Ende oder Anfang?  Mit dem Tod der anderen leben lernen

Zuerst gab es, wie immer, eine Kaffeestunde mit selbstgebackenem Kuchen. Danach wurde in das Thema eingeführt. Passagen aus einem Artikel der Zeitung „Christ und Welt“ wurden vorgelesen.

„Dass unser Leben endlich ist, wissen wir alle und doch werden Krankheit und Tod oft als Niederlage angesehen. Im Sterben vertraut man sich Anderen an, gibt sich in vertrauensvolle Hände. Das ist ein Loslassen, auf das diese Gesellschaft nicht vorbereitet ist“. So steht es in dem Bericht.

Die Frauen diskutierten sehr lebhaft und emotional über eigene Erfahrungen mit verstorbenen Angehörigen. Jeder Mensch empfindet das Gehen und das Loslassen anders. Viele Trauerrituale finden heute nicht mehr statt.

Ein intensiver Austausch fand zu dem emotionalen Thema „Tod und Sterben“ statt.

Es wird von einer Mutter berichtet, die über eine anonyme Bestattung verfügt hatte und die Tochter nun verzweifelt auf dem Rasenstück nach einem Trauerplatz für sich sucht. (Die Mitarbeiterin, Nr.5, 2019)

Dazu passen die Zeilen des Gedichts von Mascha Kalèko: „Bedenke, den eigenen Tod den stirbt man nur, doch mit dem Tod der anderen muss man leben.“

In einer Geschichte wird die Frage nach der Ewigkeit gestellt. Die weise Frau kann darauf keine Antwort geben, denn die Ewigkeit ist unserer Erkenntnis verschlossen. Nur ein Kind weiß die Antwort und sagt „Liebe wird sein, was sonst, Liebe bis in die unendliche Ewigkeit“.

Dazu passen Auszüge aus dem Buch der Offenbarung, wo es heißt: „Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde, Gott wird bei den Menschen sein, er wird alle Tränen von den Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Gott sprach: Seht, ich mache alles neu“.

Mit diesen tröstlichen Worten, dem Lied „Von guten Mächten“ (Dietrich Bonhoeffer) und dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse endete der Nachmittag.

Text und Fotos: Elsbeth Antony