22.10.22 | Sonntagsgruß von Daniel

Liebe NeuAuWieWittlerInnen und Gäste unserer Pfarreiengemeinschaft. Heute kommt der Sonntagsgruß mal wieder aus Wiesmoor. An diesem Sonntag begehen wir den Weltmissionssonntag. Daher möchte ich in meinen Sonntagsgruß heute den Fokus auf diese Aktion lenken.

„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“ (Jer 29,11) – Wer diesen Leitsatz der diesjährigen missio-Aktion hört, wird hellhörig, denn wir alle brauchen Zukunft und Hoffnung – und hier wird sie gegeben. Der Prophet Jeremia schreibt aus Jerusalem an die im Exil in Babylon leben-den Israeliten und verspricht ihnen, dass Gott weiterhin an ihrer Seite ist. Diese Zusage galt und gilt.

Wie drückt sich ein „Gott ist an unserer Seite“ aus, wie spüren wir, dass wir nicht allein unterwegs sind, sondern mit anderen und mit der Verheißung, dass wir Zukunft und Hoffnung finden? Theresa Paula Minayo Kidakwa ist in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, aufgewachsen. Kenias Gesellschaft ist die jüngste der Welt: 43% der Bevölkerung sind unter 14 Jahren alt. Für Kinder ist die Grundschule (1.– 8. Klasse) kostenlos, alle weiterführenden Schulen kosten Geld. Paula konnte nach der Schule studieren und hat einen Masterabschluss in Entwicklungsarbeit. Sie ist Laienmissionarin und arbeitet als Mentorin, Unterstützerin und Ratgeberin für Mädchen, die in einem Internat leben.

Wie sieht der Alltag der Kenianerin aus, welchen Herausforderungen stellt sie sich? Wo findet sie Kraft und Inspiration? Sie schreibt in einem Brief: „Das Gebet ist nicht nur ein Kanal der Kommunikation mit Gott, sondern auch eine Quelle der Hoffnung und Kraft für Christen und Nichtchristen gleichermaßen.“ Wie sieht das Gebet aus, von dem Paula spricht, das sie durch ihre Arbeit und ihren Alltag trägt und das Quelle der Hoffnung ist?
Die Menschen in Kenia und in Deutschland verbindet die Sehnsucht nach einer Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit. Wir drücken Sehnsucht in Worten und Gebeten aus, sprechen das eine Mal laut und das andere Mal leise, wir spüren unsere Hoffnung als Gefühl in unserem Inneren, wir sprechen, beten, singen zusammen auf der Straße, in der Schule, in einer Spätschicht oder in einem Gottesdienst.

Mit dem Gebet zum Weltmissionssonntag von Sr. Laura Knäbel MMS beende ich meinen Gruß und wünsche Ihnen und Euch einen schönen Sonntag.

Herzlichst Ihr/Euer Daniel

Zukunft und Hoffnung willst du uns
und deiner Kirche geben –
wir aber wohnen im Exil der Fremde.
Von dir dort hingepflanzt,
beklagen wir den Verlust unserer Gewohnheiten.
Wie schwer tun sich unsere Augen und Ohren
im Schauen und Hören jenseits unserer Grenzen.

Du wirst nicht müde, deinen Menschen
Prophetinnen und Propheten
in diesen Zeiten zu schicken,
sie sprechen die Wahrheit in unbequemen Worten.

Du wirst nicht müde, deinen Menschen
den Sturm der Zeit um die Ohren wehen zu lassen
er zwingt festgefahrene Wege zu verlassen.

Du wirst nicht müde, deine Menschen
an dein Heilswort zur rechten Zeit zu erinnern,
es nimmt nicht das Leid,
doch es schenkt Neuanfang.

Zukunft und Hoffnung schenkst du uns
auf dem steinigen Weg bergab
in die Tiefen unserer Menschlichkeit.
Wo wir einander Gemeinschaft stiften
und uns das Leben gegenseitig erlauben –
dort werden deine Zukunft und Hoffnung
in uns wohnen und uns von allen Grenzen
auf deine Verheißung hin befreien.