Unsere Malteser halfen: 50 Fahrräder für Notunterkunft
Von Alfred Dellwisch | Die Ortsgruppe Aurich-Wiesmoor des Malteser-Hilfsdienstes und die Auricher Senioren-Union sammeln Fahrräder für die Notunterkunft in der Kaserne, die von den Johannitern betrieben wird.
Im Hirtenstall auf dem Auricher Weihnachtsmarkt waren die Malteser von Thomas Schreiber von der „AG Flüchtlinge auf Norderney“ angesprochen worden. Er hatte gefragt, wie er die Arbeit unterstützen könne. Die Antwort: „Wir benötigen dringend Fahrräder.“ Die AG sammelte auf der Insel 50! gebrauchte Räder und schickte sie spontan und unkompliziert mit der Spedition Fischer aufs Festland nach Aurich. Den Fährtransport sponserte die Reederei Frisia.
Die Malteser, die die Logistik für die Fahrradwerkstatt in der Notunterkunft übernommen haben, packten beim Abladen natürlich kräftig an. „Mit der Fahrradwerkstatt wollen wir zum einen Beschäftigung für die Flüchtlinge schaffen und zum anderen Handlungskompetenzen wecken“, erklärte Einrichtungsleiterin Antje Heilmann von der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Die Flüchtlinge werden in Reparatur und Wartung der Räder eingebunden. Zudem können sich Flüchtlinge Räder ausleihen und damit ihre neue Umgebung erkunden und selbstständig zum Einkaufen oder zu Terminen fahren.
Wesentliche Vorbedingung ist die Teilnahme an einem Kurs zur Verkehrserziehung. Auf dem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz wird ein Verkehrsübungsplatz angelegt. Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat in der Notunterkunft damit begonnen, eine Fahrradwerkstatt einzurichten. Die Betreuung der Werkstatt übernehmen Mitglieder des Auricher ADFC.
Eine weitere Lieferung mit rund 40 Fahrrädern erfolgte am Wochenende. Die Malteser brachten Räder vorbei, die zusammen mit der Senioren-Union, von der Flüchtlingshilfe Aurich und dem ADFC gesammelt worden waren.
So befinden sich nun nach den ersten 50 Fahrrädern von Norderney noch einmal knapp 40 weitere Fahrräder an Ort und Stelle.
Außerdem werden viele Ersatzteile, die das Fahrradhaus Block im Rahmen seiner Umzugsvorbereitungen zur Verfügung gestellt hat, in der Kaserne angeliefert.
Das gute Miteinander besonders von Maltesern und Johannitern kommentierte Hans Hunfeld, der Ortsbeauftragter der Auricher Johanniter, so: „Ich finde es einfach großartig, dass so viele Organisationen in der Flüchtlingshilfe so hervorragend zusammenarbeiten.“