15.05.21 | Sonntagsgruß von Andrea

Ein herzlicher Gruß aus Wittmund an alle NeuAuWieWitt-Gemeindemitglieder! Ich habe im Internet eine Seite gefunden, die heißt „Do nothing for 2 minutes“ – Tu mal für zwei Minuten nichts.

Die kostenlose App fordert dazu auf, zur Vorbeugung von Verspannungen und anderen Leiden, einfach mal zwei Minuten nichts zu tun, nur da zu sitzen vor dem Computer. Auf dem Bildschirm ist in diesen Minuten ein Bild mit einem Sonnenaufgang über dem Meer zu sehen. Nichts bewegt sich. Beruhigendes Meeresrauschen soll die meditative Kurzentspannung zusätzlich unterstützen. Nur eine digitale Uhr lässt zwei Minuten rückwärts laufen. Man soll nichts tun, als zwei Minuten still sitzen und gucken. Wer in dieser Zeit trotzdem PC-Eingaben per Maus oder Tastatur versucht, wird mit einem „FAIL“-Tadel belegt und die zwei Minuten beginnen von vorn. Eine Seite für Menschen, die es nicht mehr schaffen, bewusst Pause zu machen. Zwei Minuten können ganz schön lang werden… das stellt einen Workaholics schon mal auf eine harte Probe.

Judith Holofernes, Sängerin und Gitarristin der Band Wir sind Helden, hat vor ein paar Jahren mal ein paar Monate Pause gemacht. In einem ZEITmagazin-Interview (17/2017) sagte sie dazu: „Zum Glück hatte ich eine Eingebung, die sagte: Du machst jetzt erst mal gar nichts… Das war meine Rettung!“ Auf die Frage der Reporterin: „Wo und wie genau haben Sie nichts getan?“ antwortete sie:

„Hier, auf meinem Sofa (…). Am Ende habe ich es geschafft, vier Stunden auf dem Sofa zu liegen und vor mich hinzugucken. Nichts lesen, keine Musik. Die erste halbe Stunde ist okay, dann wird es echt unangenehm, man fühlt ein Ziepen und Ziehen überall am Körper. Dann kommen die ersten Impulse, etwas zu machen, etwas aufzuschreiben zum Beispiel, weil man doch gerade so einen tollen Gedanken hatte. Wenn man dem nicht nachgibt, stößt man auf Gold!“

Wenn man dem nicht nachgibt, stößt man auf Gold… Es ist ja nicht so, als ob das alles völlig neu wäre! Sogar in der Bibel finden wir bereits Geschichten, in denen berichtet wird, dass Jesus – z.B. bei der Geschichte von den fünf Broten und zwei Fischen – nach getaner Arbeit die Menschen nach Hause schickt, die Jünger auffordert, mit dem Boot ans andere Ufer zu fahren und selbst auf einen hohen Berg steigt, um in Ruhe zu beten. Nach viel Arbeit eine PAUSE. Ohne Pausen reicht die Kraft auf Dauer nicht!

Unsere Pausen mögen anders aussehen, als zwei Minuten Nichts-tun vor dem Computerbildschirm, Boot oder Berg… Hauptsache, wir vergessen sie nicht!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch ein ge-ruh-sames Wochenende!

 

Andrea Eilers