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Teil IV | 70 Jahre Elisabethschwestern in Aurich – der Konvent

2016-07-30 Schwesternbogen 5_1 [1]Von Delia Evers | Drei Schwestern bildeten zuletzt den Elisabeth-Konvent in Aurich. Schwester M. Magdalena, die die Niederlassung führte, Schwester M. Franziska und Schwester M. Claudia, die am längsten von den Dreien dabei war.

Drei Schwestern, ein kleiner Konvent: Konnte er überhaupt etwas ausrichten? Konnten drei Frauen, alle schon etwas in die Jahre gekommen waren, in ihrer kleinen und in der großen Welt etwas bewegen? Und wie sie das konnten!

Drei Schwestern waren es bis zum, 31. Juli 2018, 25 waren es in der 72-jährigen Geschichte des Konvents. Sie alle hatten mit ihrer unaufgeregten Arbeit, die keine öffentliche Darstellung suchte, über Jahre besonders die St.-Ludgerus-Gemeinde mit am Laufen gehalten.

Früher hatten die Elisabeth-Schwestern im Volksmund wegen ihres grauen Habits den Namen Graue Schwestern – straßengrau.

So waren sie einer Straße vergleichbar. Viele Wagen sind darauf unterwegs – große und kleine Autos mit hauptamtlichen und ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern, orangefarbene Bullis, wendige Mopeds, Fahrräder und natürlich jede Menge Passanten. Alle bewegen sich wie selbstverständlich auf dem grauen Asphalt; kaum einer denkt im Alltag groß über die Straße nach, die er wie selbstverständlich nutzt.

Sie hält sich hin, bleibt unauffällig und dienstbar; sie beschwert sich nicht über Last und Abrieb und versieht über viele Jahre und Jahrzehnte klaglos ihren Dienst.

Das Gewicht, das sie zu tragen hat, wird selten hinterfragt. Wer ahnt schon, was an emotionalem und seelischem Ballast in den einzelnen Fahrzeugen mitreist und von der Straße mitgetragen wird?

Das Gespräch und das Gebet mit und für Menschen war ein wichtiger Bestandteil der „Arbeit“ von Elisabeth-Schwestern. Ihre Dienste hatten alle dieselbe Ausrichtung: Gott selbst, dessen Liebe durch die Hände der Menschen geht.

Ein Gemeindemitglied erzählte einmal, Schwester Magdalena habe ein Gespräch mit einer anderen Frau über einen sehr nervigen Kirchgänger gehabt. Die andere Frau habe sich über diese Person schwer geärgert; da habe Magdalena gesagt, wenn Schwestern es nicht mehr schafften, solchen Personen liebevoll zu begegnen, sollten sie ihren Konvent besser dicht machen.

Bei den Elisabeth-Schwestern ging es nicht um Beurteilen oder Verurteilen, sondern um den liebevollen Blick auch auf menschliche Schwächen, um Wahrnehmen und Begleiten, Trost und Gebet. In ihrer Nähe war die Zuversicht spürbar, dass bei Gott niemand allein ist.

Sie waren ein bisschen wie eine graue Straße und ein bisschen wie der helle Himmel darüber.

Auf dieser Webseite stehen Porträts unserer drei Schwestern zur Verfügung. Dort sind ihre Aufgabenfelder und ihre Stärken und kleinen Schwächen benannt:

Schwester M. Magdalena [2]
Schwester M. Claudia [3]
Schwester M. Franziska [4]

Link zum Bericht über die Jubiläumsfeier [5] (Teil V).
Link zum Abschied der Schwestern [6] 2018
Link zu einer persönlichen Würdigung [7] der Schwestern 2018

2016-07-30 Schwesternbogen 5 [8]

Mit viel Spaß bastelten Gemeindemitglieder zum Juliläum des Konvents einen Ehrenbogen und trugen ihn, als der Starkregen endlich eine kleine Pause machte, aus dem Bonihaus zum Schwesternhaus.

2016-07-30 Schwesternbogen 4 [9]

Dort passte das Schmuckstück exakt in den Eingang.

2016-07-30 Schwesternbogen 2 [10]

Ein paar Röschen wurden noch ins Gebüsch und an die Laterne gehängt.

2016-07-30 Schwesternbogen 3 [11]

Ein Regenschauer musste – gut beschirmt durch den Pfarrer – überstanden werden.

2016-07-30 Schwesternbogen [12]

Dann konnten die Schwestern herausgeklingelt werden.

Hier noch ein Überblick über die in Aurich stationierten Schwestern von der hl. Elisabeth, zusammengetragen von Manfred-Franz Albrecht.

M. Justiana Bernert, 30.07.46 – 08.08.47, Oberin, ambulante Krankenpflege, † 02.10.64
M. Bernwarda Görgler, 30.07.46 – 10.11.53, ambulante Krankenpflege, † 23.08.67
M. Ermelinda Bernert, 13.10.47 – 13.11.53, Oberin,  Küsterdienste, † 22.07.69
M. Hermana Etmanski, 28.10.47 – 16.09.63, Caritas-Büro, Sakristei, Seelsorgehilfe, † 28.10.84
M. Maxentia Striegan, 16.04.52 – 04.02.53, Küche und Haus, † 16.07.89
M. Raphaela Placzek, 11.11.53 – 04.02.57, Oberin, Paramentengruppe, † 25.06.88
M. Fridiana Kroll, 01.12.53 – 22.08.95, ambulante Krankenpflege, Küsterdienste, † 07.09.95
M. Zosima Sagolla, 17.04.55 – 10.01.64, Köchin, † 26.12.69
M. Viola Pollak, 05.02.57 – 04.03.63, Oberin, † 12.02.82
M. Pia Sadowski, 23.10.58 – 03.11.59, Köchin, † 09.12.89
M. Ottilia Ostrowski, 23.10.58 – 11.11.59, Jugendleiterin, † 27.02.99
M. Pankratia Michalski, 26.07.61 – 07.01.91, Betreuerin der Internatsschüler, † 19.05.96
M. Virginia Heinrich, 04.03.63 – 26.11.63, Oberin, Jugendleiterin
M. Macrina Bednarkiewicz, 26.11.63 – 20.07.76, Köchin, † 25.02.78
M. Adelheidis Weiß, 26.11.63 – 24.11.68, Oberin, Jugendleiterin, Sakristanin, † 05.10.92
M. Franziska Brebeck, 21.11.68 – 15.02.76, Oberin, Jugendleiterin, † 14.07.91
M. Perpetua Kramer, 09.02.76 – 03.05.97, Oberin, Katechetin, ambulante Krankenpflege
M. Virginia Badura, 31.05.78 – 12.03.80, Köchin, † 03.12.89
M. Claudia Imiela, 10.06.88 bis 31.7.2018, zunächst ambulante Krankenpflege, Altenbetreuung, ab 2003 Sakristanin
M. Ursula Kolibaba, 15.01.91 – 21.09.03, Sakristanin, Paramentennäherin, † 20.08.04
M. Valeria Weiß, 22.02.97 – 23.07.97, Köchin, † 08.07.99
M. Agatha Biener, 28.04.97 – 30.09.06, Oberin, Altenbetreuung, Krankenhausseelsorge
M. Hedwigis Stiller, 01.09.03 – 06.11.04, Köchin
M. Franziska Paech, 23.04.05 bis 31.7.2018, Köchin und Hauswirtschafterin
M. Magdalena Döring, 25.09.06 bis 31.7.2018 Oberin, Altenbetreuung