Elisabeth von Thüringen | Heilige

Landgräfin Elisabeth von Thüringen
| * 7.7.1207 Ungarn | † 17.11.1231 Marburg
| Gedenktag 19.11.1231 (Tag ihrer Beerdigung) | Heiligsprechung 1235

Auf die heilige Elisabeth gehen die Elisabethvereine und die Caritasorganisation zurück, außerdem die Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth, die mit einem kleinen Konvent in St. Ludgerus Aurich ansässig ist.

Elisabeth, 1207 als Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn geboren, wuchs als reiche Landgräfin auf. Im vierten Lebensjahr kam sie an den Hof des Landgrafen Hermann von Thüringen, wo sie dessen Sohn und Nachfolger (Ludwig IV.) kennenlernte, den sie 1221 heiratete. Gleichwohl war sie viel allein, und das Leben am Hof wurde ihr zunehmend fremd.

Die junge Frau entsagte dem Wohlstand, lebte in sich gekehrt und auf ihren katholischen Glauben ausgerichtet. Sie verließ nach dem frühen Tod ihres Mannes während eines Kreuzzuges (1227) die Wartburg für immer und stiftete in Marburg ein Hospital. Hier gab sie sich fortan dem asketischen Krankendienst hin. Sie starb 1231 in Marburg im Alter von nur 24 Jahren.

Das Beispiel der Heiligen Elisabeth hat über die Jahrhunderte in die Katholische Kirche hineingewirkt wie das des Heiligen Martin, dessen Weiterleben in den Herzen der Menschen jedermann bekannt ist. In Deutschland schlossen sich Frauen in Pfarreien zu Elisabethvereinen zusammen, um mit vereinten Kräften für Familien zu sorgen, alte Menschen zu pflegen und Armen zu helfen. Der erste Elisabethverein entstand 1840 in Trier. Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts bauten die Frauen ein flächendeckendes Sozialnetz in solchen kirchlichen Vereinen auf. Nicht überall, aber in vielen Regionen gingen die Elisabethvereine später in der Caritasorganisation auf, die 1896 vom Priester Lorenz Werthmann in Köln gegründet worden war.

Hunderte von Kirchen und viele Ordens- und Krankenhäuser tragen den Namen der heiligen Elisabeth. Auch eine Reihe von Krankenpflegeorden der Neuzeit hat sich den Namen der Elisabeth von Thüringen gegeben. Zu ihnen gehört die Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth (früher: Graue Schwestern). Dieser 1842 im schlesischen Neisse gegründete und 1859 anerkannte Frauenorden hat heute etwa 1.700 Mitglieder, davon gut 300 in Deutschland.

Ein kleiner Konvent der Schwestern von der hl. Elisabeth lebt und arbeitet in der Pfarrei St. Ludgerus Aurich.

Martin Willing