Zeltlager daheim

Das Pfingstzeltlager der katholischen Jugend Ostfriesland (KJO) hat dieses Jahr stattgefunden. Aber nicht so, wie man es üblicherweise kennt. Dieses Jahr hieß es online, statt real life – Zelten im eignen Garten.

Das Zeltlager der katholischen Jugend Ostfriesland hat dieses Jahr online stattgefunden. Die 30 Teilnehmer*innen und 17 Teamer*innen haben sich nicht von der Corona-Pandemie unterkriegen lassen und das Lager nicht abgesagt. Stattdessen haben sie ein Zeltlager@home ins Leben gerufen. Ihre Zelte haben die Teilnehmenden anstatt auf dem geplanten Zeltplatz in Werpeloh im Emsland, im heimischen Garten aufgestellt. Zuvor haben die Teamer des Zeltlagers für jeden teilnehmenden Haushalt Materialkisten zusammengestellt und diese mithilfe des KJO-Taxiservice vor die Haustüren der Kinder gestellt. Der Rest verlief online.

Am Freitag vor Pfingsten schalteten sich die Teilnehmer*innen und Teamer*innen in die erste Videokonferenz. Feierlich ist dann das KJO-Banner gehisst worden, genau wie im echten Lager, nur dass eben jeder bei sich zu Hause war. Am Abend ist sogar ein Lagerfeuer gezündet worden, das konnten die Kinder dann anschließend im Live-Stream auf Instagram verfolgen. Und natürlich durften Spiele wie der Montagsmaler und das Gesellschaftsspiel Werwolf auch nicht fehlen – denn die funktionieren online genauso gut. Anstatt actionreichen Nächten und Gesprächen mit den Freunden, die bis zum Morgengrauen anhalten, gab es bei dem diesjährigen Zeltlager ruhige und entspannte Nächte im heimischen Garten.

Für die nächsten Pfingsttage haben sich die Teamer*innen im Vorhinein einiges einfallen lassen. Nach der ersten Nacht hat für die Kinder eine Rallye@home stattgefunden. Dabei mussten sie zum Beispiel alle Klopapierrollen im Haus zählen, ein Glas Wasser auf Schnelligkeit trinken oder Tauziehen gegen ein Familienmitglied spielen. Wie auch während der restlichen Zeltlager@home-Zeit, durften die Kinder bei den Challenges stets selbst entscheiden, ob sie ihre Webcam an oder aus lassen wollten.

Gemeinsam im Zelt ging in diesem Jahr nur mit den eigenen Familienmitgliedern.

Neben einer Rallye durften zahlreiche Workshops natürlich auch nicht fehlen. Alle Materialien, um sich zum Beispiel ein Portemonnaie aus Tetrapaks zu basteln oder Cappies zu bemalen, haben die Kinder in den vorgepackten Materialkisten gefunden. Wie jedes Jahr wurden außerdem Freundschaftsbänder geknüpft und eine selbst gemachte Kopfbedeckung aus Papier gebastelt. Die Anleitungen zu den jeweiligen Workshops lagen in den Kisten. Außerdem haben die Teamer einige Tage vorher die Bastelanleitung vorgefilmt und sie auf YouTube hochgeladen. Da konnten sich die Kinder beispielsweise anschauen, wie eine künstliche Fackel gebaut wird und es mit dem vorhandenen Material nachmachen.

Am Pfingstsonntag hat sich dann auch Dekanatsjugendseelsorger Carl B. Hack in der Videokonferenz zugeschaltet. Während er mit Dekanatsjugendreferent Dennis Pahl im Jugendbüro der katholischen Jugend Ostfriesland in Aurich gesessen hat, hielt er für alle Teilnehmenden einen Gottesdienst ab. Dabei durfte das gemeinsame Singen natürlich auch nicht fehlen. Während einer der Teamer die Melodie zum Klassiker „Da berühren sich Himmel und Erde“ auf der Gitarre gespielt hat, konnten alle anderen hinter ihren Bildschirmen mitsingen und die dazugehörigen Tanzfiguren mitmachen. Nach einer weiteren Nacht im Zelt hat das Zeltlager@home dann seinen Abschluss gefunden.

Dennis Pahl betonte nach dem Pfingstzeltlager, wie großartig das diesjährige und mal ganz andere Zeltlager funktioniert hat. „Einfach genial, wie die Technik zulässt, dass alle das Gefühl entwickeln konnten, als wenn sie in Werpeloh auf dem Zeltplatz rund um das Lagerfeuer säßen.“ Auch die Teilnehmer*innen waren begeistert. „Es hat Spaß gemacht“, sagten einige. Dennoch freuen sich alle Kinder und Teamer*innen, wenn es nächstes Jahr in live wieder richtig rund gehen kann.

Dieses Zeltlager@home wurde im Rahmen des Förderprogramms Generation³ aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesund und Gleichstellung unterstützt. Die KJO plant im Sommer auch ihre Sommerfreizeit ähnlich und im September eine Online-Fortbildung.

Text: Karonlina Sacher
Foto: Privat