09.06.23 | Sonntagsgruß von Kerstin

Hat Ihnen und Euch heute schon jemand eine »schöne Frage« gestellt?

In einem meiner Lieblingsbücher bin ich auf diesen Begriff aufmerksam geworden. Es heißt: Der einarmige Judochampion – Wie Sie aus einem Nachteil einen Vorteil machen und 49 weitere kreative Superkräfte, geschrieben von Dominki Imseng.

Da gibt es ein Kapitel, das heißt: Die schöne Frage. Es wird erzählt, wie zwei schwedische Ingenieurinnen festgestellt haben, dass viele Menschen keinen Fahrradhelm tragen möchten, weil »man auf dem Kopf einfach bescheuert aussieht«.

Anstatt nun in eine große Kampagne zu starten, die aufklärt, wie wichtig ein Schutz des Kopfes im Falle eines Sturzes ist, haben sie das grundlegende Problem erkannt, die Sichtweise verändert und eine »schöne Frage« gestellt: »Könnte es nicht eine andere Möglichkeit geben, den Kopf eines Fahrradfahrers zu schützen? Einen Schutz, der nur da ist, wenn man ihn braucht?«

So entwickeln die beiden Frauen eine Art Schal, der wie ein Airbag den Kopf eines Radfahrers schützt und bei Bedarf aufgeht. So ist kein Fahrradhelm mehr nötig.

Mir geht es hier nicht darum, dieses Produkt zu bewerben oder auf Sicherheit beim Radfahren hinzuweisen. Mir geht es um die Art und Weise, wie die schwedischen Ingenieurinnen auf die Idee gekommen sind.

Sie haben das grundlegende Problem benannt: Man sieht mit einem Helm blöd aus, deshalb möchten viele Menschen keinen aufsetzen. Und dann stellten sie eine Frage, die das Denken weitet:

Gibt es eine andere Möglichkeit das Problem zu lösen?

Der Autor des Buches nennt es eine schöne Frage, weil sie die Art verändert, wie wir über ein Problem nachdenken.

Ich finde diesen Ansatz wundervoll! Das Erkennen der wesentlichen Probleme ermöglicht uns, schöne Fragen zu stellen, um damit eine wirkliche Lösung zu finden. Was wäre, wenn wir und davon inspirieren lassen und öfter schöne Fragen stellen.

Fragen, die das grundlegende Problem erkannt haben. Die dazu ermutigen, ein »mehr« an Antwort zu geben, als ein knappes Ja oder Nein. Die für Neues öffnen, eine andere Sichtweise, Perspektive, neue Möglichkeiten ermöglichen.

Wer fragt ist interessiert, klug, führt das Gespräch, schafft Bewegung, gestaltet menschliche Begegnung. Fragen sind Schlüssel, können Ressourcen erschließen und Sichtweisen verändern.

Einiger dieser Fragen heißen für mich:

  • Was ist dir wertvoll?
  • Wovon träumst du?
  • Was treibt dich an?

Vielleicht bekommen Sie ja Lust, schöne Fragen zu stellen. In der Partnerschaft, in der Familie, in unseren Verbänden, In unseren Gemeinden, In unserer Kirche, In unserer Gesellschaft.

Ich glaube, schöne Fragen verändern die Welt!

Wie heißen Ihre schönen Fragen?

Nun noch einen Gedanken zum Mitnehmen für eine ruhige Stunde:

Wenn Sie einen 60-minütigen Termin bei Gott hätten, welche Frage würden Sie, ihm stellen?

Was glauben Sie, welche schöne Frage würde Gott ihnen stellen?

Viel Freude beim Fragen- und Antwortensuchen wünscht Kerstin Kröger