Sonntagsgrüße aus dem Pfarrhaus

Liebe Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft Neuauwiewitt!
Ich grüße Sie nach der 2. Woche im Ausnahmezustand. Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf.

Wie geht es Ihnen in den Familien, wenn die Kinder nicht in die KITA und nicht in die Schule können, wenn Spielplätze gesperrt und die Schwimmbäder dicht sind? Wieviel Stress bedeutet das und vielleicht auch Chancen, mehr Zeit füreinander zu haben? Wie geht es Ihnen, den älteren Gemeindemitgliedern, die Sie nicht viel raus können, Ihre sozialen Kontakte eingeschränkt sind und auch die Angst da ist, als Risikogruppe mit dem Coronavirus angesteckt zu werden? Ich bin sicher, dass viele in den Gemeinden an Sie denken und mit Ihnen hoffen, dass sich diese schwierigen Zeiten bald ändern.

In den Gemeinden ist es sehr ruhig. Die Öffnungszeiten der Kirchen werden angenommen. Immer wieder kommen einzelne Beter*innen, um abzuschalten und Kraft zu tanken. Das ist gut so. Immer wieder rufen Leute an und fragen, ob alles in Ordnung ist in den Gemeinden, ob es Krankheitsfälle gibt und ob jemand Hilfe braucht.

Wir hatten geplant, zu Palmsonntag geweihte Palmzweige zum Mitnehmen bereit zu stellen. Nach einer Anordnung aller Bistümer ist auch das nicht möglich. Die Gefahr, dass es zu kleineren oder größeren Menschenansammlungen kommt, scheint zu groß zu sein. Unser Bischof regt an, grüne Zweige aus der Natur zu holen und sie zum Kreuz zu stecken. In medial übertragenen Segnungen werden sie dann mitgesegnet. Alternativ können die Zweige, was ich empfehlen würde, auch innerhalb eines Hausgottesdienstes mit einem Gebet gesegnet werden, z. B. mit folgendem:

„Segnung der Zweige

Guter und barmherziger Gott. Als Jesus in Jerusalem einzieht, streuten die Menschen Palmzweige vor ihm auf den Weg, um ihn als Messias und Friedenskönig zu ehren. Wir bitten dich: + Segne diese grünen Zweige, die wir heute, zu Beginn der Karwoche, als Zeichen des Friedens und der Hoffnung auf dein Friedensreich, in den Händen halten. Dich loben und ehren wir heute und alle Tage durch Christus, unseren Bruder und Herrn.“

In der folgenden Woche werden wir auf unserer Homepage Wortgottesdienste bereitstellen für die Feier der Kar- und Ostertage. Es sind ausgearbeitete Gottesdienste, die Sie in der Familie oder auch allein beten können. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass alle Kar- und Ostergottesdienste aus dem Dom im Internet übertragen werden.

Zum jetzigen Sonntag habe ich eine große Bitte. Es ist Misereorsonntag. Das Hilfswerk MISEREOR bittet um Hilfe:

„Menschen im Nahen Osten, in Venezuela, im Kongo und anderen Ländern sind auf Solidarität angewiesen. Zu den übergroßen Nöten und Leiden wie Krieg, Vertreibung und Flucht kommt nun die Sorge um die eigene Gesundheit in Zeiten der Pandemie hinzu. Daher wendet sich das Hilfswerk an alle, die es unterstützen möchten:

Die Folgen des Corona-Virus treffen auch die MISEREOR-Fastenaktion, traditionell am 5. Fastensonntag, die mit ihrer Kollekte eine existenzielle Säule der MISEREOR-Projekt-Arbeit ist. Viele Aktionen und Veranstaltungen in den Gemeinden, die mit so viel Engagement vorbereitet wurden, mussten abgesagt werden. Das gilt auch für die Gottesdienste am fünften Fastensonntag. Durch die Absage aller Gottesdienste entfällt somit auch diese wichtige Sammelaktion. Dennoch geht die Arbeit in den Hilfsprojekten weiter. „

Bitte helfen Sie! Sie können:

  • Direkt an Misereor überweisen:
    • Spendenkonto
    • MISEREOR
      Pax-Bank Aachen
    • IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10
    • BIC: GENODED1PAX
  • Sie können auf unsere Gemeindekonten überweisen mit dem Hinweis „Misereor“: die Kontodaten finden Sie im Pfarrbrief. Für Aurich ist es die IBAN: DE52 2835 0000 0000 0906 96
  • Sie können eine Spendentüte oder einen Briefumschlag in den Pfarrhäusern oder Pfarrbüros abgeben oder in den Briefkasten werfen.

Alle Spenden, die in unseren Gemeinden eingehen, werden direkt an Misereor weitergeleitet. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!!

Ich fand 10 Gebote für die Coronakrise. Das 9. Und 10. Gebot lauten:

  1. Du solltest frei, kreativ und aktiv mit der Pandemie umgehen. Dazu sind wir von Gott berufen. Du wirst am Ende vielleicht überrascht sein, was sie Positives aus dir und anderen herausholt.
  2. Du solltest keine Angst vor Stille und Ruhe haben. Wenn die Quarantäne zu mehr Zeit zum Umdenken, zum Lesen und für die Familie führt, wäre das ein guter „sekundärer Krankheitsgewinn“.

Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen!

Ihr/ Euer Johannes Ehrenbrink, Pfr.