10.02.23 | Sonntagsgruß von Andreas

„Schön, dass du wieder da bist!“

Ein Kinderbild zeigt ein kleines Mädchen, dass auf eine Leiter steigt. Oben angekommen umarmt sie die strahlende Sonne. „Schön, dass du wieder da bist!“, sagt sie.

Nun weiß ich nicht, wie die Wetterlage ist, wenn du oder wenn Sie diesen Text lesen. Beim Schreiben dieser Worte scheint sie allerdings, die Sonne! Was für eine Beruhigung! Was für eine Entspannung! Was für eine Erleichterung! Die dunklen Tage, an denen es kaum hell wurde, scheinen beendet zu sein. Nicht nur ich, sondern viele Menschen atmen wieder auf. „Schön, Sonne, dass du wieder da bist.“

Von Beruhigung, Entspannung und Erleichterung kann an vielen Orten der Welt nicht die Rede sein. Das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien lässt für viele Menschen die Sonne endgültig untergehen. Der grausame Krieg in der Ukraine tut sein Übriges. Die Liste lässt sich endlos erweitern. Trotz Sonnenschein macht sich dann doch wieder Beklemmung breit bei den vielen zerstörerischen Bildern und Nachrichten. Wie gehst du damit um? Was macht es mit Ihnen?

Mir hilft, darüber zu reden. Mir hilft, im Rahmen meiner ganz bescheidenen Möglichkeiten Hilfe zu leisten, auch wenn sie nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Am 18./19. Februar halten wir eine Sonderkollekte für die Erdbebenopfer.

Und dann bleibt ein irgendwie stammelndes Gebet, das weniger aus Worten besteht, sondern mehr aus der unaussprechlichen Sehnsucht, dass für die vielen leidenden Menschen die Sonne irgendwann wieder aufgehen möge. Vielleicht utopisch, aber das Sehnen danach wird nicht weniger. Mögen sie irgendwann wieder erleichtert, beruhigt und entspannt sagen können: „Schön, Sonne, dass du wieder da bist.“

Andreas Robben