Ökumenische Gedenkfeier zu Reichspogromnacht

Am Mittwoch, 9. November, findet in Aurich eine Gedenkfeier zur Reichspogromnacht statt. Sie wird organisiert und verantwortet von der Stadt Aurich, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Ostfriesland (DIG) und der Ökumene Aurich.

Alle Bürger sind herzlich eingeladen.

Die Feier beginnt um 18 Uhr am ehemaligen Synagogenplatz am Hohen Wall. Hier sprechen Wolfgang Freitag für die DIG und Peter Schröder-Ellies für die Ökumene Aurich u.a. über die Reichspogromnacht. Der Projektchor 9.11. begleitet die Veranstaltung unter Leitung von Heinrich Herlyn musikalisch.

Nach der Kranzniederlegung eines Davidsterns an der ehemaligen jüdischen Volksschule an der Kirchstraße folgt ein Vortrag in der evangelisch-reformierten Kirche an der Kirchstr. 18.

Das Thema: „Elemente und Ursprünge des Antisemitismus. Zur Aktualität der philosophischen Positionen von Hannah Arendt, Hermann Broch und Theodor W. Adorno.“

Referent ist Dr. Bernd Moldenhauer. Nach seinem Studium von Philosophie, Soziologie, Germanistik und Jura war er zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter. Danach begann er eine selbstständige Tätigkeit zur Fortbildung, Weiterbildung und Beratung von Organisationen und öffentlichen Institutionen.

Die Auseinandersetzung mit antisemitischen Positionen in der Gesellschaft und im akademischen Bereich wurde durch das Studium bei Ernst Bloch, Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas und durch die Beschäftigung mit Karl Jaspers, Hannah Arendt und Hans Jonas zu einem Teil der Biographie von Dr. Bernd Moldenhauer.

Der Vortrag arbeitet heraus, wie es damals zum Holocaust kommen konnte, und zieht Vergleiche zu aktuellen Geschehnissen.

In der Einladung heißt es:

„Ende der 1940er-Jahre, als die Nachrichten vom Massenmord an den europäischen Juden zur Gewissheit wurden, haben Hannah Arendt, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Hermann Broch – alle von den Nazis ins Exil getrieben – zu verstehen versucht, welche Konstellationen psychologischer, sozialpsychologischer und gesellschaftlicher Art eine Katastrophe dieser Art und dieses Ausmaßes ermöglicht haben.

Der Vortrag befasst sich mit der Frage, welchen Beitrag die genannten Autoren zum Verständnis der gegenwärtigen Erscheinungsformen antisemitischer Überzeugungen und Affekte leisten können.“