Eine festliche Verabschiedung von Pfarrer Ehrenbrink

Von spannenden Interviewfragen über eine feierliche, fröhliche und herzliche Atmosphäre bis zu einem ordentlichen Kräuterschnaps bot die Verabschiedung von Pfarrer Johannes Ehrenbrink fast alles.

Zum 1. April entschied sich Johannes Ehrenbrink, seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Norbert Sautmann fasste es treffend in Worte: „Eigentlich, ja eigentlich freuen wir uns, dass du, Johannes, in den Ruhestand gehen darfst. Heute ist der Tag, an dem wir dankbar zurückblicken und zugleich gespannt in die Zukunft schauen. Wir freuen uns darauf, dass du in Aurich bleibst und weiterhin mit uns Gottesdienste feiern möchtest. […]Du hast deine Fußspuren in unseren Gemeinden hinterlassen. Und das sind deutliche und bleibende Fußspuren. Wir feiern jetzt mit dir gemeinsam diesen Dankgottesdienst […].“

Diese Dankbarkeit für großartige 18 Jahre zog sich durch den ganzen Gottesdienst und wurde durch die Anwesenheit der etwa 100 Gottesdienstbesucher in und vor der Kirche deutlich untermauert.

Ihr jeweiliges Best-of lieferten der KJE-Chor und der Kirchenchor nur für Pfarrer Ehrenbrink ab.

Auch musikalisch wurde, was nach den Richtlinien möglich war, aufgefahren. Der KJE-Chor und der Kirchenchor waren mit einer jeweils vierköpfigen und vierstimmigen Abordnung vertreten und sorgten für Atmosphäre.

Anstelle der Predigt ging es dann ans Eingemachte. Schnell wurde mit einem Stehtisch vor dem Altar, zwei Funkmikros und ein bisschen Tischdeko eine Interviewszenerie aufgebaut. Nach einem fast 45-jährigen Berufsleben kann sicherlich jeder ein Buch von schrägen Erlebnissen und wertvollen Erfahrungen schreiben. Fragen wie: „Woher kommt der Wunsch Priester zu werden?“, „Zu welchen Menschen hast du als Jugendlicher oder als Student aufgeblickt?“, oder auch „Warst du immer der vorbildliche Liebling der Religionslehrer und Musterstudent?“ musste Johannes Ehrenbrink sich stellen. Auf die Frage, was er sich konkret für seine Pension vorgenommen hat, antwortete er selbstbewusst, dass er deutlich mehr schlafen, Kartenspielen, Fahrradfahren und wandern wolle. Einige Punkte sind es durchaus wert, angezweifelt zu werden und führten auch prompt zur allgemeinen Erheiterung des Publikums.

Mit einem Leuchten in den Augen und dem Schalk im Nacken berichtete Johannes aus 45 Jahren.

Leider konnten sich – der Pandemie geschuldet – nicht alle Ehrenamtlichen wie gewünscht persönlich in den Gottesdienst einbringen. Doch gerade diese Schlichtheit machte den Dankgottesdienst für Pfarrer Ehrenbrinks Zeit einfach echt und stimmig. Präsent waren die Gruppen und Gremien dennoch. Abschließend bekam er vom PGR-Vorsitzenden Justinus Blaszczyk neben einem reichhaltigen Verpflegungskörbchen ein Erinnerungsbuch überreicht. Alle Gruppen und Gremien der Pfarreiengemeinschaft gestalteten eine individuelle Buchseite mit lieben Worten. Sei es handschriftlich, malerisch, mit eingeklebten Fotos oder mit einem roten Faden aufgenähten Grüßen der einzelnen Mitglieder.

Ein echtes in bordeauxrot gebundenes Kunstwerk.

Zum Schluss gab Justinus noch bekannt, in welcher Art und Weise der ausgefallene Empfang nach dem Gottesdienst dennoch stattfinden sollte. Alle Gottesdienstbesucher wurden angehalten, am selbigen Abend um 18:00 Uhr an Johannes zu denken und auf seine Zeit anzustoßen. Entsprechend wurden am Ausgang an zwei Stellen liebevoll hergerichtete Fläschchen, die weitläufig unter dem Namen „Hubi“ bekannt sind, zusammen mit Apfel- und Orangensaftflaschen verteilt. Eine tolle Aktion, die noch am Abend für einige witzige Whatsapp-Fotos auf Johannes‘ Handy gesorgt haben.

Abgerundet wurde die Feier von der Dekoration des Kirchenvorplatzes, die die Kita bzw. die entsprechenden Kinder übernommen hatten. Selbstgemalte Bilder und O-Töne der Kleinen zum Kaputtlachen zierten die Beete. Sätze wie „Johannes hat drei Frauen, und sie heißen alle Schwester mit Vornamen!“ waren da eher harmlos.

Kindermund tut …

Es war also eine feierliche, würdige, humorvolle und dennoch emotionale und liebevolle Feier zum Abschluss einer am Menschen orientierten Priesterzeit.

Fotos: Norbert Sautmann
Text: Markus Husen