Männerkreis Wittmund auf dem Weg nach Holland
Gemeinschaft lebt auch durch gemeinsames Tun und Handeln. Gemeinsam unterwegs zu sein stärkt Gruppenzusammenhalt und noch intensiveres Kennenlernen und Wohlfühlen in der Gruppe.
Während der Oktober-Zusammenkunft überlegten der Männerkreis: „Welche Aktivitäten wollen wir durchführen?“ Spontan kamen viele Vorschläge zusammen: Ausflugsziele wie das Moormuseum in Victorbur, Jade-Weser-Port, Museumsdorf Cloppenburg wurden genannt, aber auch das Thema „Glaubensvertiefung“ wurde hervorgehoben. Die meisten Stimmen bekam das Ziel „Festung Bourtange“, gekoppelt mit der in der Nähe liegenden Gebetsstätte Heede.
Am Morgen des 04. November starteten sie mit dem gelben „Boni-Bulli“ und erreichten nach knapp 100 Km Fahrt die Festung Bourtange, kurz hinter der Grenze zu den Niederlanden. Mildes, sonniges Herbstwetter trug zur guten Stimmung bei. Im Jahr 1580 gab Prinz Willem von Oranje den Auftrag im Moorgebiet eine Schanze zu errichten, die im Laufe der Folgejahre bis zu ihrer Auflösung 1851 zu einer beeindruckenden Festung ausgebaut wurde. Ein einmaliger Grundriss mit einem fünfeckigen Marktplatz und 10 sternförmig verlaufenden Strassen entstand. Von Spaniern überfallen, mehrfach vom Bischof von Münster, der von den Holländern „Bomben-Bernd“ genannt wurde, angegriffen, von Preußen und später von Franzosen bedroht, hielt die immer weiter ausgebaute Festung Stand. Nach der Auflösung 1851 folgten Jahre des Verfalls, Merkmale verschwanden, militärische Gebäude wurden verkauft. Bourtange war ein Bauerndorf, bis Ende der 60iger Jahre des vorigen Jahrhunderts Spezialisten der Denkmalpflege mit dem Wiederaufbau der Festung begannen. In über 25 Jahren Arbeit gewann man das alte Gesicht der Festung zurück.
Die Gruppe besichtigte die Mannschafts- und Offiziersunterkünfte und wanderte über Gräben und Wälle. Am malerischen Marktplatz stärkten sie sich in einem Restaurant. Ganz besonderen Spaß hatten die Männer in einem Museumsraum, in dem sie sich mit „echten“ Kanonen beschießen konnten, allerdings nur mit Softball-Kanonenkugeln.
In einem Ausstellungsraum konnten war die reichhaltige Landschaft, Flora und Fauna aus der Sicht eines „Vogelflug-Simulators“ zu bestauenen, auch ein nicht alltägliches Erlebnis.
Den Nachmittag rundeten sie mit einem Besuch der naheliegenden Gebetsstätte Heede ab. Die alte Petruskirche und die neue Marienkirche aus 1976 sind Schmuckstücke sakraler Baukunst und ein Anziehungspunkt für Gläubige.
Im Pfarrheim Heede stöberte der Männerkreis kurz durch den Bücherflohmarkt und Basar, tranken dort Tee und Kaffee, bevor sie sich mit vielen Eindrücken und anregendem Gemeinschaftserleben im Gepäck wieder auf den Heimweg nach Wittmund machten.