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Als Tina fürs Kinderfest ins Rathaus stiefelte

[1]Ein kunterbuntes Kinderfest wärmte bei fast winterlichen Temperaturen und kaltem Wind auf dem Georgswall die Herzen ungezählter Gäste. Viele Organisationen und Vereine boten an ihren Ständen Spiele…

… darunter das Haus für Kinder und Familien von St. Ludgerus Aurich mit seinem Enten-Angel-Pool. Pausenlos umlagerten Mädchen und Jungen das Plantschbecken. Sie manövrierten ihre Haken-Stöcke geschickt durchs Wasser, während eine Rieseneieruhr ihnen zeigte, wie lange sie noch fischen durften.

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Klar und deutlich: Unser Haus für Kinder und Familien machte mit.

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Da wurde geangelt, was das Zeug hielt.

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Fahrradhelme schadeten auch beim Entenangeln nicht.

Der größte Spaß der Kleinen bestand darin, die qietschgelben Plastikschnabler nach dem Entern vom Haken zu lösen und zurück in den Pool zu pfeffern. So spritzte der Regen an diesem Nachmittag nicht nur von oben, sondern auch seitlich aus dem Ludgerus-Bassin.

Die Enten verloren irgendwann ihre aufrechte Haltung und kippten erschöpft zur Seite. Vielleicht hatten sie auch nur zu viel Wasser gezogen…

Kita-Neuzugang Tanja Focken drückte den erfolgreichen Angler-Kids einen Dino-Stempel auf die Hand. Der wurde stolz, als wärs ein Brilli-Armband, den Mamas, Papas, Omas oder Opas präsentiert. Andere Kita-Kräfte gaben Lollys und Luftballons aus. Es war wunderbar anzusehen, wie dieses einfache Spiel die Kinder faszinierte.

Gern griffen sie zu den saftigen Teilchen einer Melone, die Leiterin Tina Hardy persönlich zerstückelt hatte.

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Teil des Kita-Teams mit den Damen Tatjana, Monika und Sabrina. Sabrina war Hüterin der Rieseneieruhr – natürlich alle in Kita-Farbe Grün.

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Eine ganz simple Schaukel, aufgehängt an einem Minikran. Sie wurde liebend gern genutzt.

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Hier gab es allerlei zu erfühlen und zu erstasten – mit Händen und Füßen: spannend!

Am Stand des Mitmach-Museums bastelten Große und Kleine an fantasievollen Kopfschmuckstücken, die wahlweise wie Kronen, Blumenkelche oder Häuptlingsfedern daherkamen. Selbst Erwachsene bedeckten sich mit den tollen Teilen. Ein Mann behauptete über sein Haupt: „So schön war mein Kopf noch nie.“

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Tolle Kopfbedeckungen entstanden am Stand von Miraculum.

Die Awo sorgte mit einem schlichten Spiel ebenfalls für Furore. Sie hatte einen Spiegel in einen Holzkasten gesteckt; der lieferte den einzigen Blickkontakt zu einem Stück Papier unterhalb des Spiegels, das mit bestimmten Formen bemalt werden sollte. Wie schwierig es ist, spiegelverkehrt einen Stift zu führen, testete die Turmflüsterin im Selbstversuch. Sie wollte den Konturen eines Sterns folgen, nur folgte der Stift nicht. An den Zacken machte er Zicken; er hakte und ruckelte wie verhext. Das Schreibgerät fuhr nach oben, wo es nach unten sollte, und nach rechts, wo es nach links sollte. Der gewollt gerade Strich wand sich im Spiegelkabinett wie ein Zitteraal. Unter Zuhilfenahme von ganz viel Lachen schaffte sie es doch noch, einen kompletten Stern anzudeuten.

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Die Turmflüsterin schaute in den Spiegel, um ohne Zicken verkehrtherum einen Stern mit sauberen  Zacken zu zeichnen, erst noch sehr konzentriert, dann mit immer mehr Lachanfällen.

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Auch Horst startete einen Selbstversuch und erlitt eine nicht minder schwere Zitterpartie wie die Turmflüsterin. Auch er schaffte es am Ende mit ganz viel Lachen und der ebenfalls lachenden Unterstützung eines Passanten und der Dipl.-Psychologin Lisa Wessels vom Awo-Stand.

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Sie kam, sah und siegte: Tina (roter Lockenkopf) nahm an der Box Platz, griff den Stift, schaute in den Spiegel und hatte ohne Zick-Zack und Zicken an den Zacken binnen Sekunden ihren Stern stehen!

Bratwürstchen gab’s, Kaffee und Kuchen für kleinstes Geld, Milchgetränke aller Art und noch viel, viel mehr.

Kleiner Wermutstropfen: Es sieht so aus, als wenn der Bauhof der Stadt im kommenden Jahr die Pavillons für die einzelnen Stände nicht mehr aufbaut. Aus Kostengründen. Schon am Montag vor dem Fest hatte es Aufregung gegeben. Tina Hardy hatte überraschend einen Anruf bekommen: Die Stadt liefere zwar Pavillons und Mobilar, baue aber nichts mehr auf.

Da machte Tina Hardy nicht mit. Wenige Tage vor dem Fest ein solcher Schlag? Sie bewaffnete sich mit Entschlossenheit, stiefelte einen Häuserblock weiter direkt in die Chefetage der Stadtverwaltung und tat in einer denkwürdigen Mischung aus Charme und klarer Ansage ihre Meinung kund. Sinngemäß: „So was könnt ihr vielleicht mit langer Ankündigung im nächsten Jahr machen, aber nicht unmittelbar vor dem Fest und schon gar nicht mit uns“, sprach’s, ward gehört und stiefelte zurück.

So kams, dass die Bauhof-Mitarbeiter doch noch die Pavillons für das Fest aufbauten, das jährlich unter Federführung von Ute und Wolfgang Rieken vom Förderverein für cerebral-, hör- und sehgeschädigte Kinder organisiert wird. Im nächsten Jahr soll dann endgültig Schluss mit dem Bauhof-Aufbauen sein.

Wer sich den Zulauf für das Fest trotz des kalten Wetters und die Freude des erstaunlich gut gemischten Publikums ansieht, wundert sich über die politische Entscheidung, hier Geld zu sparen. Mehr Sinnvolles lässt sich für weniger Geld kaum auf die Beine stellen.

Text und Fotos: Delia Evers und Horst Stamm (1)

PS: Der Förderverein von Ute und Wolfgang Rieken ist langjähriger Kooperationspartner des Hauses für Kinder und Familien von St. Ludgerus Aurich. Ihnen verdankt die Kita u.a. das tolle Spielgerät im Außenbereich.