Klüngeltüngels und die Ludgeri-Kirche Norden

Die Freude auf den Besuch der Ludgeri-Kirche mit ihrer Arp-Schnitger-Orgel war wohl sehr groß: 27 Klüngeltüngels (leider mussten weitere aus persönlichen Gründen absagen) machten sich am 20. März auf den Weg nach Norden zu einer Orgelführung und Orgelmusik. Da störte nicht einmal das schlechte Wetter.

 

Pünktlich öffnete sich die Kirchentür, und nachdem alle Platz genommen hatten, begrüßte der Organist der Kirche, Thiemo Janssen, die Gäste. Anschaulich erzählte er zunächst etwas über den Bau der Kirche, um dann auf die außergewöhnliche Anlage der Orgel zu kommen.

 

Die heute größte mittelalterliche Kirche Ostfrieslands wurde im frühen 13. Jh. gebaut, ist etwa 80 m lang und in drei Bauabschnitten entstanden. Zunächst das Langschiff, 100 Jahre später das Querschiff und vermutlich 1455 der alles überragende dreischiffige Hochchor. Wegen dieser unterschiedlichen Bauteile erhielt die Orgel ihren ungewöhnlichen Standort beim südöstlichen Pfeiler. Arp-Schnitger gelang es dadurch, dass die Orgel in allen Kirchenteilen gut zu hören ist.

Ein ungewöhnlicher Standort für eine Orgel aber dennoch ein nicht weniger imposanter Anblick.

 

Die weltberühmte Arp-Schnitger-Orgel ist das wertvollste Ausstattungsstück der Ludgeri-Kirche und die zweitgrößte in Deutschland noch erhaltene (in Hamburg steht die größte) und wurde in den Jahren 1686/87 erbaut und 1691/92 erweitert. Sie hat 46 Register (Pfeifenreihen) mit insgesamt 3110 Pfeifen und wird über drei Manuale und das Pedal gespielt. 1981 – 85 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirma Jürgen Ahrend in Leer-Loga restauriert und ist heute ein begehrter Anziehungspunkt für Orgelfachleute und –liebhaber aus aller Welt.

 

Auch die Klüngeltüngels waren begeistert. Nachdem Thiemo Janssen alles Wissenswerte berichtet hatte, begann er mit seinem Orgelspiel. Anschließend konnte man hinaufgehen zur Orgel, wo der Organist die einzelnen Teile zeigen und durch Spielen unterstreichen konnte.

Es ist schon eine große Herausforderung die vielen Register, Manuale und Pedale an so einer Orgel zur Geltung zu bringen.

 

Dieser Ausflug war wirklich ein Erlebnis, alle waren begeistert und brauchten dann erst einmal – wie immer – eine Stärkung. Reserviert war im Café ten Cate, bekannt auch aus den Krimis von Klaus-Peter Wolf. Hier ließen sich alle viel Zeit bei Kaffee, Tee oder Kakao und vor allem bei leckerem Kuchen. Und es kam natürlich die Frage: Was machen wir im April? Ja, in Planung ist eine „ostfriesische Teezeremonie“ mit Geschichte und Geschichten.

Die Veranstaltung rief bei allen Klüngeltüngels große Begeisterung hervor.