Jubilierender Johannes: „Pflegt mich gut“

2016-11-13-fest33_1Monatelang hatten sehr viele Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft auf den großen Tag hingearbeitet. Noch länger hatte sich unser jubilierender Johannes Ehrenbrink vorbereitet.Er war taggenau 40 Jahre lang auf den 13. November 2016 zugegangen.

Das muss er ziemlich gut gemacht haben. Viel mehr Menschen als erwartet überfüllten zur Sonntagsmesse die St.-Ludgerus-Kirche und Räume in der Kita in Aurich (dorthin wurde der Gottesdienst übertragen).

Die Heilige Messe hatte noch gar nicht begonnen, da setzte es für Johannes den ersten Applaus. Er hatte vorn im Kirchenschiff etwas zu erledigen, trat die Altarstufen hinunter, und beinahe gleichzeitig begannen Hunderte Hände zu klatschen.

Feierlicher Einzug in die Kirche mit Pfarrer Jurgis und Pastor Carl B. Hack.

Feierlicher Einzug in die Kirche mit Pfarrer Jurgis Vitkovski und Pastor Carl B. Hack, hinter ihm leicht verdeckt Pfarrer Johannes Ehrenbrink.

Ein großer Johannes-Ehrenbrink-Projekt-Chor aus den Neuauwiewitt-Gemeinden und aus allen Generationen kündigte an, worum es an diesem Tag ging. Er sang mit der ganzen Gemeinde: „Eingeladen zum Fest des Glaubens…“

Genau das hatte Johannes sich zu seinem 40-jährigen Priesterjubiläum gewünscht: ein buntes, munteres und ungezwungenes Fest des Glaubens und der Begegnung in Gottes Einer Welt.

Ein erstklassiger Projektchor unter Leitung von Isburga Dietrich verschönte die Feier.

Ein erstklassiger Projektchor unter Leitung von Isburga Dietrich verschönte die Feier.

Tolle Beiträge lieferte der KJE-Chor.

Tolle Beiträge lieferte der KjE-Chor.

Viele Generationen sangen gemeinsam.

Viele Generationen sangen gemeinsam. Doris Bigalski am Keyboard, Claudia Nordemann an der Gitarre und Markus Husen an der „Trommel“ begleiteten sie.

Hier noch einmal der Sanges-Nachwuchs unter sich.

Hier noch einmal der Sangesnachwuchs – verstärkt durch den ehemaligen Sangesnachwuchs.

Steffi Holle, die die Menschen mikrophonverstärkt durch den Tag geleitete, griff einen Vers aus dem frisch verklungenen Gemeindegesang auf. „Aus den Dörfern und aus Städten, von ganz nah und auch von fern…“ Sie sagte: „Das trifft heute morgen wirklich voll zu.“

Steffi Holle führte durch den Feier-Tag.

Steffi Holle führte durch den Feier-Tag.

Sie begrüßte die Gäste aus dem Familien-, Freundes-, Bekannten- und Mitarbeiterkreis heutiger und früherer Stationen und natürlich alle Mitglieder von Neuauwiewitt.

Steffi nannte mit einem herzlichen „Labas“ auch den, der die weiteste Anreise hatte. Pfarrer Jurgis war im litauischen Vilnius in ein Flugzeug gestiegen, um als guter Freund der Litauen- und Maltesergruppe dabei zu sein.

Auch Johannes bekam einen Gruß. Steffi sagte: „Du hast dich für eine Kirche eingesetzt, die nah bei den Menschen ist und die Schwächsten voll im Blick hat. Du hast dich eingesetzt für eine Kirche, die bunt ist und mitten im Leben steht, eine Kirche, die Platz und Raum für jeden hat.“

Da war das Thema der ganzen Feier umrissen: tätige Nächstenliebe aus der Kraft des Glaubens.

Johannes bat im Tagesgebet: „Lebendiger und liebender Gott, … hilf uns, dass wir deine Liebe bekannt machen und leben.“

Maria Dellwisch fragte mit Jakobus in der Lesung: „Was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke?“ Der Glaube für sich allein sei tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen habe.

Der KJE-Chor sang bestens eingestimmt: „Vor dir stehen wir.“

Martje Laubrock ließ beim Halleluja die Orgel jubeln.

Pastor Carl Borromäus Hack trug das Evangelium von den Jüngern vor, die unter sich klären wollen, wer von ihnen der Größte ist. Jesus antwortet mit seinem weltberühmt gewordenen Satz: „Wer der erste von allen sein will, soll der Letzte und der Diener von allen sein.“

Am Altar feiern Pastor Carl B. Hack, Pfarrer Johannes Ehrenbrink und Pastor Jurgis.

Am Altar feierten mit der Festgemeinde Pastor Carl B. Hack, unser jubilierender Johannes Ehrenbrink und Pfarrer Jurgis.

Johannes Ehrenbrink sprach in seiner Predigt über Menschen in unserer Pfarreiengemeinschaft, die im Dienen ganz weit vorn sind. Die hohe Zahl der Ehrenamtler habe ihn immer wieder überrascht. Sie seien ihm ein Hoffnungszeichen in allen Bereichen kirchlicher, pastoraler Arbeit – in sozialen, liturgischen, katechetischen und organisatorischen Bereichen.

Unter weiteren Hoffnungszeichen nannte er das Engagement von Jugendlichen. Es sei geprägt von beispielhafter Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit füreinander.

Johannes bekannte: „Mir gefällt es hier so gut wie am ersten Tag.“ Dann präzisierte er: „Das stimmt nicht ganz. Es ist mit jedem Tag schöner geworden.“ So wolle er vor Ort bleiben. „Also pflegt mich gut.“

Horst Stamm, Monika Spieker und Kyra Watermann baten in den Fürbitten, schwächere, benachteiligte und geflüchtete Menschen in unser Leben einzubeziehen, Johannes auf seinem weiteren Weg zu stärken und unseren Freunden in Litauen in ihrem guten Handeln zur Seite zu stehen.

Zur Eucharistie mussten Johannes und Kommunionhelferin Susanne Röttgert noch Hostien vom Altar nachholen. So viele Menschen wollten kommunizieren.

Und noch einmal sprachen KJE-Chor und Projektchor singend allen aus dem Herzen: „Gut, dass wir einander haben…“

Übervolle Kirche.

Übervolle Kirche.

Das fand auch Pfarrgemeinderatsvorsitzende Beate Eggers. Sie ordnete den Dienst von Johannes in einer Würdigung tiefergehend ein und gratulierte ihm im Namen von ganz Neuauwiewitt.

Sie sagte Johannes: „Danke an dich, dass du immer wieder den Mut gefunden hast, auch schwierige Situationen zu verarbeiten, uns auch immer wieder ermutigst, neue Wege zu gehen und sensibel zu sein für die Nöte anderer und aktiv zu werden.“

Beate Eggers dankte Johannes Ehrenbrink.

Beate Eggers dankte Johannes Ehrenbrink.

Pastor Carl Borromäus Hack erzählte mit wärmenden Worten von seinem Freund Johannes. Und er verlas ein Glückwunschschreiben von Bischof Franz-Josef Bode an Johannes. Bode würdigte dessen Einsatz mit Hochachtung.

Pfarrer Jurgis Vitkovski aus Vaidotai quittierte die episkopale Grußadresse prompt mit dem Satz, wenn die Bischöfe in Litauen von dem Ehrenbrink’schen Jubiläum gewusst hätten, wären noch viel mehr solcher Briefe gekommen. Sie alle wären sich einig gewesen in ihrem herzlichem Dank für den treuen und verlässlichen Dienst an Not leidenden Menschen in Litauen.

Pfarrer Jurgis schenkte Johannes eine holzgeschnitzte Figur vom Leidenden Christus. Solche Figuren haben in Litauen eine lange Tradition.

Pastor Jurgis würdigte den Einsatz von Johannes mit wärmenden Worten.

Pastor Jurgis Vitkovski würdigte den Einsatz von Johannes mit wärmenden Worten.

Auch Johannes selbst mochte gern einige Sätze sagen. Er dankte allen, die sich seit Jahren in der Pfarreiengemeinschaft einsetzen – und die sich nun in der Vorbereitung des Festes engagiert hatten.

Er freute sich über die vielen Menschen, die gekommen waren. Besonders erwähnte er seine Verwandten. Er habe zwei Tanten. Und kaum zu glauben: „Sie sind zu Hundert Prozent hier!“

Eine von ihnen besuche ihn sogar regelmäßig in Aurich. Dann würden Karten gespielt. „Das sind immer wunderschöne und anstrengende Tage, Tante Heti.“

Mit dem Schlusssegen und einem herrlich volltönenden „Großer Gott, wir loben dich“ endete der Gottesdienst.

Kleines Familienalbum - erstens mit allen angereisten Ehrenbrink'schen Verwandten...

Kleines Familienalbum – erstens mit allen angereisten Ehrenbrink’schen Verwandten…

... und zweitens mit den Tanten Heti und Anni....

… und zweitens mit den Tanten Heti und Anni….

... und drittens mit Schwager Werner, Nichte Birgit und Schwester Maria. Schwester Gertrud konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein.

… und drittens mit Schwager Werner, Nichte Birgit und Schwester Maria. Schwester Gertrud konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein.

Schon am Samstag vor dem Fest hatten viele fleißige Hände Stühle gerückt, Tische dekorativ gedeckt und noch viel mehr für einen großen Gästeansturm auf die Beine gestellt.

Sonntagfrüh fanden sich wiederum Helfer ein, um flugs das Zelt aufzubauen und alles für’s große Buffet vorzubereiten.

Doch zunächst ergossen sich die unerwartet großen Massen in die Nebenräume und vor allem in den Saal des Bonihauses. Hier konnte Johannes sich nach Herzenslust knuddeln lassen (da die meisten ihm gleich in die Arme fielen und erst gar nicht seine Hand ergriffen, ist ihm vermutlich ein Tennisarm erspart geblieben).

Claudia Nordemann half einer Dame, die unbedingt mit Johannes auf ein Foto wollte und hielt mit deren Handy drauf...

Claudia Nordemann half einer Dame, die unbedingt mit Johannes auf ein Foto wollte (Paar ganz links) und hielt mit deren Handy drauf…

Melanie Wiegmann vom Haus für Kinder und Familien hatte einen tollen Kuchen in Bibelform gebacken - mit echtem Psalmspruch, echtem Zuckerwerk und echten Kalorien. Sie überbrachte ihn mit Leiterin Tina Hardy.

Melanie Wiegmann vom Haus für Kinder und Familien hatte einen tollen Kuchen in Bibelform gebacken – mit echtem Psalmspruch, echtem Zuckerwerk und echten Kalorien. Sie überbrachte ihn mit Leiterin Tina Hardy.

Margret Theesfeld gratulierte wie viele andere.

Margret Theesfeld gratulierte wie viele andere.

Der Wittmunter Kirchenchor sang von der Empore Erhebendes unter Leitung der quicklebendig dirigierenden Olga Ils-Makarkin.

Der Wittmunder Kirchenchor sang für Johannes. Olga Ils-Makarkin gab alles.

Der Wittmunder Kirchenchor sang für Johannes. Olga Ils-Makarkin gab alles.

Der Dekanatsvorstand bedichtete Dechant Johannes dankend mit wohlgesetzten Versen.

Der Dekanatsvorstand dichtete Johannes feine Verse auf den Leib.

Der Dekanatsvorstand, im Bild vorn v.l. Dennis Pahl, Steffi Holle und Brigitte Hesse, dichtete Johannes Verse auf den Leib.

Und dann kamen die Jugendlichen des sozio-kulturellen Projekts „Gassenhauer“ zum Einsatz. Sie hatten Ungeheuerliches in Erfahrung gebracht. Möglicherweise stehe die Heiligsprechung von Johannes Ehrenbrink unmittelbar bevor. Der Papst brauche nur noch ein durch Johannes gewirktes Wunder, um das Ganze rund zu machen.

Immer neue Jugendliche nannten tolle Aktionen von Johannes und hechelten die ungezählten Errungenschaften seiner 40 Priesterjahre durch. Das war ein stolzes Sümmchen.

Aber ein Wunder? Der Rauch blieb quasi schwarz.

Die Gassenhauer argumentierten pro Heiligsprechung.

Die Gassenhauer argumentierten pro Heiligsprechung.

Alles schaute gebannt zu den Gassenhauern auf der Empore hoch. Links unten im Bild Schwester Claudia, die so tat, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Das änderte sich.

Alles schaute gebannt zu den Gassenhauern, die auf der Empore agierten. Links unten im Bild Schwester Claudia, die so tat, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Das änderte sich.

Schwester Claudia wieselte sich flink mit einem Brief zu den Gassenhauern durch. Die Botin reckte ein Kuvert in die Höhe. Als es entfaltet wurde, lag darin das Schweißtuch des Johannes.

Gassenhauersprecher Ernsing präsentierte das Schweißtuch. Isburga Dietrich staunte.

Dieter Ernsing präsentierte das Schweißtuch. Isburga Dietrich staunte genauso sehr wie Klaus Schütze ein paar Treppenstufen weiter unten.

Johannes nahm das Tuch entgegen und drückte es sogleich an sich.

Johannes nahm das Tuch entgegen und drückte es sogleich an sich.

Ob Papst Franziskus das Tuch aus dem Fotodrucker nach eingehender Prüfung mit der Radiokarbonmethode als echt anerkennen wird, ist zwar noch nicht bekannt, fest steht aber, dass die jungen Leute für ihre Aktion einen großen Applaus bekamen.

Der Zeitpunkt war gekommen, die vielen Köstlichkeiten im Zelt freizugeben, die Mitglieder unterschiedlichster Nationen aus ganz Neuauwiewitt auf die Tische gezaubert hatten.

Johannes Ehrenbrink wollte das Buffet mit seiner Familie eröffnen.

Schnell wurde im Saal noch das passende Tischgebet gesungen.

Doch vorn im Foyer war durch das lautstarke Gemurmel aus allen Richtungen nur der Gesang vermischt mit dem Wörtchen „eröffnet“ angekommen.

So hatte der Zug ins Zelt schon begonnen, ehe Johannes sich mit Tante Heti und weiteren Verwandten durchgekämpft hatte.

Nicht schlimm… Befremdlicheres hatte sich während des Gottesdienstes ereignet, als einige Ankömmlinge schon mal „vorgetestet“ hatten…

Gemütliche Runden fanden sich überall im Bonihaus.

Gemütliche Runden fanden sich überall im Bonihaus.

Während die Erwachsenen munter weiterplauderten, spielten die Kinder – bestens betreut von den Fachfrauen des Hauses für Kinder und Familien – im Bereich der Empore vergnügt vor sich hin.

Um Punkt 15.30 Uhr endete das Fest mit einer Andacht in der Kirche.

Kyra Watermann dankte für den guten Geist, der während des Festes spürbar gewesen sei. Sie bat: „Stärke uns…, die Kirche mit der Fülle der Gnadengaben lebendig zu halten.“

Pastor Carl B. Hack las die Schrifstelle von Jesus, der einfache Fischer zur Nachfolge einlädt: „Kommt her, folgt mir nach. Ich werde euch zu Menchenfischern machen.“

Markus Husen trug das Gebet eines Menschen vor, der von einer guten Welt träumt und immer weiter träumt, bis er aufhört zu träumen: und voller Tatkraft die Ärmel aufkrempelt.

Mit einem Segensgebet für Johannes verabschiedete sich die Festgesellschaft von Johannes und seinem Feier-Tag. Carl entließ sie mit dem priesterlichen Sendungssegen.

Am Ende hatte Johannes genau die Feier erlebt, die er sich gewünscht hatte:

ein buntes, munteres und ungezwungenes Fest des Glaubens und der Begegnung in Gottes Einer Welt.

Johannes war begeistert.

 

Siehe auch: Porträt Johannes Ehrenbrink

Riesen-Mikadospiel für Erwachsene auf dem Vorplatz des Bonihauses?

Riesen-Mikado für Erwachsene auf dem Vorplatz des Bonihauses?

Nein, hier wurde unmittelbar nach dem Fest das Zelt fachgerecht in seine Einzelteile zerlegt.

Nein, hier wurde unmittelbar nach dem Fest das Zelt fachgerecht in seine Einzelteile zerlegt.

Schnell war nur noch das Gerippe da...

Schnell war nur noch das Gerippe da…

... unn alsbald konnte alles in Säcken abtransportiert werden.

… und alsbald konnte alles in Säcken abtransportiert werden.