2020-03-18 | Wie pflegen wir jetzt unsere Gemeinschaft?

So habe ich mir die Fastenzeit nicht vorgestellt. Gern hätte ich freiwillig Verzicht geleistet. Bis in die Osternacht keine Schimpfwörter mehr, keine Süßigkeiten. Und jetzt? Kein Toilettenpapier!

Auch sonst ist vieles von dem, was bis vor 14 Tagen selbstverständlich war, von der Rolle. Wir sind auf Grundsätzliches zurückgeworfen und müssen das, was wir zum Überleben brauchen, für eine gewisse Zeit meiden wie Pest und Cholera. Berührungen gehören dazu. Wir brauchen sie wie die Luft zum Atmen, damit wir existieren können. Doch jetzt gibt es alte und geschwächte Menschen, die in ihren Ängsten vor dem Unbekannten dringend berührt werden müssten und nicht berührt werden dürfen. Das ist die einzige Chance, sie zu schützen. Die Welt ist auf den Kopf gestellt.

Wir brauchen Maßnahmen, um trotzdem Nähe herzustellen. In unserer Pfarreiengemeinschaft formieren sich gerade solche Angebote (Bericht folgt). Sie sollen helfen, unser Gemeinschaftsgefühl auch in Neuauwiewitt zu stärken, füreinander zu beten und, wenn es notwendig und vertretbar ist, praktisch anzupacken.

Auch Angebote für unsere Webseite sind angedacht. Gern würden wir Impulse von Gläubigen veröffentlichen. Was ist Ihnen und euch gerade  wichtig? Was beschäftigt euch? Was erlebt ihr? Wie pflegt ihr in Zeiten ohne Gottesdienste und Kommunion euer Christsein? Wovon zehrt ihr?

Die Texte können aus wenigen oder vielen Zeilen bestehen. Das spielt keine Rolle. Hauptsache, sie drehen sich nicht um Klopapier, sondern bestärken uns und unsere Lieben in dieser Fastenzeit, die von ganz anderer Art ist und uns auf das Wesentliche zurückgeworfen hat.

Vielleicht schauen wir eines Tages auf diese Fastenzeit 2020 mit ihren großen Verzichten zurück und sagen: Damals hat eine innere Neuausrichtung ihren Anfang genommen,

hofft herzlich
eure Turmflüsterin

Impulse per Mail bitte an diese Adresse: delia-evers<at>blattus.de