Sternsinger prachtvoll und festlich unterwegs

Ein volles Haus meldete St. Ludgerus Aurich. In der Kirche versammelten sich Sonntag „normale“ Kirchgänger, dazu über zwei Dutzend prachtvoll und festlich gewandete Sternsingerinnen und Sternsinger…

… mit ihren Betreuern und Begleitern, Eltern und Geschwistern, Omas und Opas und vielen mehr.

Es war nicht einmal rüselig im Raum, als die Kinderschola mit kräftigen Stimmen „die ganze Gemeinde mitriss“ – O-Ton von Pfarrer Johannes Ehrenbrink, der die Heilige Messe zelebrierte.

Eine kleine Königin erhebt zum Gesang der Kinderschola ihre Hände zum Himmel.

Gemeindereferent Markus Husen hieß die vielen Königinnen und Könige willkommen und gab Bescheid, worum es ging: die weltweite Sternsingeraktion unter dem Leitwort „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“.

Vier Mädchen und Jungen aus St. Ludgerus erläuterten: Die Aktion dient behinderten Kindern in Peru. Denn „das Leben mit einer Behinderung ist in Peru und in vielen armen Ländern sehr schwer: Oft bekommen behinderte Kinder nicht die Hilfe, die sie brauchen, und können nicht in die Schule gehen.“

Ein Ständer voller Sterne – sie warten auf ihren Leuchteinsatz.

Hilfe für diese sehr weit entfernten Kinder ist unseren Kindern wichtig. Und so sagten sie in der Kirche: „Regen, Schnee oder Eis? Davon lassen wir uns nicht behindern. Wir machen uns auf den Weg und bringen den Segen Gottes zu den Menschen, denn seine Nähe soll zu allen Menschen kommen.“

Auch in der Krippe vorm Altar von St. Ludgerus waren die Sternsinger angekommen (siehe unten links).

Und weiter: „Wir – das sind: Wir, die wir nun zusammen losgehen in die Straßen und Häuser unserer Gemeinde; wir mit allen, die von uns besucht werden; wir mit allen Kindern und Jugendlichen, die in diesen Tagen als Sternsinger unterwegs sind; wir mit den Kindern in Peru und auf der ganzen Welt, denen mit den Sternsinger-Spenden geholfen werden kann.“

Wie elementar und großartig diese Hilfe ist, berichtete Markus.

Im letzten Jahr seien für Projekte gegen Kinderarbeit in Indien alleine in Neuauwiewitt fast 11.000 € gesammelt worden. „Im Bistum Osnabrück kamen über 1,3 Million Euro zusammen und in ganz Deutschland fast 49 Millionen Euro.“ Markus war ganz beeindruckt: „Das ist eine 49 mit sechs Nullen!“

Johannes erzählte im Evangelium kindgerecht von den vier Männern, die dringend einem Freund helfen wollten. Jesus sollte seine Lähmung heilen. Daran glaubten sie fest. Doch Jesus war in einem Haus derart vcon anderen Menschen umlagert, dass sie nicht einmal in seine Nähe kamen. Da deckten die vier Männer kurzerhand das Dach ab und ließen ihren Freund auf einer Liege unmittelbar vor Jesus nieder. Der sah ihren Glauben und heilte den Gelähmten.

Markus erklärte, „dass alle Menschen zusammengehören, egal wie ähnlich oder verschieden sie sind und dass echte Freunde zusammenhalten“ – wie die Freunde im Evangelium.

Kein Mensch müsse sich ausgegrenzt fühlen, „wenn wir darauf achten, wo jemand Hilfe braucht oder einfach nur dazugehören möchte. … Mit der Sternsingeraktion macht ihr, liebe Kinder, deutlich: Wir gehören zusammen, und deshalb werden wir gemeinsam dafür sorgen, dass alle an der Gemeinschaft teilhaben können. Und dadurch, dass ihr euch heute engagiert, bringt ihr diese Botschaft zusammen mit dem Segen Gottes zu den Menschen.“

Johannes segnete Aufkleber und Kreide, mit der die Kinder den Segensspruch der Sternsinger an rund 100 Hauswände schreiben sollten, und natürlich segnete er die Kinder. Das tat er so reichlich, dass ein kleiner Kerl sich erst einmal lächelnd den Tau vom Gesicht wischte.

Alles parat: Aufkleber, Kreide, Sterne, Königinnen und Könige, prachtvoll und festlich gewandet. Dann kann’s mit dem Segnen losgehen…

… und Johannes spendet reichlich.

„Lasst uns nie vergessen, dass du immer und überall bei uns bist und uns beschützt“, betete er und sandte die Kinder auf ihre Wege in ganz Aurich. „Herr, unser Gott, die Weisen aus dem Morgenland haben sich auf einen weiten Weg gemacht, um das Heil der Welt in deinem neugeborenen Sohn zu finden. Unsere Sternsinger machen sich heute auf den Weg, um den Menschen dieses Heil zu verkünden.

Wir bitten dich um den Segen für unsere Sternsinger, begleite und stärke sie auf ihrem Weg und öffne die Herzen der Menschen, denen die Sternsinger deinen Segen bringen.“

In diesen Stunden machten sich wie 2018 in Deutschland rund 300.000 weitere Sternsinger und etwa 90.000 ehrenamtliche Fahrerinnen, Fahrer, Betreuerinnen und Betreuer auf den Weg.

Und sie kamen gut an. Sie waren willkommen, trugen mit Gesang und festen Stimmen ihren Segensgruß vor und sprachen ein Segensgebet für Liebe, Frieden und Einheit in den Hausgemeinschaften.

Dann rappelten sie mit ihren Büchsen. Sie füllten sich mehr und mehr.

Text und Fotos: Delia Evers

PS: Warum auf der Webseite kaum noch Bilder mit Kindergesichtern zu sehen sind, erläutert die Turmflüsterin morgen in einem separaten Beitrag.

Die drei verbrüderten Könige Hannes, Noah und Jonas tragen den Segen mit Hilfe ihres Papa-Mobils in die Außenbezirke von Aurich.