Taizé-Messe – und die ganze Gemeinde wurde still

Der Kirchenchor von St. Ludgerus sang nicht nur drei, vier Lieder: Er schöpfte im Glanz von Kerzen während der Vorabendmesse zum Sonntag  alle Möglichkeiten aus, die Heilige Messe mit Taizé-Gesängen zu vertiefen.

Bless the Lord – Der Chor pries den Herrn zu Beginn mit diesem vielstimmigen Kurzgesang, wiederholte ihn unverändert und ließ die Gläubigen mit der getragenen Melodie wie in einem Ruhegebet still werden.

Meditative Wiederholungen kurzer Sätze sind typisch für alle Taizé-Gesänge, die von Liebe, Glaube und Hoffnung, von Freude, Trost und Mitgefühl künden. Sie hüllen alle, die sich auf die Lieder einlassen, in ein Gefühl von Miteinander und Geborgenheit. So etwas Wertvolles gelang dem Kirchenchor am Samstag.

Isburga Dietrich dirigierte Chor und Solist.

Mitglieder der Sangesgemeinschaft vertieften die Herz-Angelegenheit mit meditativen Texten und einem Glaubensbekenntnis. Die ganze Gemeinde sprach es mit.

Ich glaube,
dass Gott die Welt in seinen Händen hält und mich nicht fallen lässt;
und dass er mich geschaffen hat mit Weinen und Lachen, mit Haut und Haaren und allem, was in mir ist.

Ich glaube,
dass Jesus mit seinem Kreuz nicht am Ende ist, sondern den Anfang unserer Befreiung von Angst und Schuld bedeutet,
und dass er mit seinem Leben ein Beispiel ist für Güte und Verständnis, und er uns liebt – immer und überall, damit wir einander Engel sind und keine Teufel werden.

Ich glaube,
dass Gott aus gleichgültigen Menschen lebendige Mitarbeiter macht;
und dass er mit uns gegen die Ungerechtigkeit im Land aufsteht und gegen das Leid der Welt sein Friedensprogramm setzt.

Gitarren- und Flötenspiel während der Fürbitten und – im Bild – während der Kommunion.

Die Fürbitten waren von tief beruhigendem Flöten- und Gitarrenspiel begleitet. Erst zaghaft und dann immer fester summte und sang die Gemeinde zwischen den einzelnen Rufen mit.

Das Evangelium ist der Ruf, dir nachzufolgen. Lass jene Freiheit in uns Raum gewinnen, in der wir über unser Leben selbst entscheiden. – Dein Leben ist der Ruf, mit dir zu gehen. Gib uns den Mut, unser Leben an dir zu orientieren. – Deine Liebe ist der Ruf, dir zu vertrauen. Lass uns erfahren, dass du Leben Gottes schenkst.

Am Ende der Heiligen Messe tauchten die Gläubigen langsam aus ihrer Ruhe auf. Sie applaudierten lange.

Text und Foto: Delia Evers