24.12.22 | Sonntagsgruß von Markus

Moin, liebe Gemeindemitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft,

so langsam ist die Zeit wieder angefangen, in der alle Fernsehsender, private wie öffentlich-rechtliche, ihre Jahresrückblicke zeigen. Und häufig zeigen sie Bilder, bei denen es mir kalt den Rücken hinunterläuft. Und immer wieder werden Experten interviewt, die genau wissen, was wir und unsere PolitikerInnen hätten besser machen müssen. Ein wenig hoffnungsvoller Abschied aus dem Jahr 2022.

Dabei feiern wir in diesen Tagen das Weihnachtsfest. Ein Fest, dass uns gefühlt in eine friedvolle und liebevolle Welt versetzt, in die der Retter hineingeboren wird und alle Sorgen vertreibt. Man könnte meinen, das klingt nach einem großen Widerspruch.

Aber genau aufgrund dieses Widerspruches ist das Jesuskind auf der Erde gekommen. Denn auch zur Zeit der Geburt Jesu war die Lage für einen Großteil der Gesellschaft in Bethlehem nicht besser. Gott hat seinen Sohn in diese Welt gesandt. Er hat sich so mit einem großen Veto gegen Gewalt, Machtmissbrauch, Streit und Habgier eingemischt und ein Hoffnungszeichen sondergleichen gesetzt. Mit all dem, was ein kleines Kind ausmacht, Vertrauen, Frieden, Liebe, hat Jesus, auch in seinem späteren Leben, einen Weg aufgezeigt, der uns Menschen zu einem friedlichen Miteinander führen kann. An diese Hoffnung will uns das Weihnachtsfest erinnern.

Ein Zeichen dafür, das man auch anfassen und im wahrsten Sinne des Wortes weitergeben kann, ist das Friedenslicht aus der Geburtsstadt Jesu, aus Bethlehem. Das Friedenslicht ist eine Initiative des Österreichischen Rundfunks (ORF) und wurde vor über 30 Jahren erstmals durch Pfadfinder*innen in Linz durchgeführt. Das Friedenslicht verbindet auf seinem über 3.000 Kilometer langen Weg von Bethlehem nach Deutschland viele Nationen und Religionen miteinander. Denn alle eint der Wunsch und die Sehnsucht nach Frieden, auch wenn er – gerade im Heiligen Land, aber auch bei uns in Europa und Deutschland – oft sehr zerbrechlich und unerreichbar scheint. Die Pfadfinder*innen schreiben dazu:

„Mit der Weitergabe des Friedenslichtes aus Bethlehem wollen wir Pfadfinder ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung setzen. Dazu tragen wir das Friedenslicht nicht nur in Kirchen, sondern auch in Rathäuser und soziale Einrichtungen.

„Die kleine Flamme hat einen weiten und beschwerlichen Weg zurückgelegt. Entzündet in der Geburtsgrotte Jesu Christi hat die Flamme Mauern und Grenzen überwunden, um weltweit als Friedensbote zu leuchten. Denn viele Menschen verbinden mit dem Friedenslicht eine Sehnsucht nach Frieden und einer besseren Welt. Angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten und in der Ukraine – wo Gewalt an der Tagesordnung ist – mag manch einer lächeln über dieses Engagement der Lichtträgerinnen und Lichtträger. „Was ändert diese kleine Kerze an Terror und Krieg in der Welt?“ „Nichts“, ist man versucht zu antworten – aber dennoch: „Es ist allemal besser ein kleines Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu jammern!“ Dieser Satz drängt viele gerade junge Menschen in diesen Tagen dazu, das Friedenslicht aus Bethlehem weiterzutragen und dadurch die Sehnsucht nach Frieden wachzuhalten.“

Am Heiligen Abend wird der Pfadfinderstamm Vaganten Aurich im Rahmen der Krippenfeier um 16:00 Uhr das Friedenslicht nach Aurich in die St.-Ludgerus-Kirche bringen. Sie sind herzlich eingeladen, sich in der Weihnachtszeit ein kleines Teelicht o.Ä. am Friedenslicht zu entzünden und es mit nach Hause zu nehmen.

Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen und Ihren Familien!

Markus Husen