2016-09-04 | Mutter Teresa – Begegnung mit dem Herrn

An diesem Sonntag, 4. September, wird Mutter Teresa heiliggesprochen. Am 19. September 1987 hatte die Friedensnobelpreisträgerin den Marianischen Weltkongress in Kevelaer besucht.

Mit Tausenden Gläubigen betete Mutter Teresa im Marienpark den Rosenkranz und zwängte sich im Lauf des Tags ebenso bescheiden wie selbstbewusst aus dem überaus straff organisierten Programm eines Staatsbesuchs.

Mutter Teresa bat darum, den Zeitplan durchbrechen zu dürfen, um in Ruhe beten zu können. „I need my meeting with my Lord.“ Ich brauche die Begegnung mit meinem Herrn.

Mutter Teresa 1987 im Marienpark in Kevelaer.

Mutter Teresa 1987 im Marienpark in Kevelaer.

Sie sagte einmal – und das betrifft uns alle: Um zu einem Lichtstrahl für andere zu werden, müssten wir keine großen Dinge leisten.

Sie sagte: „Wie klein hat sich Jesus gemacht, um uns zu zeigen, dass Er von uns nicht große Dinge erwartet, sondern kleine Dinge mit großer Liebe“, denn „Gott schaut nicht auf große Taten. Er wird uns eines Tages auch nicht danach fragen, wie viele große Dinge wir in unserem Leben vollbracht haben, aber er wird uns fragen, mit wie viel Liebe wir die kleinen alltäglichen Dinge in unserem Leben getan haben.“

Die große Theologie war nicht ihr Ding. Von Rang und Namen ließ sie sich nicht beeindrucken. Einmal war sie auf einer Bischofssynode in Rom zu Gast und wurde gefragt, wie es ihr ergehe. Sie sagte: „Ich verstehe nicht alles, was die Bischöfe hier sprechen, aber vielleicht ist es manchmal nicht so wichtig zu verstehen, was die Bischöfe sprechen, als vielmehr für sie zu beten.“

Sie war klein und groß zugleich, bescheiden und frei, demütig und mutig.

Sie hatte nichts, was nötig schien, um in der Welt Großes zu bewegen. Sie wirkte in Indien, wo Frauen oft nichts gelten, besaß keine eigenen Mittel, war arm im Sinn der Bergpredigt, ging schwer gebeugt und herzkrank, ohne Aggressivität und ohne Macht mit Güte, Gebet und Beharrlichkeit ihren Weg. Sie veränderte und verändert bis heute Menschen und ihre Lebenssituation.

Herzlich eure
Turmflüsterin