Turmgeflüster 22.12.15 | Es ist Gottes Welt

Nun hat sich die Kaserne in Aurich gut mit Flüchtlingen gefüllt. Weitere werden erwartet. Erwartet – möge es so sein: Erwartet werden. Das klingt wenigstens ein bisschen nach Weihnachten.

„Ruhrbischof“ Franz-Josef Overbeck nannte die aktuellen Ereignisse einen weltweiten sozialen Klimawandel. Die „moderne Völkerwanderung“, die wir als Flüchtlingskrise wahrnähmen, sei kein kurzfristiges Phänomen, sagte der Vorsitzende der Sozialkommission der Deutschen Bischofskonferenz heute, Dienstag, der „NRZ“, einer großen Tageszeitung mit Sitz in Essen.

Overbeck warnt vor der Annahme, die Deutschen würden „die Entwicklung wie ein Schlechtwettergebiet überstehen, indem man sich abschottet von all den Veränderungsprozessen, und danach scheint wieder die Sonne über der alten Welt“.

Er sieht die Aufgabe, die Flüchtlinge einzubinden, als „Reifeprüfung“ für die Deutschen, die sich 70 Jahre lang an Frieden und Wohlstand gewöhnt hätten. Zuvor hätten sie der Welt „wenig ruhmreich vorexerziert“, wie sie anderen Rechte genommen hätten, jetzt sollten die Deutschen zeigen, was es bedeute zu helfen.

Ich finde die Worte sehr hilfreich: Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir die Welt in ihrer ganzen Vielfalt der Schöpfung und ihrer Entwicklung erleben dürfen. Es ist Gottes Welt. Trauen wir uns, sie in all ihren Facetten anzunehmen.

Herzlich eure
Turmflüsterin