Erstes Treffen der Chormitglieder

Über drei  Monate haben sie sich nicht gesehen, die Mitglieder des Kirchenchores St. Ludgerus –   eine gefühlte halbe Ewigkeit. Ostern ging ins Land  – ohne Chorgesang. Es fanden nicht mal  Gottesdienste statt.

Am Pfingstfest durfte eine strikt begrenzte Anzahl von Personen an der Hl. Messe teilnehmen, aber Chorgesang – Fehlanzeige. Allerdings hatten sich vier Mitglieder des Chores im Vorfeld getroffen um ein wunderbar zusammengestelltes Programm einzuüben, womit sie dann am Pfingstsonntag zur festlichen Gestaltung des Gottesdienstes beigetragen haben. Natürlich auch als Zeichen für alle: den Chor gibt es noch und er steht in den Startlöchern.

Welche Freude, als die Nachricht kam: das Bonihaus ist – mit Auflagen – wieder für Gruppen geöffnet. Einen Wermutstropfen beinhaltet diese Nachricht: Singen ist nach wie vor in geschlossenen Räumen verboten. Also nichts ist mit Chorgesang.

Allerdings schließt das nicht aus, dass man sich in lockerer Runde einmal zum Wiedersehen treffen könnte. Da wir uns im Sommer befinden, könnte man das ganze ja auch nach draußen verlegen. So die Überlegungen des Vorstandes.

Kurz und knackig begrüßte die erste Vorsitzende, Elisabeth Funke, die Runde. Im Hintergrund wurde es derweil schon etwas gemütlich.

Gesagt, getan! Am Dienstag fand das Treffen statt. Das Wetter spielte mit und siebzehn Mitglieder des Chores trafen sich auf dem Rasen des Bonihauses und nahmen brav auf den, in 1,50 m Entfernung aufgestellten, Stühlen Platz. Allerdings machte es den Eindruck, dass diese Abstände sich im Laufe des Abends bei einigen doch ein wenig verringerten. Jedenfalls war ein angeregter Austausch unter den Mitgliedern zu beobachten. Sie hatten  sich viel zu erzählen.

Eine besondere Aufgabe übernahm an diesem Abend Eva Stephan. Sie war die Servicekraft. Da es in Coronazeiten nicht angeht, dass jeder und jede mit den eigenen Fingern in Chipsschalen herum grabbelt, wurden alle sehr aufmerksam von Eva bedient. Sobald ein Schälchen leer war, sorgte sie für Nachschub. Dabei kam auch eine Gebäckzange zum Einsatz. Auch der Weinausschank lag in einer Hand, nur die Bierflasche durfte jede/r selber halten.

Kurzzeitige Erinnerungen an Zeiten, in denen man sich als Kind am Kiosk für eine Mark eine Tüte Süßgkeiten zusammenstelle, waren nicht zu vermeiden.

Das Zusammensein in außergewöhnlichen Zeiten gestaltet sich etwas anders als sonst, aber „Nützt ja nix“ sagt der Ostfriese. Trotzdem war es für alle eine große Freude, nach so langer Zeit so viele liebe Menschen einmal wiederzusehen.

Der Chor beabsichtigt, sich Mitte Juli noch einmal zum Grillen zu treffen. Vielleicht ist ja der eine oder die andere, der oder die sich jetzt noch nicht getraut hat, an der Veranstaltung teilzunehmen, dann auch mit dabei.

Wie es mit dem Singen weitergeht, steht noch in den Sternen. In einem Monat beginnen erst mal die Sommerferien und danach müssen weitere Entscheidungen abgewartet werden. Vielleicht kann der Chor zu Weihnachten gut ausgeruht die Gottesdienste mit seinem Gesang bereichern.

Text: Elisabeth Funke
Fotos: Markus Husen