01.09.23 | Sonntagsgruß von Kerstin

Wenn ich mit Gruppen pilgern gehe, erzähle ich gerne zu Beginn der Tour eine Geschichte. Wo ich sie her habe und wer sie geschrieben hat, weiß ich nicht mehr. Ich erzähle sie immer frei. Sie geht so:

Ein Bauer hatte die Angewohnheit sich morgens eine kleine Handvoll Bohnen in die linke Hosentasche zu stecken. Und immer wenn er etwas Schönes erlebte, zum Beispiel das Lachen eines Kindes, die Sonne nach dem Regen, das schöne Gespräch mit dem Nachbarn, das leckere Essen, dann nahm er eine Bohne und steckte sie in die rechte Hosentasche. An manchen Tagen wanderten viele Bohnen in die andere Tasche. An anderen Tagen vielleicht auch nur ein oder zwei. Abends sah er dann die Bohnen in seiner rechten Hosentasche an und erinnerte sich an die schönen Augenblicke des Tages.

An dieser Stelle verschenke ich meist an jede/n Pilger*in einige Bohnen, mit der Aufforderung, es doch selbst auszuprobieren.

Einmal war ich mit einer Firmgruppe auf dem linksrheinischen Jakobsweg unterwegs, zwischen Boppard und Bingen. Aus der Sicht einer Südoldenburgerin ist es dort schon ganz schön bergig. Nach anstrengenden Höhenmetern standen wir an der Hangkante und sahen unter uns den Rhein liegen. Eine der Jugendlichen war so hin und weg von dem Panorama, dass sie laut ausrief »Leute, diese Aussicht ist doch glatt 3 Bohnen wert!«

Eine kleine Übung, die helfen kann im Alltag bewusst dankbar zu sein. Vielleicht haben Sie, habt Ihr Spaß daran!

Eine bohnenreiche Woche wünscht Kerstin Kröger