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Die drei Schwestern müssen Aurich verlassen

[1]Jetzt ist es wohl endgültig. Seit Jahren haben viele in der Pfarreiengemeinschaft diesen Tag kommen sehen: Zum 1. August löst die Ordensprovinz der Schwestern von der Heiligen Elisabeth den Auricher Konvent auf.

Viele mögen sich kaum vorstellen, wie es ohne die Schwestern weitergeht. Sie leisten Außerordentliches im Hintergrund und sind eine Art katholisches Gesicht im Alltag der vier Neuauwiewitt-Gemeinden.

Immer wieder haben Hauptamtliche und Ehrenamtliche gegenüber der Provinzleitung betont, wie unverzichtbar die Schwestern sind, massiv noch zum 70-jährigen Konventsjubiläum der Schwestern im Juli 2016. Da hatte Provinzoberin Schwester M. Dominika mitten in die Feierlaune der vielen Gäste hinein bereits von einem absehbar bevorstehenden Ende des Konvents in Aurich gesprochen.

Nachdem sich unlängst die Auricher Oberin Schwester M. Magdalena die Schulter gebrochen hatte und operiert werden musste, verordnete Schwester M. Dominika kompromisslos auch gegenüber den Argumenten von Pfarrer Johannes Ehrenbrink das Ende des Konvents binnen fünf Tagen zum 5. Mai.

Hauptamtliche und Ehrenamtliche waren schockiert.

Natürlich wussten alle Beteiligten, dass der Konvent irgendwann aufgelöst werden würde, aber von heute auf morgen?

Wut half nicht weiter, berechtigt war sie in jedem Fall.

Die Schwestern sollten ausgerechnet am Firmwochenende mit Generalvikar Theo Paul abgezogen werden. Dabei waren sie seit Wochen für Dienste bei den Feierlichkeiten fest eingeplant.

Die menschliche Enttäuschung über das rigide Vorgehen wog schwer.

Nach „Brandgesprächen“ in Neuauwiewitt suchte Pfarrer Johannes Ehrenbrink am Freitag vor der geplanten Auflösung des Konvents nach dem Morgengottesdienst noch einmal telefonisch das Gespräch mit der Provinzleitung. Die lenkte überraschend ein und sagte wenigstens den „5. Mai“ als Ende des Konvents ab.

Die Schwestern M. Claudia und M. Franziska konnten zur Firmung wie vorgesehen ihre Dienste versehen.

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Schwester M. Franziska (l.) und Schwester M. Claudia (r.) nach dem jüngsten Sonntags-Gottesdienst. Sie haben Schwester M. Hildegund in ihre Mitte genommen. Sie hilft derzeit, die erkrankte Schwester M. Magdalena wenigstens teilweise zu ersetzen.

Die Schwestern M. Claudia und M. Franziska waren am Samstag bei den Verrichtungen für den Firm-Gottesdienst, als ihre Oberin Schwester M. Magdalena auf Anordnung der Provinzleitung aus der Auricher Klinik in ein ordenseigenes Haus nach Dresden verlegt wurde. Die Drei hatten Schwierigkeiten, sich würdig zu verabschieden.

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Schwester M. Magdalena.

Johannes Ehrenbrink ließ einen Brief an die Ordensleitung folgen. Die antwortete mit glasklarer Vorgabe. Zum 1. August sei Schluss: weitere Proteste sinnlos. Das Ende des Konvents sei mit der Ordensleitung in Rom abgestimmt.

Wenn es dabei bleibt, haben die Schwestern nun wenigstens Gelegenheit, sich innerlich auf ihre Umzüge nach Reinbek (Claudia [4]), Dresden (Magdalena [5]) und Berlin-Tempelhof (Franziska [6]) einzustellen und sich von den Gemeinden zu verabschieden, in denen sie zum Teil seit Jahrzehnten wirken.

Die Pfarreiengemeinschaft wird die drei Schwestern mit einer großen Feier würdigen. Das sagte Johannes Ehrenbrink Sonntag zu.

Text und Foto: Delia Evers

Anbei Links zu Texten rund um die Elisabeth-Schwestern (durch den Umzug unserer Webseite werden einige Fotos nicht angezeigt. Der Fehler wird derzeit behoben).