)

Vor vielen Jahren war ich einmal ziemlich ausgebrannt und schaffte gerade noch meine Pflichtaufgaben – so viele gab es davon. Sie knabberten mein Zeitbudget auf. Und wurden immer gefräßiger. Mehr und mehr blieb liegen, größer und größer wurde der Druck. Dabei machte ich meine Arbeit eigentlich liebend gern.

Eines Nachts hatte ich einen Traum. Ich fuhr mit meinem Rad durch eine herrliche Landschaft, allerdings verlor das Hinterrad nach ein paar Hundert Metern an Luft. Ich stieg ab und pumpte nach. Etwas weiter das gleiche Spiel: zu wenig Luft, also wieder runter vom Rad, pumpen, aufsteigen, fahren, absteigen, pumpen… Bald hatte ich selbst kaum noch Luft, bis mir eine Idee kam. Ich griff in das kleine Täschchen, das früher jedes Rad unterm Sattel trug, flickte mit flinken Fingern das Loch im Reifenschlauch, saß auf und radelte – mit Mundwinkeln bis zu beiden Ohren – weiter.

Manchmal müssen wir „runter vom Rad“, dann kommen uns die besten Ideen.

Ach ja, und manchmal hat man selbst kein Satteltäschchen dabei. Trauen Sie sich ruhig, andere Radfahrer anzusprechen. Sie werden staunen, wie viele gerne mit anpacken. In Neuauwiewitt gibt es sogar einen eigenen Anpackerkreis, der tatkräftig zulangt, wenn Hilfe vonnöten ist.


Rose mit Sahnehäubchen (Dienstag)

4-SchneeschaufelroseDann haben wir ja doch noch ein bisschen Winter gehabt! Weil es lange warm war, blüht bei uns im Garten sogar noch das ein oder andere Gewächs: Zitronensalbei mit feuerroten Blütenständen, Löwenmäulchen und eine Hochstammrose; sie reckt stolz ihre Blüte empor – garniert mit Sahnehäubchen, pardon, mit Schneehäubchen. Nach dem Frost werden die Blätter wohl zu Boden purzeln. Dann hat sie viel Freude verbreitet.


Lieber Glückwunsch (Sonntag)

Weil die Goldene Profess von  Schwester Franziska und ihr 75. Geburtstag zeitlich eng nebeneinander liegen und wir alle ein wunderschönes Profess-Fest gefeiert haben, lassen wir es nun mit einem lieben Glückwunsch bewenden. Heute nach dem Gottesdienst in Aurich durfte Sr. Franziska viele Hände schütteln.


Apostel Paulus (Samstag)

Der Mann war ein übler Zeitgenosse. Er hieß Saulus und war ein Eiferer, die jüdische Lehre rein zu halten. Was die Christen von sich gaben – ja, sie glaubten sogar an einen gekreuzigten Prediger, der Gottes Sohn sei -, spornte Saulus noch weiter an, die Christen zu verfolgen.

paulus-petrusDie Apostel Markus (l.) und Paulus. Gemälde von Albrecht Dürer (Ausschnitt, Öl auf Holz, 1526. München, Alte Pinakothek)

Auf seiner letzten Verfolgungsreise war Saulus nach Damaskus unterwegs. Dabei traf es ihn aus heiterem Himmel: Christus erschien Saulus in einer Vision.

„Saul, Saul! Warum verfolgst du mich?“ – Saulus fragte zurück:

„Wer bist du, Herr?“

„Ich bin Jesus, den du verfolgst!“

Diese Begegnung, die als „Damaskus-Erlebnis“ bezeichnet wird, haute Saulus regelrecht um. Von der selben Stunde an wurde er zum Paulus, zum größten Apostel neben Petrus, wie wir heute wissen.


Karl der Große (Freitag)

karl-grosseHeute um 18 Uhr eröffnet Diösezsanbischof Dr. Franz-Josef Bode mit einem liturgischen Impuls  im Osnabrücker Dom eine kleine Ausstellung über Kaiser Karl dem Großen, dessen 1.200. Todestag am 7. Januar gewesen ist. Zur Ausstellung gehört u.a. die Grafik „Karls Schlüssel-Bildung“, die der Osnabrücker Grafiker Reinhard Klink geschaffen hat.

Der Künstler Reinhard Klink bei der Arbeit.

Karl der Große (* 747/748, † 814) war ab Dezember 800 römischer Kaiser. Seit dem Mittelalter gilt Karl als einer der bedeutendsten Herrscher des Abendlandes.

Herzlich euer Turmflüsterer


Innere Gelassenheit (Donnerstag)

seuse-heinrichWas uns der Selige Heinrich Seuse (Abbildung) zu sagen hat, dessen kirchlicher Gedenktag heute gefeiert wird, liegt keineswegs auf der Hand. Der Mann ist ziemlich unbekannt und hat obendrein vor langer Zeit gelebt (1295-1366).

Was mich an Heinrich Seuse beeindruckt, ist weniger sein Werk als begnadeter Mystiker und Dichter, sondern seine Standhaftigkeit gegenüber Verleumdungen und Anfeindungen.  Er trug sie mit großer innerer Gelassenheit.

Das werde ich mir merken, wenn ich gleich wieder wie ein HB-Männchen in die Luft gehe, weil auf unserer Webseite technisch irgendwas nicht klappt. Ich gehe einfach nicht in die Luft und sage mit großer innerer Gelassenheit: Heinrich Seuse, du bist ein gutes Vorbild.


Inflationäre Reliquienverteilung (Mittwoch)

Dziwisz-kardinalDer Krakauer Erzbischof Stanislaw Kardinal Dziwisz (Bild)ist in Besitz von Ampullen mit Blut, das Papst Johannes Paul II. auf dem Sterbebett entnommen worden ist. Dieses Blut wird von dem früheren Sekretär des Papstes seit Jahren geradezu inflationär an bestimmte Kirchen verteilt, darunter 2013 an die Marienbasilika zu Kevelaer und unlängst an den Kölner Dom.

In vielen Kirchen gibt es nun winzige Reliquiengefäße mit dem Papst-Blut. Ob Dziwisz im Sinne des nun heilig zu sprechenden Papstes handelt, wissen wir nicht. Wohl aber, dass der Kardinal wissentlich gegen das Testament des Pontifex verstieß, in dem er die Tagebücher von Johannes Paul II. in einem Krakauer Verlag herausbringen ließ. Der Papst hatte in seinem Testament ausdrücklich verlangt, dass die Auszeichnungen verbrannt werden.

Das Buch hat 640 Seiten, heißt „Johannes Paul II. Ich bin ganz in Gottes Hand” und enthält Tagebucheinträge aus den Jahren 1962 bis 2003.


60 Jahre „Das Wort zum Sonntag“ (Dienstag)

„Das Wort zum Sonntag“ ist nach der „Tagesschau“ das zweitälteste Format im deutschen Fernsehen. Nun feiert es sein 60-jähriges Jubiläum. Die erste Folge war am 8. Mai 1954 zu erleben. Noch nie ist „Das Wort zum Sonntag“ ausgefallen.

Das meistgesehene „Wort zum Sonntag“ war das während der Sendung zum Eurovision Song Contest am 18. Mai 2013 mit 4,34 Millionen Zuschauern. Vier katholische und vier evangelische Sprecherinnen und Sprecher wechseln sich regelmäßig ab.


Lehmann äußerte sich (Montag)

Die Beiträge der Rubrik Turmgeflüster werden nach Ablauf der aktuellen Woche ins Archiv gestellt.

Zur Causa Limburg (Bischof Tebartz-van Elst) gibt es zwar nicht wirklich etwas Neues, aber von einer interessanten Einschätzung des Kardinals Lehmann nach einem ausführlichen Gespräch mit Papst Franziskus sollten wir Notiz nehmen:

Ich habe ihm gesagt, dass ich den Limburger Bischof für einen sehr klugen, gut ausgebildeten, kommunikativen und höflichen Menschen halte, bei dem ich nie etwas von verschwenderischem Protz erlebt habe. Allerdings hat eine gewisse Geheimhaltungspolitik den Vorgang belastet, und eine Medienkampagne hat ihn geschürt. Ich habe die Sorge: wenn wir nicht bald zu einer Klärung kommen, wird die Aufbruchstimmung, die der Papst nach seiner Wahl ausgelöst hat, gefährdet. Denn der Vorgang fördert Misstrauen und eine feindselige Grundstimmung gegenüber der Kirche.

2014-01-20-Turmgeflüster der abgelaufenen Woche

Martin Willing | Zum Stand der Ökumene (Sonntag)

Zum Stand der Ökumene spricht heute der Catholoca-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland, der Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber. Er predigt in der Vesper aus Anlass der internationalen Gebetswoche für die Einheit der Christen um 15 Uhr im St.-Paulus-Dom in Münster.oekumene-bischoefe

Landesbischof Friedrich Weber, Weihbischof Wilfried Theising (r.)

Die Liturgie, die Weihbischof Wirfried Theising leitet, wird live im Internet bei www.kirchensite.de übertragen, wie das Portal mitteilte. Die Übertragung der Vesper wird heute wenige Minuten vor 15 Uhr freigeschaltet.

Herzlich euer Turmflüsterer


Gebetswoche für die Einheit der Christen (Samstag)

Heute beginnt die Gebetswoche für die Einheit der Christen (bis zum 25. Januar). Das ist kein Akt, der Schlagzeilen produziert. An den meisten Menschen wird die Woche vorbeirauschen.

Ist Ökumene noch ein „großes Thema“? Ja und nein – in Theorie und Praxis gibt es enorme Unterschiede. Die Theologen der christlichen Kirchen, die klare Aussagen zu treffen haben, haben sich bei weitem nicht angenähert wie die „normalen Menschen“ bei ihren Begegnungen. Für sie spielt das Trennende in den Glaubenslehren nicht die erste Rolle.

Menschen wie Du und ich freuen sich darauf, im Glauben an denselben Gott mit anderen Christen Gemeinschaft zu erleben.


Enge Beziehung zu Schweinen (Freitag)

Der 17. Januar  ist der Festtag des heiligen Antonius, des Mönchs und Eremiten aus der Ägyptischen Wüste. Er wird mit dem mehr oder weniger freundlichen Spitznamen „Schwienetüns“ belegt, weil er die Haustiere und vor allem die Schweine beschützt. Wer nicht auf dem Land lebt, hat womöglich Probleme damit, zum Schwienetüns ein Verhältnis aufzubauen.

Im Laufe des Tages ist das neue „Gerüst“ für die Rubrik „Lexikon“ fertig geworden. Das „Lexikon“ ist noch ziemlich dürftig bestückt. Das wird sich schon bald ändern. Neue Beiträge für das „Lexikon“ werden wie normale Artikel im „Archiv“ gelistet.


Zehn deutsche Kardinäle (Donnerstag)

Am 22. Februar ernennt Papst Franziskus 19 neue Kardinäle, darunter den langjährigen Bischof von Regensburg und jetzigen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Erzbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, gratulierte Müller zu dieser Auszeichnung. Mit Gerhard Ludwig Müller stehen zehn deutsche Bischöfe im Kardinalsrang: Joachim Meisner (Köln), Karl Lehmann (Mainz), Reinhard Marx (München und Freising), Rainer Maria Woelki (Berlin), Friedrich Wetter (Erzbischof em. von München und Freising) sowie in Rom Walter Kasper, Paul-Josef Cordes, Walter Brandmüller und P. Karl Becker SJ.


Heilige Messe bei den Schwestern (Mittwoch)

Am Mittwoch feierten Delia und ich zum ersten Mal eine Heilige Messe in der Kapelle des Schwesternhauses mit. Wir waren eine ziemlich kleine Gemeinde; umso eindringlicher erlebte ich den Gottesdienst. Im Tagesevangelium, das Pfarrer Johannes Ehrenbrink vortrug, erfuhren wir, wie Jesus die unter Fieber leidende Schwiegermutter von Petrus und anschließend auch viele andere Kranke heilte.

Es war der Tag, an dem eine Ärztin des Auricher Klinikums uns darüber informierte, was die computertomografischen Untersuchungen zum Abschluss des ersten Therapie-Zyklus‘ ergeben hatten – nämlich bestmöglichen Erfolg. Und es war der Tag, an dem wir erfuhren, dass es einigen ebenfalls betroffenenen Gemeindemitgliedern inzwischen gut geht.

Was für ein schöner Gottesdienst in der Kapelle! Wenn Sie ein besonderes Anliegen haben – klingeln Sie mittwochs vertrauensvoll am Schwesternhaus; Sie sind willkommen zur Eucharistiefeier um 10 Uhr.


Quäker-Mitgründer George Fox (Dienstag)

fox-george

Er ist kein Heiliger und gehört nicht einmal zum katholischen Milieu. Und doch ist heute sein Gedenktag, der als ökumenischer Gedenktag gilt. Es handelt sich um George Fox (* 1624, † 1691), einen der Gründerväter der Quäker („Religiöse Gesellschaft der Freunde“).

1649 trat Fox (Abbildung r.) erstmals öffentlich auf. Er hielt eine Protest-Ansprache in einer Kirche in Nottingham, wurde verhaftet und zum ersten (von insgesamt acht) Gefängnisaufenthalten verurteilt (wegen Gotteslästerung).

Ab 1671 begab er sich auf Reisen in die 13 Kolonien, nach Holland und Norddeutschland, um die Mennoniten, Labadisten und andere christliche Splittergruppen für seine Lehre zu gewinnen. Das Quäkertum ordnet sich heute hauptsächlich in eine evangelikale, konservative und liberale Ausrichtung; in den drei „Gruppen“ bestehen theologisch zum Teil große Unterschiede.


Ökumenische Gebetswoche (Montag)

Für die ökumenische Gebetswoche (18. bis 25. Januar) sind die Materialien von einer Gruppe kanadischer Christen erarbeitet worden. Das Leitwort der Woche („Ist denn Christus geteilt?“) nimmt Bezug auf ein Paulus-Wort (1 Kor 1,1-17), das uns versichert, dass Christus nicht „zerteilt“ ist.

„Ökumene lebt davon, beim anderen Gottes segensreiches Wirken wahrzunehmen und dafür dankbar zu sein“, schreibt Marc Witzenbacher in der Monatsschrift Magnificat. Beeindruckend, was in Kanada, dem zweitgrößten Land der Erde, schon geleistet worden ist: Dort wurde 1925 die „Vereinigte Kirche von Kanada“ gegründet – ein Zusammenschluss der christlichen Konfessionen. „Heute arbeiten im Kanadischen Rat der Kirchen 24 Kirchen zusammen, darunter alle Konfessionsfamilien, auch die Anglikaner, verschiedene orthodoxe Kirchen, die Freikirchen und die römisch-katholische Kirche“. Der Rat repräsentiert rund 85 Prozent aller Christen in Kanada. Die katholische Kirche ist freilich noch kein ordentliches Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).

Die Materialien zur Gebetswoche können auf der Internetseite des ÖRK heruntergeladen werden: Materialien Gebetswoche

2013-12-31-Zum Jahreswechsel ein Loblied auf Gott

Turmgeflüster

Delia Evers | Zum Jahreswechsel ein Loblied auf Gott

Martins Chemotherapie ist nach sechs Monaten erst einmal beendet; er erholt sich langsam – auch durch langen Schlaf. Deshalb begab er sich am Silvesterabend frühzeitig zu Bett. Zuvor hatten wir verabredet, dass ich ihn um Mitternacht wecken würde. Gesagt getan: Ich beugte mich über meinen schlafenden Mann, berührte ihn sanft, wünschte ihm ein frohes neues Jahr und hörte ihn irgendetwas nuscheln. Über seinem Ohr sang ich: „Großer Gott wir loben dich.“ Dabei dachte ich an unsere „alte Heimat“ und ihr besonderes Zentrum: die kleine Kevelaerer Gnadenkapelle mit dem Gnadenbild und die wunderbare Einrichtung, dass sich hier an jedem Silvestertag um kurz vor Mitternacht Menschen drängen. Um Punkt 00:00 Uhr beginnen wenige Meter entfernt in der Basilika die Glocken zu läuten. Mit dem allerersten Glockenton fangen die Menschen in der Gnadenkapelle zu singen an: „Großer Gott wir loben dich.“ Sie singen nur dieses Lied, und begrüßen so das neue Jahr und das, was kommen mag. Dann gehen sie wieder.

Heute Morgen erzählte ich Martin, wie bewegt ich in dieser Nacht gewesen war. Martin, so gestand er frei und frank, hatte von alledem nichts mitbekommen. Nach meinem Neujahrswunsch war er erschöpft wieder eingeschlafen (vermutlich sanft beflügelt von meinem leisen Gesang); dennoch freute er sich von Herzen über das, was er doch verpasst hatte. Am späten Vormittag hielten wir eine kleine Andacht. Und hier sangen wir gemeinsam: „Großer Gott wir loben dich.“

Herzlich eure
Turmflüsterin

2016-11-16 | Goldring im Bonihaus gefunden

Turm-Gefluester-3-ZeilerWährend der Jubiläums-Feierlichkeiten für Johannes ging einer Dame offenkundig unbemerkt etwas verloren – und es wurde gefunden: ein Goldring mit einem Stein in Krappenfassung. Weiterlesen