02.05.25 | Sonntagsgruß von Kerstin
Moin zusammen,
Manchmal läuft alles schief, obwohl wir uns anstrengen: Wir arbeiten hart, investieren Zeit, geben unser Bestes – und am Ende bleibt alles leer. Kein Erfolg, keine Anerkennung, keine Erfüllung. Einfach nur Müdigkeit und Leere.
Eine Geschichte aus dem Evangelium für diesen Sonntag (Johannes 21,1–14) erzählt genau davon und wie die Jünger diese Leere füllen können:
Die Freunde von Jesus kehren nach seinem Tod zurück in ihren alten Alltag. Sie fahren wieder raus zum Fischen – und fangen die ganze Nacht nichts. Ein starkes Bild für das Gefühl: Ich tue alles, was ich kann – und trotzdem bleibt es leer.
Am Morgen ruft ein Fremder vom Ufer: „Habt ihr etwas zu essen?“ Eine einfache, aber tiefgehende Frage: Habt ihr etwas, das euch wirklich nährt?
Die Jünger antworten ehrlich: Nein.
Doch auf seinen Rat hin werfen sie das Netz noch einmal aus – und plötzlich ist es voll. Wie durch ein Wunder hat es sich dieses mal gelohnt.
Da begreifen sie, wer da am Ufer steht, ist Jesus.
Sie spüren: In der Leere, die sich füllt, in der Hoffnung, die wächst, erkennen sie Jesus, den Auferstandenen.
Die Szene endet nicht in einem großen Wunder oder großen Worten. Jesus lädt einfach zum Essen ein. Brot steuert er bei – das kennen sie und das erinnert sie an das Abendmahl das sie vor kurzer Zeit mit ihm gefeiert haben. Den Fisch, also den Erfolg ihrer Arbeit, der durch Vertrauen entstanden ist, bringen sie selbst.
Es ist nicht der große Moment, sondern das kleine Vertrauen.
Nicht die Lösung aller Probleme, sondern das Erleben: Ich muss nicht alles allein tragen.
Wo ich es zulassen, füllt sich die Leere.
Wo ich offen bleibe, begegnet mir vielleicht etwas von diesem Jesus – mitten im Alltag, mitten im Leben.
Einen herzlichen Gruß zu diesem Sonntag wünscht
Kerstin Kröger