13.05.22 | Sonntagsgruß – „Bühne frei für die Simple Minds!“

In den intensivsten Corona-Zeiten hatten die Kunst- und Kulturschaffenden eine extreme Durststrecke zu überwinden. Manche haben in dieser Zeit Schiff-bruch erlitten, andere haben sich durch online-Konzerte über Wasser gehalten.

Alle in der Branche sind froh, dass jetzt wieder was geht. Und ich bin froh, auch mal wieder ein „richtiges“ Konzert besuchen zu können, wie z.B. in der kommenden Woche. Ich mag Konzerte. Live Musik finde ich fast berauschend. Spannend ist es, das Miteinander einer Band auf der Bühne zu beobachten, ein eingespieltes Team zu sehen. Schön ist das gemeinsame Mitsingen bzw. -gröhlen bekannter Hits. Gemeinschaftsgefühle sind für einen Moment greifbar. Dass am kommenden Donnerstag die Simple Minds in Aurich gastieren, ist dabei eher zufällig. Deren Hits kenne ich, textsicher bin ich allerdings nicht. Bei der Kölsch-Rockgruppe BAP sieht es schon anders aus. Seit meinen Jugendjahren besuche ich die Konzerte von Wolfgang Niedecken & Co. – auch ausgesprochen textsicher. Übrigens beschrieb Wolfang die Kölner in einem Lied mal als „verklüngelt und restkatholisch“. „Restkatholisch“, den Begriff habe ich mir gemerkt, weil er so griffig die Lebenswirklichkeit vieler Glaubensgeschwister beschreibt. Zu dem Wort gehört allerdings auch ein Augenzwinkern nach dem Motto: „Weißt Bescheid, ja: an Gott glaube ich sehr wohl, nur nicht an alles, was die Kirche daraus gemacht hat.“ Natürlich muss man das alles ein bisschen differenzierter betrachten, ja, das ist so. Aber Charme hat das Wort „restkatholisch“ trotzdem. Am Besten wäre, wenn sich der „Rest“ des Katholisch-Seins mit dem „Wichtigsten“ des Katholischen deckt. Was allerdings das „Wichtigste“ des Katholischen ist, darüber könnte ja jede und jeder übers Wochenende mal ein bisschen nachdenken. Ich wette, wenn wir das finden, entdecken auch Viele von uns das „Restkatholische“ in sich.

In diesem Sinne ein gutes und entdeckungsreiches Wochenende,

Andreas Robben