Nicht unser Problem? | Montag, 23. November 2015

Heute las ich es wieder: Viele Menschen haben Angst, durch die Flüchtlingspolitik ihren Wohlstand einzubüßen. Dabei hätten sie ihn hart erarbeitet. Auch viele Flüchtlinge hatten sich in ihren Heimatländern Wohlstand erarbeitet. Viele haben ihn durch Terror und Krieg verloren. Sie haben Angehörige verloren, Vergewaltigung und Folter überlebt. Das ist hart.

Aber nicht unser Problem? Terror und Krieg im Nahen Osten sind seit Jahrzehnten auch Folge westlicher Einmischung und westlich sanktionierter Anschläge, um billiges Öl zu sichern. Unser Wohlstand wuchs wie geschmiert. Er ist nicht nur Frucht unseres Fleißes, sondern auch solcher Abschöpfung zum Nachteil der Länder, in deren Boden sich die Schätze befinden.

Immer wieder berufen sich Kritiker der deutschen Flüchtlingspolitik darauf, unser Abendland sei christlich geprägt. Die Muslime seien eine Gefahr für unsere Kultur. Wenn die Kritiker wirklich unsere christlich geprägte Kultur meinen, sind sie herzlich eingeladen, diese Kultur durch christliches Handeln zu verteidigen: nicht abgrenzen. Gastfreundschaft gewähren und teilen.