Einkaufswagen fuhr strikt auf Norden zu
Das war eine Überraschung: Der Mobile Einkaufswagen steuerte auf seiner Ausflugsfahrt im Advent eine ungewohnte Himmelsrichtung an. Organisator Reinhard Sandvoß hielt strikt auf Norden zu.
Die Fahrgäste waren gespannt. Reinhard kutschierte sie bis unmittelbar vor den Hafen von Carolinensiel. Und schon öffnete sich ein herrlicher Blick auf „Meer“, winterfest ruhende Schiffe, einen Riesentannenbaum im Hafenbecken und die rundum dicht stehenden Häuser.
Der kalte Wind strich den Ankömmlingen um die Ohren. Also ging es mit Stock und Rollator hinunter zum kleinen, feinen Adventsmarkt an der Kaimauer.
Hier fand der Wind nicht hin, und die Gemüter tauten merklich auf. Das Grüppchen spazierte an den Buden vorbei; und weil es noch sehr leer war, hatten die Budenbesitzer viel Zeit für ein Pläuschchen. Kein Zweifel: Die Gäste des Mobilen Einkaufswagens kannten sich in Carolinensiel aus und wussten von Museen und Kapitänshäusern zu berichten.
Sie erzählten übereinstimmend, dass ihr letzter Besuch an der Küste viele, viele Jahre her sei. „Endlich mal wieder hier zu sein…“, sagte eine Dame.
Weiter ging es in ein Café oberhalb des Hafens. Vor dem Eingang gab es gratis aus erhöhter Position einen Rundblick über das ganze Gelände. In der einsetzenden Dämmerung leuchteten überall Lichter auf. Das Bild sah fast so bezaubernd aus wie die Gesichter der mitreisenden Gäste. Als sie dann im Café bei sehr leckerem Kuchen und heißen Getränken gemütlich plauderten, konnte nicht einmal der Kellner die gute Laune versenken (er war wohl nicht in „Weihnachtsstimmung“).
Die Kellnerin verbreitete umso mehr Freude und brachte einer fröstelnden Mitfahrerin eine Miniwärmeflasche gegen die Kälte ihrer Hände.
Auf der Rückfahrt blieben alle wie schon bei Kaffee und Tee im Gespräch. Die Gäste bedankten sich herzlich beim Team des Mobilen Einkaufswagens, besonders bei Reinhard Sandvoß.
Einmal mehr erwies sich der Mobile Einkaufswagen nicht nur als praktische Hilfseinrichtung, sondern als kleine Kontaktbörse für Geselligkeit und Wärme. Wie wichtig der Dienst ist, sagte eine der Damen: „Ohne diesen Ausflug hätte ich wohl bis Weihnachten niemanden mehr zu Gesicht bekommen.“
Text und Fotos: Delia Evers