Ein Gott, der sich an die Welt verloren hat

Intensive Gottesdienste voll Freude feierten die Gläubigen Heiligabend und an Weihnachten in unserer Pfarreiengemeinschaft. Der Gott, der sich klein macht und an die Welt verliert, stand ganz im Mittelpunkt.

Pfarrer Johannes Ehrenbrink griff in Aurich dieses Bild in seiner Predigt auf und zitierte aus Friedrich Nietzsches berühmtem Textstück „Fröhliche Wissenschaft“ den Menschen, der am helligten Tag mit einer Laterne über einen Markt läuft und ruft: „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!“ Gott sei verloren.

Der Pfarrer drehte den Blickwinkel. Verloren, ja! Aber Gott habe sich an die Menschen verloren und sich der Welt als Kind hingegeben. Diese göttliche Hingabe als Ausdruck höchster Liebe – das sei Weihnachten.

Es war ein festlicher und fröhlicher Gottesdienst, während der Kommunion untermalt von einer fast spontan auftretenden Minischola, die zum Orgelspiel von Martje Laubrock Lieder aus der Heimat der vielen polnisch-stämmigen Gemeindemitglieder sang. So kam die Welt in Aurich nah zusammen.

Als das Schlusslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ verklungen war, hatte mit diesem Gottesdienst Weihnachten für viele erst richtig begonnen.

Text und Fotos: Delia Evers

Heiligabend in St. Ludgerus mit Pfarrer Johannes Ehrenbrink. Er predigte über Gott, der sich an die Welt verloren hat.

Die Mini-Schola trug polnische Gesänge vor.

Weihnachten mit Pastor Carl B. Hack (im Bildhintergrund) und einem Kirchenchor, der bestens aufgelegt war und selbst schwierige Stücke so vortrug, dass Chorleiterin Isburga Dietrich gut zufrieden war.