25.02.22 | Sonntagsgruß von Andreas
„Gut bedacht“ so lautet der Slogan einer Dach-deckerfirma, mit der ich mal zu tun hatte. Ist das Dach eines Hauses, zumal eines denkmalgeschützen Hauses, nicht in Ordnung, dann ist es der Anfang vom Ende des gesamten Gebäudes.
Für ein Haus ist es wichtig, gut bedacht zu sein. Wenn eine gute Bedachung zudem noch gut bedacht wurde, umso besser und langlebiger für das Haus.
Im Leben selbst ist es wichtig, Dinge und Themen gut zu bedenken. Ist dies der Fall, sind Nachhaltigkeit und Lebensqualität gesichert. Wo Dinge oder Themen nicht gut bedacht sind, kann es trotzdem sein, dass alles gut geht. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber wesentlich geringer.
Wurde alles gut bedacht? Wenn ich an den Krisenherd rund um die Ukraine denke, kommen mir schon manchmal Zweifel. Nachhaltigkeit und Lebensqualität rücken in weite Ferne. Das Leid der Menschen, meist unschuldiger Menschen, nimmt ständig zu. Die Propagandamaschine läuft auf Hochtouren. „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“, wusste schon der griechische Dichter Aischylos (+ 456 v. Chr.). Das Dach, unter dem Sicherheit und Frieden möglich sind, muss neu bedacht werden.
Wurde alles gut bedacht? Die Kirche hat da auch so ihre eigenen Themen, über die in der vergangene Zeit viel nachgedacht und geredet wurde. Das möchte ich gar nicht alles wieder aufwärmen. Bevor es ein gutes Dach gibt, unter dem Menschen wieder ein gutes Zuhause finden, muss noch einiges neu bedacht werden. Maßstab und Ziel wäre dabei der Mensch selbst. Gerade er hatte bei Jesus aus Nazareth höchste Priorität. Und zwar der Mensch, wie er jetzt lebt und empfindet.
An alles gedacht? Bestimmt nicht! Zu bedenken ist natürlich auch, dass man Dinge und Themen auch kaputt denken kann. Dann wird nie ein sicheres Dach gebaut werden können. Um gut bedacht zu sein, bedarf es schon eines notwendigen Gedankenaustausches und dann eben auch eines pragmatischen Handelns.
Ein Gebet, das unter anderem bei der Selbsthilfegruppe der „Anonymen Alkoholiker“ immer wieder gesprochen wird, kann hierbei unterstützen. Mit diesem Gebet wünsche ich allen einen gesegneten Sonntag. Bleibt gut bedacht! Andreas Robben.
„Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“