Fronleichnam bei Helfern im Feuerwehrhaus

Eucharistie feiern – das geht an allen Orten der Welt. Die Pfarreiengemeinschaft Neuauwiewitt flog auch zum jüngsten Fronleichnamsfest aus. Nicht auf ein langes Wochenende, sondern ins Feuerwehrhaus in Wittmund.

So gingen die Gläubigen, zu denen sich auch Urlauber gesellten, ein Stück Weggemeinschaft Jesu mit, nicht in einer Fronleichnamsprozession üblicher Form, sondern eher mitten hinein in Arbeitsfelder christlicher Nächstenhilfe.

In seiner Predigt sagte Zelebrant Pastor Carl Borromäus Hack, er freue sich, dass der Wunsch, ein Feuerwehrgerätehaus als Feierort zu besuchen, endlich in Erfüllung gehe. „Wir feiern diesen Festtag seit vier Jahren an den verschiedenen Ort, wo Menschen sich für andere einsetzen – heute hier bei der Feuerwehr.“

Rund 70 Menschen waren ins Feuerwehrgerätehaus gekommen, darunter auch Vertreter der Gastgeber. Das Foto entstand vor Beginn der Heiligen Messe, als sich viele im unbekannten Saal erst einmal orientierten.

Ein Wahlspruch der Feuerwehr laute: Retten – Löschen – Bergen – Schützen.

Das sei nur ein kleiner Ausschnitt der vielfältigen Aufgaben. Dass sich Menschen für diese Aufgaben einsetzten, könne nicht hoch genug gewürdigt werden und verdiene Respekt und tiefe Dankbarkeit.

„Die vier Stichworte lassen sich auch auf das Engagement in unserer Pfarreiengemeinschaft übertragen, wenn wir Menschen helfen, retten, ihnen zur Seite stehen.“ Als Beispiele nannte er die Arbeit von Caritas, Subito und Litauenhilfe.

Immer wieder bedürfe es hoher Anstrengung vieler Menschen, Not zu lindern und Hunger zu stillen. „Brot ist das wichtigste Nahrungsmittel des Menschen. Es steht für die gesamte Ernährung. Im Vaterunser beten wir: ‚Unser tägliches Brot gib uns heute.‘ Viele Menschen auf der Welt rufen vergeblich nach diesem Brot.“

Es gebe aber noch einen anderen Hunger, der nicht weniger groß sei, den Hunger nach Zuwendung und Liebe, nach geistiger und geistlicher Nahrung. „Es ist der Hunger nach Leben in Fülle. Diesen Hunger können Menschen allein nicht stillen. Da bedarf es einer Speise, die nicht von der Erde kommt, sondern vom Himmel. Diese Speise ist Jesus selbst, uns gereicht als Geschenk im Sakrament der Eucharistie.“

Wenn Menschen sich etwas schenkten, um Liebe und Zuwendung zum Ausdruck zu bringen, dann wandele sich die Bedeutung des Geschenks, ohne dass man ihm diese Wandlung ansehe. Der Beschenkte wisse, dass die Zuneigung des Gebers darin stecke, und werde behutsam damit umgehen.

Pastor Carl Borromäus Hack predigte zum Fronleichnamsfest.

Sie waren seine Konzelebranten: v.l. Pastor Bernhard Söbke, Pastor Manfred Schmitt und Pfarrer Johannes Ehrenbrink.

„So weiß der Gläubige, dass in jeder Eucharistiefeier das Brot gewandelt wird. Es wird zum Leib Christi – in der Kommunion wird es uns als Speise geschenkt.“ Der Leib Christi wolle zugleich uns verwandeln in Menschen, die glauben und wie Jesus leben und handeln. „Wo wir trösten, helfen, heilen, verzeihen, Frieden stiften, lieben, da setzen wir ein Zeichen: Wir sind erlöst. Und ein ganz kleines Stück verändern wir damit die Welt in Gottes Sinn zu dem hin, was einmal sein wird, wenn die Welt und mit ihr die Menschheit in Gott vollendet ist.“

Ein herzliches Dankeschön richtete Carl B. Hack später noch einmal an die Feuerwehr, die ohne zu zögern ihr Gerätehaus für die Heilige Messe zur Verfügung gestellt hatte und während des Gottesdienstes gut vertreten war. Sie hatte zudem – mit dem Männerkreis – kräftig angepackt, um den Feierort herzurichten. Der Pastor überreichte Ortsbrandmeister Jörg Tammen ein Präsent als Dankeschön. Das richtete er auch an alle anderen, die die Heilige Messe vorbereitet oder mitgestaltet hatten, darunter am Clavinova Sebastian Rauch, als Lektor Peter Kirby und als Ministrantinnen Valentina Blaes, Leonie Damer, Johanna Wenderoth und Keerthani Kirthisingam.

Text und Fotos: Delia Evers

Carl B. Hack dankte Jörg Tammen.