25.08.23 | Sonntagsgruß von Dennis

Moin liebe Gemeindemitglieder aus NeuAuWieWitt und liebe Gäste,

„Für wen haltet ihr mich?“ – Eine sehr interessante Frage, die jede und jeder sicher gerne dem Gegenüber oder einer vertrauten Gruppe stellen möchte. Die Frage ist dabei nur, traue ich mich, diese Frage offen auszusprechen? Denn, warum sollte ich es tun?

Unbewusst erleben wir diese Frage sehr häufig in den sozialen Medien. Gerne werden Fotos von sich selbst eingestellt und anderen zeige ich mir auf diese Weise. Zumeist sind es „Freunde“ (was auch immer Freunde / Follower in sozialen Netzwerken bedeuten) – die, wie man meinen könnte, es gut mit einem meinen und ein Daumen hoch oder ein Herzchen verteilen oder ein paar schöne Worte unter dem Bild schreiben. Das sind schöne Rückmeldungen, die einen gut tut.

Aber was ist, wenn dann Kritik geschrieben wird, ich weniger Herzchen bekomme, Leute sich über mich „anonymisiert“ auslassen und mich damit verletzten. Denn nicht jede Kritik ist respektvoll geschrieben in den verschiedenen sozialen Kanälen. Viele können einfach kommentieren und eine Wort- oder Emoji-Wahl treffen, die auch „unter die Gürtellinie“ geht. Dann stehe ich da, innerlich verletzt, durcheinander, stelle mich in Frage.

In diesem sehr kurz angerissenen Thema habe ich zwei Antworten aus zwei Perspektiven:

  1. Ich achte auf mich selbst und überlege mir gut, was gebe ich von mir textlich und in Bildern preis. Wohlwissend, dass ich mich so zeige, wie ich es dann veröffentliche.
  2. Ich als die Person, die das Bild sieht oder den Text liest, muss gut überlegen, wie bewerte ich mit Worten oder Emojis, so dass ich die Person nicht verletzte.

Wenn es doch mal für mich persönlich daneben geht (negative Kritik, etc.), darf ich mir selbst die Frage stellen: Für wen halte ich mich selbst? Wer bin ich? Was macht mich aus? (Bald beginnt in unserer Pfarreiengemeinschaft die Firmvorbereitung und ich freue mich schon, mit den jungen Menschen diesen Fragen und anderen nachzugehen!) Für wen halte ich mich selbst? – Ja, diese Frage dürfen wir uns stellen und wir dürfen uns frei machen von Bewertungen anderer und wir dürfen auf Gott vertrauen. Manchmal leicht gesagt, aber Gott steht zu jeden Menschen. Denn ja, ich mache Fehler. Ja, ich bin nicht perfekt. Ja, ich stehe manchmal hilflos da und weiß nicht weiter. Gefühle, die viele von uns kennen. Und andersherum: Ja, ich bin ein toller Mensch. Ja, ich bin wertvoll. Ja, ich bin für mich und für andere da.

Die Frage „Für wen haltet ihr mich?“ aus dem Matthäus-Evangelium von diesem Sonntag, könnte dann abschließend in meinem ganz persönlichen Kontext so heißen:

Da sagte Jesus zu dir: Du aber, für wen hältst du mich?

Du antwortest: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!

Jesus antwortet dir: Selig bist du! Vertrau auf dich! Gott ist bei dir und geht deine Wege mit!

Ihnen und euch ein gesegnetes Wochenende,

Ihr und Euer Dennis Pahl