de Haan, Antje | 42 Jahre im Dienst für Kinder
42 Jahre und neun Monate war Antje de Haan in St. Ludgerus für Kinder da. Dienstag verabschiedete die Gemeinde ihre Mitarbeiterin in einer Feierstunde. Begonnen hatte Antje am 1. April 1974 als Kindergärtnerin.
Längst standen in den vergangenen Jahren „ehemalige“ Kinder vor ihr, die nun selbst ihre Kinder anmeldeten.
Antje verabschiedete sich persönlich von allen Kolleginnen und von jedem Kind in allen Gruppen samt Krippe. Für wirklich jede und jeden hatte sie ein kleines Präsent dabei.
Die Kinder selbst beschrieben ihre Antje in einem bunten Bilderbogen: Sie ist immer lieb. Und sie ist die Oma im Haus.
Was die Kleinen sonst noch beeindruckte, hielten sie ebenfalls fest – Antjes Dauerspruch, wenn es zum Dienstschluss hin zeitlich eng wurde: „Wenn ich jetzt nicht losgehe, sehe ich nur noch die Rücklichter vom Bus.“
Die Rücklichter vom Bus? Ja, denn Antje kam 42 Jahre lang an jedem Arbeitstag mit dem Linienbus aus Leer und fuhr mit dem Linienbus zurück heim an die Leda. Dort wohnte sie bis Ende 2018 zusammen mit ihrer 77-jährigen Schwester Hella (†), die Antjes Unterstützung brauchte.
Antje war immer ein Musterbeispiel für Treue im Dienst. In einer kleinen Feierstunde sagte der Trägervertreter und Vorsitzende des Kita-Ausschusses Horst Stamm 2016 bei der Verabschiedung, Antje gehöre mit Abstand am längsten zur Einrichtung, die erst gut ein Jahr vor Antjes Dienstbeginn eröffnet worden war.
Bis heute sei die hohe Beständigkeit unter den Mitarbeiterinnen ein Kennzeichen des Hauses für Kinder und Familien.
„Dann kann es hier so schlecht wohl nicht sein“, meinte er mit einem Augenzwinkern.
Horst sprach über die vielfältigen Änderungen während der langen Zeit. Antje habe zunächst unter der Bezeichnung Kindergärtnerin gearbeitet und später als staatlich geprüfte Kinderpflegerin im Ganztagsbetrieb der Regenbogengruppe.
Horst stellte Eckdaten aus Antjes Ludgerus-Karriere vor. Sie wirkte in ihren 42 Jahren unter drei Leiterinnen. Monika Schmalzl führte die Einrichtung 18 Jahre lang. 15 Jahre blieb danach Doris Heindl. Seit dem 15. August 2006 steht Tina Hardy dem Haus vor.
„Antje hat mir oft den Rücken freigehalten“, sagte Tina Hardy über die scheidende Kollegin. Besonders in den letzten Jahren waren durch Renovierungen und Umbauten sowie durch immer neue gesellschaftspolitische Ziele für die Betreuung von Kindern hohe Anforderungen zu erfüllen.
Sie verlangten dem Team und vor allem Tina eine Menge Kraft, Kreativität und Kommunikationsfähigkeit ab. Heute steht das Haus im Wettbewerb erstklassig da.
Die kontinuierliche Mitarbeit von Antje hat dazu beigetragen. Horst bescheinigte ihr: „Du hast für Menschen gearbeitet – für Kinder. Du warst, wann immer sie dich brauchten, für sie da. Vor dieser Leistung kann ich nur den Hut ziehen und dir herzlich danke sagen.“