ZwiKoFi unterwegs auf Müllers Spuren

Die ZwiKoFi Kinder waren wieder unterwegs. Diesmal war das Ziel die Bagbander Mühle. Mit 28 Kindern und Betreuern machte man sich auf, um sich einen Einblick in das alte Handwerk des Müllers zu verschaffen.

Der Bagbander Mühlenverein backt regelmäßig Brot und lädt dazu Besucher ein, die erleben dürfen wie vor vielen Jahrzehnten noch gearbeitet wurde, um dieses für uns alltägliche Lebensmittel auf den Tisch zu bringen. Brot ist etwas, das uns in Gottesdiensten oder generell im kirchlichen Leben vielfach begegnet. Die Verwandlung von Brot in den Leib Christi, Brot des Lebens, Brotbrechen und das heilige Brot, um hier nur einige zu nennen. Von daher war es naheliegend, dass Brot auch ein Thema für die ZwiKoFi Kinder sein könnte. Mühlen waren über viele Jahrhunderte nicht wegzudenken, wenn es darum ging das Mehl zu gewinnen aus dem das Brot besteht.

Normalerweise sind es Erwachsene, die die Brotbacktermine des Mühlenvereins besuchen. Das Ganze für Kinder ansprechend zu gestalten war für die Frauen und Männer, die ehrenamtlich für den Erhalt der Bagbander Mühle arbeiten, etwas ganz Neues. Kinder wollen sehen, anfassen, erleben und verstehen. Dafür hat sich der Verein ein Programm ausgedacht, das sich vor professionellen Führungen nicht verstecken braucht. Am Ende war es auch kein Brot was den Weg auf den Tisch gefunden hat, sondern Berliner. Den Kindern sollte das sehr recht gewesen sein.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Mühlenvereins Berthold Gerdes, teilten sich die Teilnehmer in zwei Gruppen. Eine Gruppe bekam eine Führung in der 206 Jahre alten Mühle. Die andere Gruppe durfte sich direkt auf die Herstellung der Berliner stürzen. Sie durfte Teig ausstechen und zugucken wie aus den kleinen Fladen stattliche Berliner wurden. Dann ins alte Backhaus und die Teiglinge im Ölbad ausbacken.

Anschließend durften die Kinder Marmelade in die Berliner pumpen und sie mit Zucker und Zuckerguss verfeinern.

In der Zwischenzeit wurde die andere Gruppe durch den letzten Müller von Bagband in die Feinheiten der Mehlherstellung eingeführt. Der Urgroßvater des netten Müllers war es sogar, der die Mühle im Jahr 1812 erbaut hatte. Also viel authentischer konnte die Besichtigung kaum sein.

Zuerst wurde den Kindern gezeigt, welche verschieden Körner und Hülsenfrüchte in der Mühle verarbeitet wurden und was nach dem Mahlen dabei rauskommt.

Anschließend, gespickt von Anekdoten und eigenen Erfahrungen, wurde ein Einblick in die harte Arbeit des Müllers gegeben. 100 Kilo schwere Mehlsäcke eine steile Treppe hochtragen, das kann sich vermutlich heute keiner mehr vorstellen. Für die technikbegeisterten unter den Kindern wurde bis ins Detail erklärt wie so eine Mühle funktioniert und welche verschiedenen Hölzer man genutzt hat, um so eine große „Maschine“ ans Laufen zu bekommen. Spannend!

Kürzere Wartezeiten wurden mit kleinen Spielen im Freien und Drinnen überbrückt. Zum Abschluss traf man sich wieder in der Backstube. Nach einem Gebet durften sich die Kinder dann auch auf ihre selbstgemachten Berliner und die mitgebrachten herzhaften Alternativen stürzen und ließen sich da auch nicht zweimal bitten.

Am Ende eines gelungenen Tages standen die Kinder vor einer herrlichen Kulisse zum Gruppenfoto.

Da das Projekt „ZwiKoFi“ eine Veranstaltungsreihe ist, ist der nächste Termin bereits gesetzt. Der nächste Ausflug findet am 16.03.19 statt. Das Ziel wird die Meyer Werft in Papenburg sein.

Text: Daniel Gauda
Fotos: Daniel Gauda und Markus Husen