2019-03-08 | Liebe Leserinnen…
Liebe Leser, nein, heute schreibe ich: Liebe Leserinnen, denn heute ist Weltfrauentag. Normalerweise sollen sich Frauen durch das generische Maskulinum (liebe Leser) mitangesprochen fühlen.
Das ist schließlich schon immer so gewesen. Richtig. Und die fehlende Gleichberechtigung der Frauen hat es auch schon immer gegeben. Kann also alles bleiben wie es ist? Von wegen! Frauen haben gleiche Rechte und arbeiten noch immer daran, sie durchzusetzen.
Dabei braucht unsere Gesellschaft Frauen und ihre spezifischen Stärken. Längst belegen Studien, dass Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen bessere Ergebnisse erzielen als Unternehmen mit reiner Männerwirtschaft. Frauen schauen weniger auf die eigene Karriere und mehr aufs Ganze. Ihr Sorgenzentrum im Gehirn ist größer, ihre Entscheidungen sind mitgeprägt von Mitgefühl.
Mitgefühl ist eine jener Empfindsamkeiten, die mancher Mann für schwächlich hält, weil er sie selbst nicht hat. Und was er nicht hat, muss bei denen, die es haben, eine launige Fehlsteuerung der Natur sein. Gefühlsduselei. Weiber halt.
Das ist Ausschluss-Denken. Das Wir-Denken ist weiblich, haben Neurobiologinnen und Neurobiologen herausgefunden. In einer Studie heißt es: Frauen wissen um die Bedeutung vielfältig aufgestellter Teams mit all ihren weiblichen und männlichen Talenten. Aus der Vielfalt entwickeln sie wichtige Veränderungen und Lösungen für Zukunftsfragen.
Wettbewerb sehen sie als Auftrag, sozial hellhörig Lösungen zu organisieren. Für viele Männer bedeutet Wettbewerb noch immer Kampf, der sie selbst an die Spitze führen muss.
Zum guten Schluss brechen wir an dieser Stelle natürlich eine Lanze für all jene Männer, die nicht einsam kämpfen und Frauen mit Achtung und bisweilen sogar mit ein bisschen Bewunderung begegnen. Es ist wahr: Männer haben tolle und wertvolle Eigenschaften (es gibt sogar einen, den ich liebe ;-). Diese Eigenschaften braucht die Gesellschaft ebenso wie die tollen und wertvollen Eigenschaften der Frauen. Die vielen Geschlechter dieser Welt errichten nur gemeinsam die Eine Welt.
Das gelingt, wenn wir all das, was an anderen anders ist als an uns selbst, nicht als Mangel herabwürdigen, sondern als Chance, Bereicherung und als gewollte Vielfalt des Schöpfers sehen, sagt
herzlich eure
Turmflüsterin