Sonntagsgrüße aus dem Pfarrhaus

Persönliche Sonntagsgrüße aus dem Pfarrhaus sendet Pfarrer Johannes Ehrenbrink an die Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft. Bei aller Sorge teilt er auch gute Nachrichten. Johannes schreibt:

Liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft Neuauwiewitt!

Wir können zur Zeit in unseren Kirchen keine Gottesdienste feiern, und wir treffen uns nicht in den Gremien, Chören und Gruppen der Gemeinde. Unsere  Begegnungsmöglich-keiten sind stark eingeschränkt. Deshalb möchte ich Euch/Ihnen auf diesem Wege einen Sonntagsgruß zukommen lassen und einige Informationen geben.

Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Probleme, die sich aus der Coronakrise ergeben, noch einige Zeit andauern werden. Niemand kann sagen, wie lange. Wichtig ist, dass wir das uns Mögliche tun, um das Virus einzudämmen. Die Maßnahmen dazu werden in Presse, Funk und Fernsehen und im Internet hinreichend bekannt gegeben.

Auch wenn Kontaktmöglichkeiten eingeschränkt sind, heißt das nicht, dass wir keinen Kontakt halten können. Wir haben digitale Möglichkeiten, können E-Mails senden, telefonieren und vielleicht auch wieder mal in Ruhe einen Brief schreiben.

Unsere Gemeinden bieten mit der Caritas und weiteren  Stellen Hilfen an, die in anderen Artikeln auf unserer Homepage ausführlicher beschrieben sind: Einkaufshilfe, Beratung , Gespräch, offene Kirchen zum persönlichen Gebet.

In den Gottesdiensten bringen wir im Fürbittgebet unsere gemeinsamen Anliegen vor Gott. Das ist im Moment nicht möglich. Vielleicht haben Sie aber Bitten, die Sie gerne zu gemeinsamen Anliegen machen möchten. Schicken Sie gerne diese Anliegen per Mail an Delia, Markus oder mich. Wir werden sie dann auf der Homepage veröffentlichen, anonym oder mit Namen: wie Sie es möchten.

Ich vermisse unsere Kontakte sehr. Es tut gut zu wissen, dass  wir aneinander denken und im Gebet verbunden sind. Wir hoffen, dass die Coronakrise ein baldiges Ende findet und wir sie unbeschadet überstehen. Auf die Zeit danach dürfen wir uns freuen. Wie wird das sein?

Ich fand einen sehr hoffnungsvollen Text, den ich in Auszügen anhänge.

Stellen wir uns eine Situation im Herbst vor, sagen wir im September 2020. Wir sitzen in einem Straßencafe in einer Großstadt. Es ist warm, und auf der Straße bewegen sich wieder Menschen. Bewegen sie sich anders? Ist alles so wie früher? Schmeckt der Wein, der Cocktail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona?
Oder sogar besser?

Worüber werden wir uns rückblickend wundern?

Wir werden uns wundern, dass die sozialen Verzichte, die wir leisten mussten, selten zu Vereinsamung führten. Im Gegenteil. Nach einer ersten Schockstarre führten viele von sich sogar erleichtert, dass das viele Rennen, Reden, Kommunizieren auf Multikanälen plötzlich zu einem Halt kam. Verzichte müssen nicht unbedingt Verlust bedeuten, sondern können sogar neue Möglichkeitsräume eröffnen. Das hat schon mancher erlebt, der zum Beispiel Intervallfasten probierte – und dem plötzlich das Essen wieder schmeckte. Paradoxerweise erzeugte die körperliche Distanz, die der Virus erzwang, gleichzeitig neue Nähe. Wir haben Menschen kennengelernt, die wir sonst nie kennengelernt hätten. Wir haben alte Freunde wieder häufiger kontaktiert, Bindungen verstärkt, die lose und locker geworden waren. Familien, Nachbarn, Freunde, sind näher gerückt und haben bisweilen sogar verborgene Konflikte gelöst. ( www.horx.com und www.zukunftsinstitut.de.)

Das wünsche ich uns: dass wir erkennen, dass die Krise auch eine Chance war.

Einen herzlichen Gruß!
Euer/Ihr
Johannes Ehrenbrink, Pfr.