Teil 13 | Chronik von St. Ludgerus – Dank und Anhang

Mit dieser Folge endet die 13-teilige Serie zur Chronik von St. Ludgerus. Im Original erschien sie 1999 zum 150. Geburtstag der Kirche. Damals verfasste Autor Manfred Franz Albrecht auch eine Nachlese zur Chronik. Weiterlesen

Teil 12 | Chronik von St. Ludgerus – Kindergarten, Ökumene

Im zwölften Teil der Serie zur Chronik von St. Ludgerus stellt Manfred Franz Albrecht aus Sicht von 1999 den Kindergarten sowie mit Texten von Heinrich Schumacher die Ökumene Aurich und ihre Entwicklung vor. Weiterlesen

Teil 11 | Chronik von St. Ludgerus – Bonihaus und Schule

Im elften Teil der Serie zur Chronik von St. Ludgerus stellt Manfred Franz Albrecht aus Sicht von 1999 Einrichtungen auf dem Kirchengelände vor – das Bonihaus und das Ludgerushaus, früher die kath. Volksschule. Weiterlesen

Teil 10 | Chronik von St. Ludgerus – Innenausstattung Kirche 2

Der zehnte Teil der Serie zur Chronik von St. Ludgerus stellt weitere Elemente der Kirchenausstattung vor. Im Lauf der Jahre haben in der Kirche vermutlich vier verschiedene Kreuzwege gehangen. Weiterlesen

Teil 9 | Chronik von St. Ludgerus – Innenausstattung Kirche 1

Der neunte Teil der Serie zur Chronik von St. Ludgerus stellt die Innenausstattung der Kirche und ihre inhaltliche Bedeutung in den Mittelpunkt. Verfasst hat die meisten Texte 1999 Manfred Franz Albrecht. Weiterlesen

Teil 8 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – 1997 bis 1999

Der achte Teil der Serie zur Chronik von St. Ludgerus stellt – aus Sicht des Jahrs 1999 – bauliche Entwicklungen sowie Persönlichkeiten vor, die zwischen 1996 und 1999 das Gemeindeleben mitgeprägt haben. Weiterlesen

Teil 7 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – 1986 bis 1996

Der siebte Teil der Serie zur Chronik von St. Ludgerus aus Sicht des Jahrs 1999 befasst sich u.a. mit den Pfarrern zwischen 1986 und 1996 bzw. mit Vakanzzeiten, die die Gemeinde teils unter Protesten zu bestehen hatte. Weiterlesen

Teil 6 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – 1967 bis 1985

Der sechste Teil unserer Serie zur Chronik von St. Ludgerus Aurich beschreibt die Entwicklung der Gemeinde in einer Zeit, die viele noch aus eigenem Erleben kennen. Am Georgswall kam viel in Bewegung. Weiterlesen

Teil 5 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – 1931 bis 1966

Im fünften Teil unserer Serie zur Chronik von St. Ludgerus Aurich befasst sich Autor Manfred Franz Albrecht aus Sicht des Jahres 1999 u.a. mit der NS-Zeit und ihren Auswirkungen auch auf das kath. Leben in der Gemeinde. Weiterlesen

Teil 4 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – 1632 bis 1930

Im vierten Teil unserer Serie zur Chronik von St. Ludgerus Aurich geht Autor Manfred Franz Albrecht aus Sicht des Jahrs 1999 konkret auf die Geschichte der Gemeinde ein und beginnt mit einer Einordnung. Weiterlesen

Teil 3 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Vorgeschichte

Im dritten Teil unserer Serie zur Chronik von St. Ludgerus Aurich beleuchtet Autor Manfred Franz Albrecht die Geschichte der katholischen Kirche in Ostfriesland ab dem 17. Jahrhundert bis in die Neuzeit. Weiterlesen

Teil 2 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – Vorgeschichte

Im zweiten Teil unserer Serie zur Chronik von St. Ludgerus Aurich spannt der Autor Manfred Franz Albrecht einen großen Bogen in die spannende Geschichte der katholischen Kirche in Ostfriesland. Weiterlesen

Teil 1 | Chronik von St. Ludgerus Aurich – der Patron

In leicht gekürzter Fassung veröffentlicht die Redaktion der Webseite die Chronik, die Manfred Franz Albrecht 1999 zum 150-jährigen Bestehen der St.-Ludgerus-Kirche Aurich
erstellt hat. Weiterlesen

Löster, Natalia | Neu im Pastoralteam Neuauwiewitt

Offiziell gehört Natalia Löster jetzt zum Pastoralteam in Neuauwiewitt, auch wenn sie erst 2018 vor Ort präsent sein kann und wird; sie stellt sich nachfolgend kurz vor. Weiterlesen

Lischka, Hans-Jürgen † | Pfarrer

Nachruf auf den Pfarrer i.R. in Neuauwiewitt

Während einer Pfarrgemeinderatssitzung von St. Ludgerus Aurich am 1. Oktober 2015 hatte Pfarrer Johannes Ehrenbrink die Mitglieder darüber informiert, dass Pfarrer i.R. Hans-Jürgen Lischka schwer erkrankt sei. In den Schlusssegen nach der Sitzung für einen guten Weg schloss Johannes Ehrenbrink Hans-Jürgen Lischka mit ein, dem er kurz zuvor die Krankensalbung gespendet hatte.

1-Hans-Juergen LischkaAm Freitagvormittag, 2. Oktober 2015, starb Hans-Jürgen Lischka nach schweren Stunden. Zwischen der Diagnose einer unheilbaren Krankheit und dem Tod hatten nur wenige Wochen gelegen.

Hans-Jürgen Lischka während eines ökumenischen Gottesdienstes.

Hans-Jürgen Lischka, Pfarrer aus dem Erzbistum Berlin, hatte 2007 seine letzte eigene Gemeinde im brandenburgischen Luckenwalde-Jüterborg verlassen. Er war aus gesundheitlichen Gründen entpflichtet worden und nach Wittmund-Eggelingen zu seinen Freunden Angelika und Andreas Fahl gezogen.

Von hier aus hatte er sich regelmäßig in den Gottesdienstplan der Pfarreiengemeinschaft Neuauwiewitt einbinden lassen und zudem Heilige Messen z.B. in Leer, Weener und Moormerland gefeiert und dadurch die Geistlichen vor Ort immer wieder entlastet. Er war auch kurzfristig eingesprungen, wenn Not am Mann war.

Lischka war 1941 als einer von fünf Söhnen einer Arztfamilie in Berlin zur Welt gekommen. 1960 legten er und sein Zwillingsbruder ihre Reifeprüfung ab. Hans-Jürgen Lischka verpflichtete sich für sechs Jahre als Berufssoldat und kam in den Nord-Westen – ein Landstrich, der ihm auf Anhieb mit seinen nicht gerade südländisch-temperamentvollen Menschen und seiner Kargheit zusagte. Er diente in Delmenhorst, Oldenburg, Brockzetel und Hohenkirchen.

Nach der Zeit beim Bund studierte er Elektronik. Dann wechselte er das Fach. Ein anderer Funke war übergesprungen: Lischka studierte in Paderborn Theologie. Angelika Fahl erinnert sich: „Eigentlich war er immer Seelsorger für andere gewesen, auch beim Bund schon.“ Er habe zuhören und sich auf andere einlassen können. „Sie haben ihm ihre Sorgen und Nöte ganz selbstverständlich offenbart.“

Ende der 1970er-Jahre schloss er in der Pfarrei Mater Dolorosa in Berlin-Lankwitz seine Diakonatszeit ab und wurde am 7. Juli 1979 zum Priester geweiht. 1985 ernannte der Bischof ihn zum Pfarrer in St. Richard Berlin-Neukölln. Dort wohnten damals Angelika und Andreas Fahl, die „immer schon in der Kirche engagiert gewesen waren“.

1--Hans-Juergen-vor1999„Vom ersten Augenblick an“ lernten die beiden und der neue Pfarrer sich schätzen.

Der Kontakt hielt, als die Familie – inzwischen waren vier Kinder angekommen – 1988 nach Ostfriesland zog. Fortan verbrachte Hans-Jürgen Lischka bei den Fahls seinen Urlaub.

Hans-Jürgen Lischka in den 1990er-Jahren.

Er hatte gesundheitliche Schläge zu verkraften. So wurde er 2007 von seinen Aufgaben in Brandenburg entpflichtet. Die Fahls luden ihn nach Eggelingen ein. „Wir gründeten eine ‚Alten-WG'“, erzählt Angelika Fahl lächelnd. Die Kinder waren aus dem Haus. Platz gab es genug.

Hans-Jürgen Lischka blieb auch im Dienst für unsere Pfarreiengemeinschaft mit dem Dickschädel behaftet, den er immer schon getragen hatte. Angelika Fahl: „Hans-Jürgen war streitbar und ist, wenn er von etwas überzeugt war, den geraden Weg gegangen, auch wenn das zu Kontroversen führte.“

Er war gern in kleinerer Gesellschaft guter Freunde; doch am liebsten blieb er wohl allein und feilte „als Schreibtischtäter“ an seinen Predigten. Er freute sich an PS-starken Maschinen, gab Gas auf schweren Hondas oder BMW, sauste durch die ostfriesische Landschaft oder Skandinavien und genoss ganz für sich die intensiven Sinneseindrücke seiner Ausflüge. Zuletzt fuhr er noch eine 500er-Vespa.

Wohl ab dem Sommer war er nicht mehr sicher auf den Beinen. An eine Krankheit dachte niemand. Als er vor wenigen Wochen die Diagnose erhielt, mochte er nicht glauben, was die Ärzte ihm sagten. Er hatte die Krankheit nicht gespürt und „war selbst wohl am meisten überrascht“, sagt Angelika Fahl, „er hat gerne gelebt.“

Als feststand, dass ihm nur noch sehr wenig Zeit blieb, „nahm er das mit Hingabe an.“ Angelika Fahl zitiert Hans-Jürgen Lischka: „Wenn Gott mich ruft, dann gehe ich.“ Ihre Einschätzung: „Er war ganz bei sich. Er brauchte nichts mehr.“ Sie hatte ihm ein Kreuz und eine Bibel in Bettnähe legen wollen. Er lehnte ab. Er war bereits darüber hinaus.

Gleichwohl freute er sich daran, im Sterben nicht allein zu sein. Angelika und Andreas Fahl, zwei seiner Brüder, darunter der Zwillingsbruder, dessen Frau und ein Freund waren abwechselnd bei ihm und begleiteten ihn auch auf dem allerletzten schweren Wegstück.

Die Gemeinden verabschiedeten sich von Hans-Jürgen Lischka in einem Requiem in St. Bonifatius Wittmund. Die Seebestattung fand später im Familienkreis statt.

Text: Delia Evers

Vita Hans-Jürgen Lischka

• 1941 (3. Mai) Geburt in Berlin
• 1960 Abitur in Berlin-Steglitz
• Sechsjährige Bundeswehrzeit
• Studium der Elektronik an der TU Berlin
• Studium der Theologie in Paderborn, Eintritt ins Priesterseminar Paderborn
• 1978 Diakonweihe in Berlin, Diakonstelle in Mater Dolorosa in Berlin-Lankwitz
• 1979 Priesterweihe in St. Canisius Berlin-Charlottenburg
• 1979 Kaplan in St. Matthias in Berlin-Schöneberg
• 1983 Kaplan in Herz Jesu in Berlin-Zehlendorf
• 1984 Kaplan in St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf
• 1985 Pfarrer in St. Richard in Berlin-Neukölln
• 1992 Pfarrer in St. Salvator in Berlin-Lichtenrade und ab 1994 Pfarradministrator der Pfarrei Hl. Märtyrer in Berlin-Tempelhof
• 2000 Pfarradministrator in St. Conrad in Berlin-Schöneberg
• 2004 Pfarrer in St. Joseph in Luckenwalde und St. Hedwig in Jüterborg in Brandenburg
• 2007 Entpflichtung durch den Bischof von Berlin und Brandenburg von allen Ämtern; danach Vertretungen im Dekanat Ostfriesland
• 2015 Erkrankung und Tod

Ludgerus | Heiliger

Patron der St.-Ludgerus-Pfarrei Aurich | * um 742 | † 26. März 809

kirche-aurich-wandteppichWandteppich in der St.-Ludgerus-Kirche:

Der Heilige Ludgerus (auch Liudger, Ludger oder Ludgerus genannt) gehörte zu einer friesischen Adelsfamilie in den heutigen Niederlanden. 777 empfing er in Köln die Priesterweihe und machte sich sodann wieder nach Friesland auf, um dort zu missionieren. Als die Sachsen unter der Führung ihres Herrschers Widukind dort einfielen, flüchtete Liudger nach Italien und verbrachte zwei Jahre im Kloster Montecassino, ohne jedoch selbst Mönch zu werden.

Wandteppich in der St.-Ludgerus-Kirche zu Aurich: Der heilige Liudger (Ludgerus).

Karl der Große rief Liudger schließlich nach Deutschland zurück und übertrug ihm die Mission der Friesen und Sachsen. Im Jahr 794 gründete er in der Siedlung Mimigernaford ein Stift, in dem er selbst mit einigen Mitarbeitern nach den Gemeinschaftsregeln Chrodegangs lebte. Die Übersetzung des Begriffs „Stift“, das lateinische „Monasterium“ findet sich bis heute im Stadtnamen Münster wieder.

805 wurde Liudger zum Bischof des neu gegründeten Bistums Münster geweiht. Er gründete rund 40 Pfarreien, ließ den Dom und die Domschule errichten, und war für den Bau zahlreicher Kirchen verantwortlich. Zu seinen Gründungen zählen auch das Frauenkloster in Nottuln sowie die beiden Benediktinerabteien Helmstedt und Werden/Ruhr.

Quelle: kirchensite.de

Ludgerus-Haus | Volksschule, Kita, Jugendbüro

Ansgari-Schule / St.-Ludgerus-Haus
Katholische Volksschule in Aurich | Einweihung 27. Januar 1952

Im älteren Gebäudeteil der heutigen Kindertagesstätte St. Ludgerus Aurich war die katholische Volksschule untergebracht. Ihr ursprüngliches Schulgebäude, das sich unmittelbar am Chor der St.-Ludgerus-Kirche anschloss, war 1903 im Zuge der Vergrößerung des Gotteshauses abgerissen und von der Stadt Aurich durch einen Neubau auf kirchlichem Grundstück ersetzt worden.

Die Schule musste 1937 auf Druck der Nazis geschlossen werden. Wenig später wurde das Gebäude für 500 Reichsmark an die Kirchengemeinde verkauft – mit der zeitlich befristeten Auflage, es der Stadt für ihre Zwecke unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.

Um die Schule entbrannte nach der Befreiung vom NS-Regime 1945 wiederum ein politischer Kampf: Die Stadt Aurich wollte sich für die katholische Bekenntnisschule finanziell nicht engagieren. Anfang 1950 beschloss daher der Kirchenvorstand, die Schule auf eigene Kosten einzurichten, und feierte am 18. April 1950 die Wiedereröffnung der Schule. Sie hieß zunächst „Ansgari-Schule“, ab 1952 „St.-Ludgeri-Schule“. Nach der Schulreform (1966) wurde sie als Grundschule geführt, bis sie 1972 wegen zu geringer Schülerzahlen geschlossen werden musste. Der 19. Juli 1972 war der letzte Schultag.

In ihrer letzten Lebensphase war die St.-Ludgeri-Schule im 1952 gebauten St.-Ludgerus-Haus am Fischteichweg untergebracht, ebenso wie der Konvent der Schwestern von der heiligen Elisabeth. Das Ludgerushaus wurde für Tagungen genutzt; die Teilnehmer konnten dort auch übernachten. Die Versorgung der Gäste übernahmen die Schwestern.

Mit Schließung der Grundschule zog der katholische Kindergarten in das Gebäude ein (eröffnet am 8. Januar 1973). Die Schwestern wechselten 1998 ins „alte Pfarrhaus“. Danach wurden die Räume des Ludgerushauses im ersten Stock als Dekanatsjugendbüro umgestaltet.

Die gewachsene Kirchengemeinde benötigte in den 1970er-Jahren immer dringlicher ein neues Gemeindezentrum. Das St.-Bonifatius-Haus, als Bonihaus heute jedem in der Gemeinde bestens bekannt, wurde im Juli 1978 eröffnet und gesegnet.

Quelle: Manfred F. Albrecht, 150 Jahre St. Ludgerus-Kirche Aurich. Aurich 1999

Krankensalbung | Sakrament des Lebens

Im Jakobusbrief heißt es: „Ist einer von euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich. Sie sollen Gebete über ihn sprechen und Ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird dem Kranken gut tun und der Herr wird ihn aufrichten. Wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“

Die Krankensalbung ist Stärkung und Ermutigung in Krankheit, Altersgebrechlichkeit und im Sterben. Sie ist ein Sakrament des Lebens und nicht des Todes. Deshalb sollte sie nicht nur – wie früher üblich – im Angesicht des Todes empfangen werden.