Das traurigste Lied der Welt und ein großer Sieg
Unser Haus für Kinder und Familien hat an dem „Fünf mal fünf“-Projekt des Landkreises Aurich und der Kunstschule miraculum teilgenommen. Zu erleben waren das traurigste Lied der Welt und ein großer Sieg.
Valeska Blaszczyk und Esther Dusse hatten ab Oktober 2016 als verantwortliche Koordinatorinnen für die katholische Kindertagesstätte St. Ludgerus an verschiedenen Wochenenden an Kursen mit den Schwerpunkten Musik, Theater/Inszenierung, Tanz, Literatur und Bildende Kunst teilgenommen.
Danach galt es, diese fünf Bildungsbereiche in einem Projekt praktisch umzusetzen. Für Esther Dusse und Valeska Blaszczyk war klar: Es soll am Ende des Kindergartenjahrs eine Theateraufführung geben, bei der alle 65 Kinder der Einrichtung mit eingebunden werden: eine Mammutaufgabe für die beiden Erzieherinnen!
Nach vielen Überlegungen und Rücksprachen mit den Fachleuten der Kunstschule stand Anfang 2017 die Idee: Es wird ein Theaterstück entwickelt, bei dem die diesjährigen Abschlusskinder die Hauptrollen besetzen. Alle anderen Kinder im Alter von eins bis fünf Jahren sollten auf irgendeine Art und Weise mit eingebunden werden. Puh!
Die Abschlusskinder – die Hauptakteure – entwickelten mit Valeska Blaszczyk und Esther Dusse eine eigene Geschichte mit vielen lustigen Pointen, aber auch mit einer ernstgemeinten Kernaussage: Gemeinsam können wir mehr erreichen als alleine! Gemeinsam sind wir stark!
Sie dachten sich Namen für ihre Rollen aus und legten Dialoge fest. Nach vielen Monaten harter Arbeit, viel Spaß, Motivation und Probetagen war es dann am Samstag, 10. Juni, so weit: Das Theaterstück mit dem wundersamen Namen „Shosholoza“ wurde mit den Kindern und Mitarbeitern im Güterschuppen des Ulricianiums Aurich mit großem Erfolg aufgeführt.
Zur Geschichte: Die gemeinen Tierfänger Toto und Tofu sperren wilde Tiere aus der Savanne in einen Käfig. Sie sollen vom afrikanischen Hafen nach Europa in einen Zoo gebracht werden. Die Tiere sind aufgebracht: in einem Zoo leben? Eingesperrt? Ohne ihre Familien? Das wollen sie auf keinen Fall! Nur … wie können sie sich befreien?
Genau das konnten knapp 160 geladene Gäste am Samstag im Güterschuppen verfolgen, sich vom „Shosholoza“-Feeling mitreißen und überraschen lassen, ob die Tiere mit vereinten Kräften den Weg zurück in die Savanne finden.
Für die Aufführung gab es viel Lob und Anerkennung seitens der Besucher.
„Vor so einer Leistung kann man nur den Hut ziehen“, sagte Wolfgang Rieken, Vorsitzender des Vereins für cerebral- und hörgeschädigte Kinder und langjähriger Kooperationspartner des Hauses für Kinder und Familien.
Tina Hardy, Leiterin im Haus für Kinder und Familien meinte: „Für so ein umfangreiches Projekt bedarf es Motivation, Ideenreichtum und Herzblut – Valeska und Esther haben mit vollem Einsatz für dieses Projekt gearbeitet!“
Das können die beiden Erzieherinnen bestätigen, jedoch wissen beide: Ohne Hilfe geht es nicht – schon gar nicht ohne Hilfe aus den eigenen Reihen. „Unser Team hat uns unterstützt, den Rücken frei gehalten und war ziemlich flexibel in Arbeitszeiten und Freizeitgestaltung – das ist nicht selbstverständlich“, sagte Esther Dusse. Beide sind ihrem Team und allen beteiligten Helfern sehr dankbar.
Geschrieben von Valeska Blaszczyk und Esther Dusse