St. Bonifatius und der Weihnachtsbaum: Oh, wie schön!
Von Peter Kirby | Alle Jahre wieder fasziniert der Weihnachtsbaum groß und klein. Der Lichterglanz am immergrünen Baum in der kalten oder mit 13 Grad eher warmen Jahreszeit hat noch immer viel Anziehungskraft. So auch für acht gestandene Gemeindemitglieder, die in Wittmund den jährlich wiederkehrenden Traum durchleben und mit all ihren Kräften und Fantasien den Baum in der St.-Bonifatius-Kirche aufstellen wollten.
Da der Gemeindechronist und Autor dieser Zeilen als erster am Einsatzort sein musste, um Fotos aufzunehmen beim ersten Sägeschnitt beim Gönner Herrn Hatscher, stellte er seinen Wecker auf 6 Uhr. Der klingelte artig. Nun dachte der Chronist: „Na ja, zwei Minuten noch, dann ab ins Badezimmer.“
Als er später ein Geräusch im Badezimmer vernahm, stand er – mit Blick auf den Wecker – senkrecht im Bett (seine Frau ging auf Tauchstation): Es war sechs Minuten vor halb acht. So schnell war er noch nie angekleidet. Bald darauf sauste das Garagentor hoch, dann sauste das Auto. Pünklich um 7:30 Uhr gab er Udo die Hand und fragte arglos: „Na, alles klar?“
Udo sah ihn an und sagte: „Du siehst ja heute frisch aus. Die restlichen Haare stehen ein wenig höher als sonst.“ Der Chronist verkniff sich einen Kommentar und sagte: „Pünktlichkeit ist angesagt, nicht wahr?“
Und schon ging es los. Mit Hilfe des Bauhofs war der ausgesuchte Baum, schwups, gefällt und auf einen Laster geladen. Ein prächtiges Teil. Alle waren zufrieden. Durch den frühen Lärm am Samstagmorgen waren zwischenzeitlich einige Lampen in der Nachbarschaft angegangen. Und einmal war eine Stimme zu hören: „Mann, das gibts doch nicht!“
Und schon waren die Männer wieder unterwegs Richtung Kirche. Als der Baum vor dem Eingang lag, war es bereits ein wenig heller geworden, so dass man den Baum besser erkennen konnte. Alle stimmten ein: ein wirklich sehenswerter Baum.
Einer rief: „So! Jetzt Kaffee, wer will!“ Alle gingen mit. Der Chronist hatte noch etwas zu erledigen, hatte er sich doch am Morgen kaum eine Katzenwäsche gönnen können. Handtuch und Zahnbürste hingen in der Seitentasche seiner Hose. Nach fünf Minuten strahlte er und ging mit einem Lächeln zur Küche, um Kaffee zu fassen.
Danach wurden der Tannenfuß passgerecht gesetzt und der Baum in die Kirche geschleppt. Udo und Wolfgang sangen dabei, so meint der Chronist: „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind.“
Mit Schwung hochgewuchtet, stand der Baum bald aufrecht in voller Pracht. Schnell waren Beleuchtung und Sterne befestigt. Der Beleuchtungstest fiel zu voller Zufriedenheit aus. Man hörte nur: „Oh, wie schööön.“
Nach getaner Arbeit gings ins Harle-Stübchen, wo gutes Essen auf alle wartete: Grünkohl mit Pinkelwurst. Nun kann der Heilige Abend mit dem Krippenspiel kommen. Ein Dank gilt dem Bauhof für die Unterstützung.