Kinderkreuzweg in Aurich mit ein paar Überraschungen
Am Karfreitagmorgen starteten einige Familien mit ihren Kindern in der St. Ludgerus Kirche, um sich an den Weg Jesu von seiner Verurteilung, über das Kreuz bis hin zu seiner Auferstehung zu erinnern.
Die erste Station stand unter dem Titel „Das Leben Jesu“. Einen Ort, an dem christliches Handeln sichtbar und erfahrbar wird, fand die Gruppe im Sozialen Kaufhaus. Susanne Rötgert, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Ostfriesland, nahm sich am Karfreitag die Zeit, die Familien durch das Kaufhaus zu führen. Sie schilderte anschaulich, in welcher Art das Kaufhaus sich in vielerlei Hinsicht sowohl für die Mitarbeiter, als auch für die Kunden einsetzt.
Die weiteren Stationen „Das letzte Abendmahl“ und „Jesus betet am Ölberg“ fanden an der reformierten Kirche und an der Lambertikirche. Isabell, Nicole und Markus führten kurz in die Stationen ein bevor einzelne Kinder ein Gebet sprachen.
Einen weiteren Ort, von dem einige Kinder sicherlich überrascht waren, besuchte die Gruppe zur Station „Die Verurteilung Jesu“. Wo werden in Aurich Urteile gesprochen? Natürlich im Land- und Amtsgericht. In diesem Jahr durfte sich die Gruppe die Zellen im Amtsgericht anschauen, in denen die Angeklagten, die aus den Gefängnissen Lingen, Vechta und Oldenburg hergebracht werden, auf den Prozess warten müssen.

Im Amtsgericht konnten die Kinder eine Gefängniszelle hautnah erleben. Die „Liege“ zum Beispiel, auf der hier gerade drei Kinder sitzen, ist vollständig aus Beton und gekachelt.
Es war ein spannender Einblick in die Arbeit der Wachbeamten und in die Abläufe, die zu einem mehr oder weniger normalen Prozess dazugehören.

Einer der dort zuständigen Wachbeamten hat sich an seinem freien Tag dankenswerterweise die Zeitgenommen, den Familien und Kinder seinen Arbeitsplatz zu zeigen.

Zum Abschluss wurde das schwarze Tuch in der Kirche zum Zeichen der Auferstehung Jesu mit bunten Blumen gestaltet.
Text: Markus Husen
Fotos: Michael Andreas und Markus Husen