Klüngeltüngels im historischen Museum Aurich
Am 20. April besuchten die Klüngeltüngels die Ausstellung „Ich pflanze einen Flieder für dich“ im historischen Museum Aurich. Es geht um Hannelore Wolff, eine Auricher Jüdin, die mit unglaublich viel Glück – man könnte Glück auch durch „Wunder“ ersetzen – den Holocaust überlebte, und das in vielen Konzentrationslagern. Ihre Erinnerungen hat sie in ihrem Buch veröffentlicht, das 2019 von Adrian Mills übersetzt wurde. Herr Mills hat die Gruppe auch bei ihrem Besuch begleitet und sehr anschaulich geführt.
Er erzählte aus Hannelore Wolffs Jugendzeit und den schrecklichen Umständen, unter denen die Juden zu der Zeit lebten, und las verschiedene Stellen aus dem Buch vor.
Hannelore Wolff wurde 1923 in Aurich geboren. Nachdem ihr Vater ‚gestorben‘ war, musste sich die Familie im Mai 1942 in Weimar melden. Von hier aus wird sie mit Mutter und beiden Brüdern am 10. Mai 1942 nach Lublin (Polen) deportiert. Im Gegensatz zu ihren Familienmitgliedern überlebt sie insgesamt acht Arbeits- und Konzentrationslager, darunter auch Auschwitz als Nr. 287 auf Schindlers Liste.
2005 veröffentlichte Laura Hillman (Hannelore Wolff) in den USA ihren Bericht über die Erlebnisse während des Holocaust. Der Titel „Ich pflanze einen Flieder für dich“ erinnert an das Versprechen ihres späteren Ehemanns Bernhard Hillman, den sie im KZ kennenlernte, das er ihr in einem der Konzentrationslager gab, ihr in Freiheit einen Fliederbaum zu pflanzen, weil sie sich so sehr an den Fliederbaum bei ihrem Zuhause in Aurich erinnerte.
Es war ein sehr bedrückender, aber unglaublich beeindruckender Nachmittag für alle teilnehmenden Klüngeltüngels. Das war zu erwarten, deshalb wurde auch auf einen Café-Besuch verzichtet. Alle trafen sich stattdessen im Bonihaus auf einen Kaffee, um sich dort weiter über diesen Nachmittag und die schreckliche Zeit unter Hitler auszutauschen.
Marlies Weinmann und Hildegard Lüken hatten im Musikzimmer alles vorbereitet für den Ausklang dieses sehr interessanten Nachmittags.
Übrigens ist die erste Auflage des Buches bereits vergriffen, wird aber nachgedruckt und ist dann im Museum zu bekommen – es lohnt sich!
Text: Hildegard Lüken
Fotos: Marianne Knüdel